Pfeddersheim. Nauwid Amiri, Trainer der Verbandsligafußballer der TSG Pfeddersheim, war nach dem Schlusspfiff auf dem Kunstrasen des Uwe-Becker-Stadions – der Rasen war wegen einer erneuten Senke nicht bespielbar – restlos bedient.
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"Jeder, der mich kennt, weiß, wie ich für den Fußball arbeite und ihn lebe", hob der 33-Jährige nach der 0:5-Heimniederlage gegen TB Jahn Zeiskam an. "Aber so eine Leistung wie heute lassen sich weder mein Co-Trainer Frederik Tilger-Kuhn noch ich gefallen." Und schob sichtlich frustriert nach: "Ein mit Abstand hochverdienter Sieg für die Zeiskamer. Denn wir wurden heute vorgeführt", räumte er unumwunden ein. Auf die Frage, was er seinem Team zur Halbzeit – nach klarem 0:3-Rückstand – geraten habe, antwortete er lapidar: "Keine Worte". Und sagte schließlich: "Ich muss das alles erst sacken lassen."
Sein Gegenüber, Gäste-Trainer Jannick Immel, freute sich besonders über den ungefährdeten Dreier. Denn er feierte seinen 30. Geburtstag und nahm das Geschenk seiner Mannschaft umso mehr dankend an. „Ich kann mitfühlen mit Nauwid“, tröstete er seinen Kollegen auf der Gegenseite. Und sagte respektvoll: „Zwei Große sind in dieser ausgeglichenen Klasse aufeinandergetroffen.
Dringend Punkte hätten auch die Rheinhessen, die eigentlich nach ihrem Oberliga-Abstieg wieder oben angreifen wollten, benötigt. Um wenigstens nicht noch tiefer unten reinzurutschen. Aber sie wurden in den Anfangsminuten durch zwei Treffer eiskalt erwischt. Zwei Mal war die rechte Seite frei gewesen. Zunächst setzte sich Außenverteidiger Marvin Benefo durch und verwertete eine Diagonalflanke freistehend per Kopf zum 0:1 in der dritten Minute.
Ein Eckstoß erreichte nach Zwischenstation Edonart Leposhtaku, der den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen drosch – 0:2 (13.). Die Pfeddersheimer waren zwar sichtlich um den Anschlusstreffer bemüht. Doch ihre Angriffe blockte die stämmige und vielbeinige Abwehr der Südpfälzer immer wieder ab. Nur einmal hatte TSG-Sturmspitze Ibrahim „Ibo“ Anli eine gute Chance auf dem Fuß. Doch sein Schuss ging knapp drüber (33.). Mit wiederholt starken Paraden, auch dank seines guten Stellungsspiels, verhinderte TSG-Torhüter Leon Yannick Guth Schlimmeres. Dennoch gelang den Zeiskamern fast mit dem Pausenpfiff durch Kapitän Nico Kruppenbacher, dessen Geschoss aus 25 Metern unhaltbar einschlug, noch das 0.3 (45.+3).
Nach Wiederbeginn stürmte neben Anli auch Alexander Biedermann. Doch Zählbares gab es vom Gros der rund 200 Fans weiterhin nicht zu bejubeln. An der Dominanz und Effektivität der Pfälzer änderte sich auch nach Wiederbeginn – sehr zum Haareraufen des TSG-Trainerduos – nichts. Es gab für die Platzherren keine zwingende Chance mehr. Die Gäste hingegen schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Wieder wurde die TSG nach dem Anpfiff kalt erwischt: Aus spitzem Winkel traf Martin Musulin flach ins Netz (48.). Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Endurance Egbe Edosomwan, der TSG-Keeper Guth überlupfte (65.).
TSG Pfeddersheim: Guth – Amos (55. Rupcic), Burret (46. Peprah), Maurer (55. Uyi), Moncada – Yilma, Haber – F. Schmidt, Bormeth (55. Jaupi), Najda (46. Biedermann) – Anli.