2024-12-19T11:15:55.908Z

Ligavorschau
Das Spitzenspiel zwischen dem FC Tremmersdorf (in Blau) und dem TSV Reuth (in Weiß-Schwarz) wird wohl eine Reihe packender Zweikämpfe bieten.
Das Spitzenspiel zwischen dem FC Tremmersdorf (in Blau) und dem TSV Reuth (in Weiß-Schwarz) wird wohl eine Reihe packender Zweikämpfe bieten. – Foto: Eric Stiewing

Tremmersdorf gegen Reuth - mehr Spitzenspiel geht nicht

Der von Haus aus zum Favoritenkreis zählende Gastgeber prallt auf die Überraschungsmannschaft der bisherigen Spielzeit

"Es ist angerichtet!" Ein Spiel der Runde 11 in der Kreisliga Nord stellt am Wochenende alle anderen Partien ein wenig in den Schatten: Im Duell der 1 gegen die 2 prallen auf dem Sportgelände des FC Tremmersdorf (1./21) der amtierende Spitzenreiter und sein "Vize" TSV Reuth (2./20) aufeinander. Während man den Gastgeber zu Saisonbeginn in den oberen Tabellenregionen erwarten durfte, ist der Höhenflug der Gäste weiterhin als sehr überraschend zu bezeichnen. Man darf gespannt sein, wer seine Qualitäten gewinnbringender auf den Platz bringen kann, die Tagesform dürfte dabei eine gewichtige Rolle spielen.

Der schärfste Verfolger des Führungsduos geniesst am Wochenende Heimrecht. Dabei hofft man beim TSV Erbendorf (3./19 - gegen Haidenaab), dass er seine aktuelle Schwächephase überwindet und seine lange gezeigten gute Form wieder zum Leben erweckt.

Schauen wir noch in den Tabellenkeller, wo die dort platzierten Teams vor grossen Herausforderungen stehen. Sowohl für die DJK Irchenrieth (14./4 - in Eslarn), als auch für die DJK Weiden (13./6 - in Auerbach) hängen die Trauben in der Fremde hoch, chancenlos ist man allerdings nicht, wie zuletzt die Ergebnisse der beiden Kellerkinder gegen Spitzenmannschaften belegen. Bleibt noch der SC Kirchenthumbach (12./7), ihn erwartet im Derby gegen den FC Vorbach (5./16) eine ebenfalls unangenehme Aufgabe, denn der Gast hat sich nach durchwachsenem Saisonstart mittlerweile erheblich stabilisiert. Auf die Eigendynamik hoffend zählt für den SC in der derzeitigen Lage allerdings nur ein Sieg.

Vier Punkte trennen die beiden Tabellennachbarn vor dem Neulingsduell, in dem die Heimelf schon wegen der bislang gezeigten Heimstärke - der VfB ist zuhause noch ungeschlagen - gegen den in der Fremde noch sieglosen Gast in die Favoritenrolle schlüpft. Ein Heimsieg würde den Keil zur Abstiegszone für die Boztepe-Elf schon in eine sehr komfortable Dicke anwachsen lassen, für die Gäste wäre der erste Auswärtsdreier sicherlich eine Art Befreiungsschlag.

"Es kommt am Wochenende im Aufsteigerduell auf die Grundeinstellung und die Basics im Fußball an. Ich bin davon überzeugt, dass die Tabellensituation von Eschenbach nicht die vorhandene Qualität des Kaders wiederspiegelt. Wir haben in den letzten Wochen einige gute Spiele gezeigt, wo wir dennoch nicht voll punkten konnten. Es gilt die kollektive Konzentration hoch zu halten und dabei einfachen, seriösen und effektiven Fußball auf das Feld zu bekommen. Alles andere ist brotlos und definitiv nicht nachhaltig", so Hakan Boztepe, Coach des VfB.

"Mit Rothenstadt treffen wir auf einen Gegner, der sehr clever verteidigt und auch im Offensivbereich sehr gute Qualität besitzt. Natürlich werden wir die Außenseiterrolle annehmen, trotzdem wollen wir mutig und zielstrebig Fußball spielen. Wir müssen es endlich mal wieder schaffen, unser ganzes Potential auf den Platz zu bekommen, dann wird auch in Rothenstadt was möglich sein. Es wird eine brutale Aufgabe, die wir aber annehmen werden und versuchen wollen, unseren Matchplan erfolgreich umzusetzen", sagt der Spielertrainer der Gäste, Benny Scheidler.

Nach dem tollen Auftritt in Tremmersdorf hat der TSV zuletzt drei Mal nur remisieren können. Dass gegen das Schlußlicht zurück in die Erfolgsspur gefunden werden soll, versteht sich von selbst. Die Gäste haben am letzten Wochenende einer weiteren Spitzenmannschaft einen Punkt abgerungen, sie hoffen, das Positive daraus mit an die Landesgrenze nehmen zu können, um endlich das erste Erfolgserlebnis zu feiern.

"Wir haben unser letztes Spiel zu einfach aus der Hand gegeben. Das müssen wir uns zurecht vorwerfen. Jetzt gilt es eine Reaktion zu zeigen. Irchenrieth wird uns das nicht leicht machen, trotzdem wollen wir endlich zu Hause wieder dreifach punkten. Wir haben gut trainiert und ich vertraue meiner Mannschaft", sagt Bernd Häuber, Coach der Grenzlandelf.

"Nächste Chance in Eslarn, endlich einen Dreier zu holen. Die Mannschaft will endlich den Bock umstossen und wird alles daran setzen, das in Eslarn zu tun. Wir wissen, dass es bei der Grenzlandelf immer schwierig ist, gerade mit dem heimischen Publikum. Aber wie bereits gegen Erbendorf haben wir als Tabellenletzter nichts zu verlieren", so Spartenleiter und Spieler in Personalunion, Andreas Stolorz.

Der TSV hat sich zuletzt eine schöpferische Pause gegönnt, da die Konkurrenz am oberen Rand der Tabelle jedoch ebenfalls Federn ließ, hatte dies keine großen Folgen. Dennoch möchte man im Steinwald auf der Zielgeraden zum Vorrundenende endlich wieder zur Normalform zurückkehren. Das Heimspiel gegen den letztjährigen Vizemeister soll nun die Wende zum Guten wieder bringen. Drei Spiele ohne Sieg haben die Schinner-Mannen in der Tabelle ein wenig abrutschen lassen, was auch der sehr dünnen Personallage geschuldet ist. Nun reist man ins "Kreinzl", um nicht mit leeren Händen nach Oberfranken zurückkehren zu müssen.

"Über das letzte Spiel in Irchenrieth hülle ich rückblickend lieber den Mantel des Schweigens. Der Blick geht nach vorne, die Signale, dass wir wieder die Kurve bekommen und besseren Fußball zeigen, sind da. Deshalb wollen wir gegen Haidenaab wieder zurück in die Spur, um das bisher Erarbeitete nicht noch mehr aufs Spiel zu setzen - auch wenn es im personellen Bereich den ein oder anderen Ausfall wieder geben wird", so TSV-Coach Roland Lang.

"Nach dem glücklichen Punktgewinn gegen einen bockstarken ASV Auerbach geht es für die Schinner-Elf gegen einen der Topfavoriten der Kreisliga. Beim letzten Heimpiel konnte man schon den Kräfteverlust durch die stark verkürzte Vorbereitung sehen. Nur durch enorme Willenskraft konnte die drohende Niederlage noch abgewendet werden. Diese und etwas Glück wird nötig sein, um beim TSV Erbendorf mit seinem Goalgetter Sandro Hösl nicht ohne Punkt zu bleiben. Personell ist und bleibt die Situation leider angespannt", so der Spartenleiter der Gäste, Stefan Reichl.

Nach dem 2:2 in Haidenaab - wo sicherlich mehr möglich gewesen wäre - rangiert der SV in der Tabelle "jenseits von Gut und Böse". Mit dem zweiten Saisonheimsieg gegen den abstiegsgefährdeten, aber schon immer unbequem zu spielenden Gast, will man auf der Tabellenleiter einige Stufen nach oben steigen, Platz 2 ist immerhin nur sechs Punkte entfernt. Probleme in der Chancenverwertung verhinderten zuletzt, dass die Flutkanal gegen einen der Ligafavoriten zumindest einen Zähler erhaschen konnte. Beim schweren Auswärtsspiel in der Bergstadt gilt es, da den Hebel anzusetzen und mit Leidenschaft zumindest einen Punkt ins Heimgepäck zu schnüren.

"Ungeachtet der angespannten Personallage werden wir auch am Wochenende wieder unserem Kader zu hundert Prozent vertrauen und auf Sieg spielen. Wir wollen versuchen, an die guten Leistungen der letzten beiden Spiele anzuknüpfen und uns dieses Mal versuchen, mehr zu belohnen. Den Gegner werden wir keinesfalls unterschätzen, das haben die letzten Ergebnisse gezeigt. Wir erwarten einen tiefstehenden Gegner, gegen den wir versuchen werden, spielerisch Lösungen zu finden und hinter deren Ketten zu kommen. Mit einem Sieg hätten wir sieben Punkte aus den letzten drei Spielen. Das wäre angesichts der Umstände ein absoluter Erfolg und weiter Balsam auf die Seele unseres Coaches, der sich auf dem Weg der Besserung befindet. Was es hervorzuheben gilt, sind die vielen Genesungswünsche der Mannschaften, sei es aus unserer Liga oder aus dem Umkreis. So sollte es im Amateurfußball sein", sagt SVA-Trainer Manuel Trenz.

"Ein sehr schwerer Gang wird es werden nach Auerbach. Krankheitsbedingt plagen uns seit Wochen auch personelle Probleme. Aber egal wie der Kader am Samstag bestückt ist: Gras fressen, die Hektik und Nervosität ablegen und endlich die Torflaute beenden", so die Aufforderung von DJK-Coach Manuel Albert an seine Mannen.

Der Erste erwartet den Zweiten, mehr braucht eigentlich nicht gesagt werden. Wie immer werden bei einem Topduell Tagesform und Kleinigkeiten eine Rolle spielen bei der Beantwortung der Frage, wer nach neunzig und ein paar mehr Minuten den Platz als Sieger verlassen kann. Die knisternde Spannung ist geradezu hörbar, sicherlich werden sich viele Zuschauer diese Partie nicht entgehen lassen.

"Natürlich freuen wir uns auf das Spitzenspiel und wollen unseren Fans natürlich eine engagierte Leistung präsentieren. Da gelten die aktuell fehlenden Michael Diepold, Moritz Dötsch, Andre Gradl, Jannik Deubzer und Leon Dippel - allesamt sind grippelrank - sowie Peter Dollhopf - er hat Knieprobleme - auch nicht als Ausrede. Der Rest der Mannschaft hat sehr gut trainiert und ist bereit", berichtet FCT-Coach Björn Engelmann.

"Am Wochenende fahren wir nach Tremmersdorf zum Spitzenspiel. Beide Mannschaften haben die letzten drei Partien nicht mehr verloren. Der FC Tremmersdorf ist zuhause noch ungeschlagen, dementsprechend erwartet uns eine sehr schwere Aufgabe, um was Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Wir können nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen", so TSV-Spielertrainer Thomas Wildenauer.

Das 1:1 in Reuth bewies, in welch guter Verfassung sich die SpVgg derzeit befindet. Nicht umsonst rangiert man in Schlagdistanz zu den ganz vorderen Rängen. Ganz klar, dass sich die Hirmer-Schützlinge auch vom alten Rivalen aus Bezirksligazeiten nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollen. Der SVK hat aktuell mit vielen Nebengeräuschen zu kämpfen und spielt unter seinen Möglichkeiten. So wird man die Reise an die Naab antreten, um zumindest mit einem Zähler im Punktesack wieder nach Hause zu fahren.

„Nach fünf Spielen ohne Niederlage wollen wir diese kleine Serie am Wochenende gegen Kulmain aufrechthalten. Mit unserem Gast erwarten wir eine der erfahrensten Mannschaften der Liga, die keinesfalls unterschätzt werden darf. Personell sind wir im Moment dank weniger Ausfälle gut aufgestellt, werden aber einige kleine Veränderungen vornehmen", erklärt SpVgg-Übungsleiter Fabian Hirmer.

"Für uns zählt momentan vorrangig, die Leistungen wieder zu verbessern. Dazu unser System ein wenig zu verfeinern, viel zu trainieren und damit viel aufzuholen, was wir in den letzten Wochen durch Urlaub und Verletzungen verloren haben. Es gilt daher, nicht hinten reinzurutschen, immer wieder zu punkten, bis zum Winter ist das Ziel, sich von hinten abzusetzen. Spielerisch und läuferisch müssen wir uns verbessern, es gibt viel zu tun. Daher schauen wir auf uns und nicht auf den Gegner, so wird es auch in Schirmitz sein", sagt Gästetrainer Oliver Drechsler.

Vor dem mit Spannung erwarteten Derby ist der Druck des Gewinnenmüssens beim Gastgeber aufgrund der unbefriedigenden Tabellensituation doch ein wenig größer. In der Hoffnung, dass auch dieses Nachbarduell eine Eigendynamik entwickelt, möchte man den sich seit Wochen im Aufwind befindlichen Gast niederringen. Vier Dreier in den letzten fünf Partien, die Brust des FCV ist breit vor der Reise ins nahe "Dumba". Dort prallt man auf ein Team, das mitten im Abstiegskampf steckt und sicherlich alles nur Machbare aufs Grün bringen wird. Eine "heisse Kiste" also für den Tabellenfünften.

"Am Ende ein gerechtes Unentschieden für uns in Kulmain, die erste Hälfte gehörte uns, die zweite dem SVK. Wir haben den Bock zwar nicht umgestossen, aber es hat gut getan, den Platz nicht als Verlierer zu verlassen. Darauf wollen wir jetzt aufbauen im Derby gegen die formstarke Mannschaft aus Vorbach, zudem haben ja solche Spiele eigene Gesetze. Vorbach ist bekannt für seine Körperlichkeit, dennoch wollen wir zuhause unbedingt punkten, der erste Heimsieg soll her. Nun hatte ich in dieser Woche erstmals meinen kompletten Kader zur Verfügung, die Vorzeichen sind also gut. Wir wollen dagegenhalten, wir werden alles raushauen, um dieses Derby zu gewinnen. Wir freuen uns auf das Spiel, sind heiß, den Bock umzustossen", so SCK-Coach Bobby Bafra.

"Nach dem verdienten Sieg gegen Eschenbach wollen wir in Kirchenthumbach nachlegen. Egal, wie die Tabellenplätze der beiden Mannschaften sind, erwarte ich im Derby ein 50:50-Spiel vor vielen Zuschauern. Der SC wird heiß sein und versuchen, den Bock umzustoßen. Ich erwarte sie stärker, als es der Tabellenplatz aktuell aussagt. Die Spiele der beiden Mannschaften waren immer ganz eng. Wir müssen vor allem kämpferisch voll dagegen halten, wenn wir zumindest einen Punkt entführen wollen, was auf jeden Fall unser Ziel ist. Nach wie vor geht es nur darum, Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln und um nichts anderes. Genau so werden wir auch auftreten", sagt Peter Schramm, Übungsleiter der Gäste.

Aufrufe: 027.9.2024, 09:00 Uhr
Werner SchaupertAutor