2025-04-29T16:05:39.695Z 1746335742359

Ligabericht
Gratulationen en masse verteilten die Schott-Spieler einander auch gegen den SV Morlautern.
Gratulationen en masse verteilten die Schott-Spieler einander auch gegen den SV Morlautern. – Foto: Chiara Puci / TSV Schott Mainz

TSV Schott Mainz: Längst in einer anderen Liga

Nächster 9:0-Sieg gegen Morlautern +++ "Scharf bleiben, immer weiter machen wollen" ist das Credo

Stadionsprecher Robert Skarupke hat gerade das 2:0 durchgesagt, da schallt es laut über den Platz: „Trotzdem zu wenig!“ Oberliga-Spitzenreiter TSV Schott Mainz stellt eben maximale Ansprüche an sich selbst. Und fuhr gegen Schlusslicht SV Morlautern nicht durch Zufall den zweiten 9:0 (4:0)-Sieg in Serie ein.

Die Mainzer sind ihrer Spielklasse auf dem Weg zur direkten Regionalliga-Rückkehr längst entwachsen, das zeigen alle Zahlen. Nur sein 100. Saisontor hob sich der TSV für das Gastspiel in Karbach auf. Nach jedem Tor brüllten sich Team und Bank unisono wieder nach vorn ins Angriffspressing. Bis zuletzt wurde an idealen Positionierungen, Passschärfe und Laufwegen gefeilt. Die Pfälzer machten 30 Minuten lang einen recht stabilen, emsigen Eindruck, viel stärker als Mechtersheim vor Wochenfrist. Das Resultat war dasselbe, weil die Mainzer auch athletisch auf Top-Niveau sind und viel Qualität nachlegen können.

„Scharf bleiben, immer weiter machen wollen“ ist laut Verteidiger Nils Gans der Anspruch, „wenn wir hinten raus noch klarer und einfacher bleiben, machen wir auch das Zehnte. Aber wir können stolz auf uns sein.“ Ob das Team schon am Maximum ist? „Es geht immer mehr, und dafür tut jeder jeden Tag etwas. Es reicht nicht, erst in der Vorbereitung auf Regionalliga-Niveau zu arbeiten. Das müssen wir jetzt schon tun, um nächste Saison von Anfang an da zu sein.“

"Müssen absolut bereit sein"

Es gab, betont Leon Kern, von Anfang an nur ein Ziel: den Aufstieg. „Wir haben uns diese Saison gesteigert und müssen absolut bereit sein, wenn es kommende Saison losgeht“, sagt der Stürmer, „zweimal aus einem 4:0 zur Pause ein 9:0 zu machen, nicht nachzulassen, zeigt den Anspruch, den wir an uns stellen. Unser Training ist immer auf höchstem Niveau, und das merkt man dann in den Spielen.“

Gans köpfte Johannes Gansmanns Ecke ein (20.). Als Jacob Roden die scharfe Hereingabe von Lennart Thum zum 2:0 verwertete (36.), kam der TSV richtig ins Rollen. Thum schnürte einen Dreierpack, ließ erst zwei, drei Mann nach Shai Neals Vorlage stehen (40.), traf dann nach Gansmanns Brust-Ablage (42.) und umkurvte den Keeper nach Etienne Portmanns Zuspiel (47.). Kerns nächster, lupenreiner Hattrick war drin. Doch dem Treffer unter die Latte, nachdem Daniel Bohl über den Ball sprang (63.), und dem sauberen Abschluss nach Elia Kukandas Diagonalball (68.) folgte, aus bester Schussposition, ein Querpass auf Bohl (70.). Kukanda setzte per 25-Meter-Freistoß den Schlusspunkt (81.).

Man muss auch gönnen können

„Bohli legt mir letzte Woche einen rüber, den er nicht abspielen muss, und dann höre ich ihn rufen“, sagt Kern, „da wollte ich mich revanchieren. Zumal er vorher selbst drüber springt.“ Gönnen können fällt natürlich leichter bei klaren Führungen, doch Kameradschaft und Uneigennützigkeit sind weitere Erfolgsfaktoren. „Wir sind eine Mannschaft“, betont Kern. Für die großen Ziele Meisterschaft und Pokalsieg werde jeder gebraucht.

Es ist die perfekte Fußball-Maschine, die Chefcoach Samuel Horozovic konstruiert hat. Sein Credo: „Wir dürfen uns nie zufrieden geben, bis der Schiedsrichter abpfeift.“ Zwei, drei Nachlässigkeiten in der Schlussphase führten beinahe zum Ehrentor der Gäste, sodass Keeper Jan Schulz mehrmals laut wurde. „Das verstehe ich sehr gut“, sagt Horzovic, „9:0 ist ein Statement an die Liga, dass wir jeden Gegner ernst nehmen.“

TSV Schott Mainz: Schulz – Wiltink, Wust, Gans, Neal – Bohl – Portmann (61. Kukanda), Gansmann (61. Blum) – Itoi (78. Vodi), Thum (78. Faqiryar), Roden (46. Kern).

Aufrufe: 019.4.2025, 17:12 Uhr
Torben SchröderAutor