2024-07-04T14:53:19.618Z

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Der TSV Wachtendonk-Wankum hat den Turnaround geschafft.
Der TSV Wachtendonk-Wankum hat den Turnaround geschafft. – Foto: Pascal Derks

TSV Wachtendonk-Wankum zeigt eine wahnwitzige Aufholjagd

Der Bezirksligist stand zur Winterpause auf dem letzten Platz. Doch dann eilte das Team von Sieg zu Sieg.

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Trainer Sebastian Tissen blickt zurück. Wer Mitte Dezember die Hinrunden-Tabelle der Bezirksliga bemühte, fand den TSV Wachtendonk-Wankum am Ende vor.

Schwache Hinrunde

Lediglich vier Punkte hatte sich das Team der Spielertrainer Carlos Hurtado Martinez und Tissen in der ersten Hälfte der Saison erspielt. Die erschreckende Bilanz des Landesliga-Absteigers: 13 Niederlagen, vier Remis, nicht ein Sieg.

Doch dann, ein Hoffnungsschimmer, ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk – wie auch immer man es bezeichnen mag: Am 16. Dezember schlug das abgeschlagene Schlusslicht überraschend den damaligen Tabellensiebten TuS Xanten. Dann kam die Winterpause. Als Grund für die enttäuschende Hinrunde führt Tissen eine Reihe an Faktoren an.

„Mannschaft und Trainerteam waren komplett neu, es gab die verschiedensten Spielercharaktere und Schlüsselspieler sind verletzungsbedingt ausgefallen. Wir haben sehr viel Lehrgeld bezahlt und konnten uns nicht aus der Negativspirale befreien“, sagt der TSV-Coach. Glücklicherweise habe man aus dieser Entwicklung jedoch die richtigen Schlüsse gezogen, so Tissen.

„Der Sieg gegen Xanten kurz vor Weihnachten war in gewisser Weise ein Schlüsselerlebnis. Wir sind noch einmal enger zusammengerückt. Das hat uns einen Motivationsschub für die Wintervorbereitung gegeben.“ Und in der wurden die Weichen für eine Aufholjagd, wie es sie wohl nur im Amateurfußball geben kann, gestellt.

Ende Januar machte der Verein mit der Meldung auf sich aufmerksam, dass der ehemalige Wachtendonker Mittelstürmer, Trainer und Ex-Profi Markus Müller, der sich im Sommer dem Oberligisten SV Straelen angeschlossen hatte, noch einmal für eine halbe Saison für den TSV Wa.-Wa. auf Torejagd gehen würde. Zudem kehrte die eine oder andere Stammkraft aus einer längeren Verletzungspause zurück.

„Wir hatten nun alle Puzzleteile beisammen, die uns in der Hinrunde noch gefehlt hatten“, sagt Sebastian Tissen. Die Vorzeichen für die Rückserie sahen folglich bedeutend besser aus, doch ob es für den Klassenerhalt reichen würde, stand zu diesem Zeitpunkt noch in den Sternen.

Das erste Meisterschaftsspiel im neuen Jahr ging zwar verloren, doch der 2:1-Sieg des späteren Meisters GSV Moers war überaus glücklich. Müller zeigte nach seiner Rückkehr keine Anlaufschwierigkeiten und erzielte gleich seinen ersten Pflichtspieltreffer für den TSV. Es folgte eine Serie von sechs Siegen in Folge, darunter ein 5:2 gegen Viktoria Goch und der 3:1-Derbysieg gegen die Sportfreunde Broekhuysen – der TSV Wa.-Wa. war plötzlich wieder im Geschäft.

Glauben nie verloren

Sechs weitere Erfolgserlebnisse in den verbleibenden neun Spielen bis zum Saisonende sorgten dafür, dass der TSV Wachtedonk-Wankum am Ende als Tabellenelfter, mit sieben Zählern Vorsprung auf die Rote Zone, den Klassenerhalt feiern durfte. Platz drei in der Rückrundentabelle, nur einen Punkt hinter dem Meister Moers und noch vor dem Vizemeister Viktoria Goch illustrieren die beeindruckende Aufholjagd, die Tissen und Carlos Hurtado Martinez auf dem Trainingsplatz, auf dem Spielfeld und an der Seitenlinie in die Wege geleitet hatten. Beide bleiben dem TSV auch in der kommenden Saison erhalten. Der derzeitige Kapitän Sören Höfler wird Co-Trainer.

Den Glauben an einen wundersamen Klassenerhalt haben die beiden nach eigenen Angaben nie verloren.

„Wir haben immer daran geglaubt, dass wir noch die Kurve bekommen. Rückschläge haben uns nicht geschockt, nur auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Umso beeindruckender ist, dass wir den Klassenerhalt so früh geschafft haben. Das war wünschenswert, aber keinesfalls absehbar“, sagt Tissen.

Aufrufe: 04.7.2024, 11:00 Uhr
RP / Von Nils HendricksAutor