Stark: Nur sechs gelbe Karten in 13 Spielen - Der TSV Auetal führt das Teilnehmerfeld von 945 Mannschaften an – Harburg belegt erstmals Platz 1 im Kreisvergleich – Celle ist bereits zum achten Mal Schlusslicht – In der Kreisliga Hildesheim wird der fairste Fußball gespielt – In der Regionalliga Nord geht es hingegen rauer zu
„Super. Es ist immer gut, wenn alles fair gelöst wird. Ich bin ein großer Fan davon, dass Spiele fair bestritten werden.“ – Jaro Mencke ist Leiter der Herren-Fußballabteilung des TSV Auetal. Er reagiert begeistert, als er vom NFV darüber informiert wird, dass die Kreisligamannschaft des Turn- und Sportvereins die Halbzeitwertung des VGH Fairness- Cups 2023/24 unter insgesamt 945 beteiligten Teams anführt. Lediglich sechs gelbe Karten haben die TSV-Kicker in ihren bisherigen 13 Saisonspielen erhalten, verteilt auf die „Übeltäter“ Kapitän Julian Schacht und Eric Gasasira (je zwei) sowie Lennart Radünz und Fabian Tietje (je eine). „Ein Niedersachsenmeistertitel wäre doch mal etwas“, hofft Jaro Mencke, dass seine Jungs ihre vorbildlichen Auftritte in der Rückrunde fortsetzen können und am Ende ganz oben auf dem Fairness-Treppchen stehen.
Im Vergleich der 32 NFV-Kreise führt Harburg (Durchschnittsquotient der 25 bewerteten Teams ist 2,15) erstmals das Ranking an. Platz 2 belegt der NFV-Kreis Cuxhaven (25 Teams, 2,17). Schlusslicht im Kreisvergleich ist zum wiederholten Male der NFV-Kreis Celle (19 Teams, 2,90). Unrühmlich: Seit der NFV seit der Saison 1995/96 das Abschneiden der Kreise auswertet, trug Celle sieben Mal die rote Laterne. Und das allein in den letzten elf Jahren!
Beachtlich: Mit ihrem Durchschnitts-Quotienten von 2,5 erzielen die 945 bewerteten Teams das vorläufig sechstbeste Ergebnis in der Wettbewerbsgeschichte. Den bisherigen Bestwert hatten 2022 die damals 991 bewerteten Mannschaften mit 2,22 aufgestellt. Es dürfte in dieser Saison schwerfallen, diesen Rekord noch zu knacken.
Im bereits zum 32. Mal ausgetragenen VGH Fairness-Cup werden gelbe Karten mit je einem, gelb-rote Karten mit je drei und rote Karten mit je fünf Strafpunkten geahndet, zusätzlich schlagen Sportgerichtsurteile oder auch das Nichtantreten von Mannschaften mit zehn Zählern zu Buche. Neu seit der vergangenen Saison: Auch Strafen gegen Teamoffizielle fließen in die Wertung mit ein. Die Summe der Strafpunkte geteilt durch die Anzahl der Saisonspiele ergibt den Fairness-Quotienten, und der liegt für die Auetaler bei 0,46. Besser haben in der 31-jährigen Wettbewerbsgeschichte bisher nur der SV Wippingen (1994 und 1995 mit 0,3 bzw. 0,27), der TSV Lochtum (2001 mit 0,42) und BSC Acosta II (2020 mit 0,29) abgeschnitten. Ebenfalls mit einer Null vor dem Komma warten in dieser Saison bisher neun weitere Teams auf: ESV Wolfsburg (0,67), FC Höherberg (0,73), TSV Gut Heil Bassen (0,85), TSV Holenberg (0,92), SC Wedemark (0,92), SV Olympia Braunschweig (0,93), SV Alfeld (0,93), VfL Oythe (0,94) und Titelverteidiger SV Bokeloh (0,94).
Der Sieger des Wettbewerbs wird nach der Saison mit einer festlichen Ehrung und einem Trainingslager im Sporthotel Fuchsbachtal in Barsinghausen belohnt. Das zweitplatzierte Team darf sich auf einen Sportartikelgutschein im Wert von 2.000 Euro freuen und die drittplatzierte Mannschaft erhält einen Sportartikelgutschein im Wert von 1.500 Euro. Auch zahlreiche weitere Mannschaften werden nicht leer ausgehen. Denn die VGH- Versicherungen und die Öffentlichen Versicherungen aus Braunschweig und Oldenburg zeichnen zusätzlich zu den drei fairsten niedersächsischen Mannschaften auch in ihren Regionaldirektionen die jeweils drei fairsten Teams aus. Die insgesamt 39 Mannschaften erhalten Pokale und obendrein profitieren ihre Nachwuchsteams. Denn für die Plätze 1 bis 3 gibt es Sportausrüstungen im Wert von 1.000, 800 bzw. 500 Euro für den Nachwuchs.
Für eine Prämie nicht in Frage kommt der FC Merkur Hattorf aus der Kreisliga des Fußballkreises Göttingen-Osterode. Mit einem Quotienten von 6,14 stellen die Hattorfer das abgeschlagene Schlusslicht im Fairness-Ranking. Ihre peinliche Bilanz aus 14 Spielen: 53 gelbe, sechs gelb-rote und drei rote Karten. Aber auch der SV Veltheim (Kreisliga 2 Nordharz, 5,33), der SC Rinteln (Bezirksliga 3 Hannover, 5,27) MTV Eintracht Celle (Kreisliga Celle, 5,25) und SV Bosporus Peine (Kreisliga Peine, 5,18) müssen angesichts einer 5 vor dem Komma ihre Einstellung hinterfragen.