Der FC Unterföhring ist seit jeher für Spektakel in alle Richtungen offen und diesmal gab es alles in einem Spiel. Nach einer mit 0:4 verlorenen Halbzeit gewann man Durchgang zwei 3:0 und kassierte eine am Ende etwas unglückliche 3:4 (0:4)-Niederlage beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen.
Die erste Halbzeit der Unterföhringer war gefühlt eine Frechheit, zumal man mit dem 0:4 noch richtig gut bedient war. „Wir mussten echt froh sein, dass Garmisch uns da noch nicht gekillt hat“, gab später FCU-Trainer Sebastian Fritz zu. Seine Mannschaft ließ reihenweise Torchancen zu und dazu kam ein rabenschwarzer Tag von Mr. Zuverlässig Sahin Bahadir. Der Abwehrchef war an zwei der vier Gegentore beteiligt und hatte einen gebrauchten Tag, was eine Seltenheit hat wie Schaltjahre. Im Vorjahr hatten die Unterföhringer 0:5 in Garmisch verloren und mit dem 0:4 zur Pause drohte diesmal das Desaster 2.0.
Nach dem Seitenwechsel begann das Spiel neu und es schien, als hatten die Unterföhringer die Uhren zu früh auf Sommerzeit gestellt. In der zweiten Hälfte gab es den FC Unterföhring zu sehen, der in der Landesliga eigentlich noch in die Top Fünf der Tabelle klettern möchte. Die Gäste holten drei der vier Tore auf und hatten dazu noch mehrere Chancen für den Ausgleich, der über die 90 Minuten dann sogar in Ordnung gegangen war.
Somit konnte man auf der Heimfahrt aus dem Gebirge über zwei krasse Halbzeiten und die eigenen Fehler der ersten Hälfte diskutieren. Gesprächsthema waren aber auch zwei durchaus vergleichbare Situationen, bei denen der Angreifer im Grenzbereich seinen Körper einsetzte und danach das Tor erzielte. Die erste Szene war auf der Garmischer Seite und brachte den 1:0-Führungstreffer. Fast gespiegelt war ein Angriff, bei dem Unterföhring schon das 4:4 bejubelte. Da aber wurde die Freude vom Schiedsrichter zurückgepfiffen. Das war ärgerlich, aber die Unterföhringer sind auch so fair, dass sie sich nach den ersten 45 Minuten an die eigene Nase fassen und sich nicht über den Schiedsrichter beschweren. Zumindest hat man in einer von vier Halbzeiten in Garmisch gezeigt, dass der FC Unterföhring auch guten Fußball spielen kann. (nb)
FC Garmisch-Partenkirchen – FC Unterföhring 4:3 (4:0). FCU: Fritz – A. Arkadas, S. Bahadir (46. Kretzschmar), Awoudja, Filotas (64. Gümüs) – B. Bahadir, Näther, Heller (76. Agbavon), T. Arkadas, Mulango (46. Antonio) – Al Hosaini (46. Tokoro). Tore: 1:0 Schmidt (4.), 2:0 Müller (15.), 3:0 Müller (21.), 4:0 Müller (37.), 4:1 Tokoro (70.), 4:2 Antonio (80.), 4:3 Antonio (86.). Schiedsrichter: Fridolin Hiefner – Zuschauer: 120.