Der SC Union Nettetal hat am Sonntag die 35. Austragung des Brüggener Burgpokals gewonnen. Für den Oberligisten war es der erste Titel beim traditionellen Vorbereitungsturnier seit sechs Jahren. In einem engen Finale besiegte die Mannschaft von Trainer Andreas Schwan den SC St. Tönis mit 2:1 (0:0).
Beide Finalteilnehmer blieben im Viertel- und Halbfinale ohne Gegentreffer. Während die Nettetaler im Eröffnungsspiel einen 2:0-Sieg gegen die VSF Amern einfuhren, wiesen die St. Töniser den ASV Süchteln mit 7:0 überraschend deutlich in die Schranken. Anschließend gab es für Nettetal im Halbfinale einen 3:0-Erfolg gegen Vorjahressieger SC Victoria Mennrath, während St. Tönis die Mannschaft von DJK Fortuna Dilkrath im Halbfinale mit einem 9:0 vom Platz fegte.
Sowohl für Dilkrath als auch für Süchteln waren es empfindliche Niederlagen kurz vor Saisonstart – auch wenn beide Teams stark ersatzgeschwächt waren. Bei der Siegerehrung war es daher auch nicht verwunderlich, das St. Tönis als treffsicherste Mannschaft ausgezeichnet wurde.
Nettetal steigerte sich während des Turniers hingegen von Spiel zu Spiel. „Im Vergleich zum Amern-Spiel im Viertelfinale hatten wir gegen Mennrath im Halbfinale eine größere Dominanz“, sagte Trainer Schwan. Das seine Mannschaft dann im Finale nochmals eine Schippe drauflegen musste, war gegen die bis dato überragenden Oberligisten jedem klar. Die Mannschaft von Johannes Dahms, der Cheftrainer Bekim Kastrati vertrat, lieferte eine souveräne Leistung ab und war für viele daher auch der Favorit im Finale.
Dort lieferten sich beide Mannschaften dann ein Duell auf Augenhöhe, bei dem jedes Team immer wieder gute Phasen und damit auch die Chance zur Führung hatte. Die wohl gefährlichste Möglichkeit im Durchgang eins hatte Philipp Baum für St. Tönis, dessen Flanke von der linken Seite an den oberen rechten Torpfosten klatschte. Nach dem Seitenwechsel blieb Nettetals Gegner durch zwei Kopfbälle gefährlich. Auf der anderen Seite ging der Schuss von Florian Heise nur wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.
Ein äußerst sehenswerter Spielzug über die linke Angriffsseite über Leonard Bajraktari und Leonit Popova führte in der 81. Minute schließlich zur 1:0-Führung durch auf Kaies Alaisame. Alle drei Spieler wurden nur wenige Minuten zuvor eingewechselt und lieferten gleich ab.
Nur fünf Minuten später sorgte ein kurioses Kopfballeigentor dann für den 1:1-Ausgleichstreffer. Doch Nettetal durfte wenige Augenblicke dann erneut jubeln. Nach einer Ecke fasste sich Peer Winkens in der 89. Minute ein Herz und hämmerte den Ball volley in den oberen linken Torwinkel zum 2:1 ins Netz.
„St. Tönis hatte in zwei Spielen 16:0 Tore erzielt. Wir haben uns dann überlegt, wie wir dagegenhalten wollen. Wir haben es dann ein Stück weit anderes gemacht wie in den anderen Spielen. Es war ein total würdiges Endspiel. Für beide Mannschaften war es das optimale letzte Testspiel vor dem Pflichtspielstart“, sagte Nettetals Trainer Andreas Schwan.
Neben dem Siegerpokal durften die Nettetaler auch über zwei weitere Auszeichnungen freuen. Daniel Leupers erhielt die Trophäe des besten Torhüters und Gero Wolters wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt. Die meisten Tore erzielte Mennraths Paul Szymanski. Der Fairness Pokal ging an DJK Fortuna Dilkrath.
Weil die VSF Amern und ASV Süchteln aufgrund von Personalmangel nach den Siegen in der Trostrunde am Samstag ihre Teilnahme für das Platzierungsspiel absagten, wurde das Spiel um Platz fünf am Sonntag kurzfristig durch ein vereinsinternes Testspiel zwischen TuRa Brüggen I und TuRa Brüggen II ersetzt, sodass die Zuschauer auch am Sonntag drei Spiele zu sehen bekamen. In diesem Spiel setzte sich der Bezirksligist am Ende mit 5:3 gegen die eigene Zweitvertretung durch.
„Wir hätten uns natürlich gefreut, wenn der Finaltag mit den vier Landesligisten und zwei Oberligisten stattgefunden hätte. Aber bei den Verletzungsausfällen haben wir natürlich Verständnis dafür, dass die Mannschaften gerade zwei Wochen vor der Saison auf ihre Personaldecke gucken“, sagte Brüggens Obmann Lars Jansen.
TuRa Brüggen selbst war beim Turnier bereits am ersten Tag im Spiel gegen Fortuna Dilkrath (2:4) ausgeschieden.