Am letzten Spieltag in der Landesliga, Gruppe 1, ließ es der VfB 03 Hilden II noch einmal so richtig krachen. Der 1. FC Viersen wurde mit 9:0 vom Kunstrasen am Hoffeld gefegt. Nicht nur ein gelungener Jahresabschluss, sondern auch ein ausgezeichneter Start in die Rückrunde.
„Wir werden das Ergebnis jetzt nicht überbewerten. Andererseits ist der Kantersieg ein Spiegelbild der starken Leistungen in den vergangenen Wochen“, betont Philipp Schütz. Der seit Juli für die Reserve tätige Chefcoach blickt auf eine bemerkenswerte Entwicklung seines Teams in den vergangenen fünf Monaten zurück: „Wir wussten von vornherein, dass wir unserem in weiten Teilen umformierten Kader Zeit geben müssen. Die gerade aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückten Spieler mussten sich zunächst an die körperlichen Anforderungen im Seniorenfußball und die internen Abläufe gewöhnen. Von daher war Rang zwölf mit ebenso vielen Punkten nach zehn Spieltagen keineswegs enttäuschend.“
Als hätte jemand auf den „Reset“-Knopf gedrückt folgte ausgerechnet nach der 1:2-Heimniederlage am 13. Oktober gegen den damaligen Dritten FC Kosova Düsseldorf nahezu eine Leistungsexplosion. In den folgenden acht Begegnungen blieb das Schütz-Team ungeschlagen, verbuchte 18 Punkte, kassierte in dieser Phase nur sieben Gegentore und kletterte bis auf Rang sechs (30 Punkte, 41:25 Tore). Der 32-jährige Trainer sagt dazu: „Auch als die Ergebnisse nur bedingt stimmten, deutete sich an, dass die Mannschaft immer mehr zusammenwächst. Wir haben hart dafür gearbeitet und uns in einigen Bereichen verbessert. Defensiv stehen wir wesentlich stabiler, ganz vorne und im Mittelfeld arbeiten wir gut nach hinten. Dazu kommt, dass wir im letzten Drittel torgefährlicher geworden sind.“ Der Übungsleiter ergänzt: „Wichtig ist auch, dass unsere erfahrenen Jungs charakterlich und mit Leistung vorangehen. Das macht es auch für die jungen Leute einfacher.“
Vorangehen, das galt zunächst auch für den aus Büderich zurück gekommenen Moritz Holz. Beim 1:1 am 1. Dezember in Remscheid allerdings zog sich der 26-Jährige einen Kreuzbandriss zu. Den zweiten binnen 16 Monaten seinerzeit im August 2023, unmittelbar nach dem Wechsel zum Oberligisten FC Büderich. Ein bitterer Rückschlag für den eigentlich „gesetzten“ Mittelfeldspieler – und auch für das Team.
Unumstrittene Stammkraft, und dazu vom Verletzungspech verschont geblieben, ist Kai Stanzick. Für Trainer Schütz ist der Abwehrchef nicht nur einer der wichtigen Führungsspieler, sondern „mein verlängerter Arm auf dem Platz.“ Die Entwicklung des Teams in den vergangenen Wochen ist für den 27-jährigen „Kapitano“ indes keine Überraschung: „Wir haben eine gesunde Mischung aus erfahrenen und einigen ganz jungen Leuten. Das brauchte seine Zeit, bis alles zusammenpasst. Schließlich haben wir vor Saisonbeginn drei, vier Stammspieler verloren.“ Stanzick ergänzt: „Dem 1:2 gegen Kosova folgte eine Initialzündung, als wäre ein Knoten geplatzt. Seit dem treten wir als kompakte Einheit auf, spielen eine richtig gute Runde und entwickeln mehr Torgefahr. Dazu hat die zwischenzeitliche Rückkehr von Jan Tkaczik aus dem Oberligakader unserem Offensivspiel gut getan. Es passt jetzt bei uns, was die Ergebnisse angeht. In Sachen Teamgeist sowieso.“
Verständlich, dass ab 9. Februar, dem Punktspielauftakt in Fischeln, die Erfolgsserie ihre Fortsetzung finden soll. Und O-Ton Stanzick: „Dann wollen wir auch endlich einmal gegen die Klubs aus dem oberen Tabellendrittel gewinnen.“
Toni Molina, der Sportliche Leiter, registriert mit Zufriedenheit den positiven Trend im Landesligakader: „Grundsätzlich entwickeln wir bei der ersten und zweiten Mannschaft sowie bei den A-Junioren eine einheitliche Spielidee. Das Gesamtkonzept trägt die gleiche Handschrift. So sind gegenseitige Wechsel, zum Beispiel zwischen Oberliga und Landesliga, problemlos möglich. Da sind wir auch in dieser Saison auf einem sehr guten Weg, unsere Perspektivspieler mit der nötigen Geduld an das für die Oberliga erforderliche Niveau heranzuführen.“
So starten die Hildener ins neue Jahr: Erstes Training 7. Januar, erstes Testspiel 11. Januar bei DJK Gnadental.