Runde zum Vergessen: Landesliga-Absteiger steht erneut im Tabellenkeller. Gilching will sich verstärken, um ein besseres zweites Halbjahr zu spielen.
So hatten sich die Verantwortlichen des TSV Gilching-Argelsried die Saison in der Bezirksliga nicht vorgestellt. Nach dem bitteren Abstieg aus der Landesliga wollten die Fußballer von der Talhofstraße zumindest eine Liga tiefer eine gute Rolle spielen. „Dass wir nicht in der Favoritenrolle sein würden, war angesichts der hochkarätigen Konkurrenz aber klar“, stellt Trainer Christian Rodenwald nun nach Ablauf der ersten Halbserie klar.
Der Coach hatte im Sommer mit Anton Michl, Sebastian Moosbrugger, Maximilian Michl, Yasar Dayik und Paul Lindermayr zahlreiche Spieler aus der vereinseigenen zweiten Mannschaft nach oben gezogen, um den Kader zu verbreitern. Es zeigte sich schnell, dass dies auch zwingend nötig war. Eine lange Verletztenliste und viele Urlauber machten den Gilchingern das Leben von Beginn an schwer. „Zwischenzeitlich haben 13 Spieler aus dem Kader gefehlt“, teilt Rodenwald mit. Dennoch hatten sich beim TSV alle mehr erhofft als einen erneuten Abstiegskampf. In diesem stecken die Gilchinger aber punktgleich mit dem ersten Abstiegsrelegationsplatz mittendrin. Nach dem verheißungsvollen Auftaktsieg (2:0) zu Hause gegen Penzberg lief nicht mehr viel zusammen. Es gab nur ein kleines Zwischenhoch Ende August, Anfang September mit drei Siegen aus vier Partien.
Die Gründe für die Misere sind vielschichtig. Leistungsträger wie Michael Lelleck, Fabian Klingl und Manuel Eichberg verletzten sich bereits früh in der Saison jeweils schwer und werden in dieser Runde wohl auch nicht mehr zurückkehren. Auch Lucas Häusler kam verletzungsbedingt lediglich auf neun Einsätze. Der frisch verheiratete Maximilian Hölzl fehlte in vier Begegnungen. Und beim einsti㈠gen Toptorjäger Marcel Ebeling lief nicht viel rund. In den ersten Partien war er noch nicht 100-prozentig fit, danach traf Ebeling das Tor nicht mehr. Erst im vorletzten Hinrundenspiel gelang ihm der erste Treffer beim 1:1 gegen Neuried. In der Partie danach handelte er sich wegen einer Schiedsrich㈠ter-Schelte die Rote Karte ein und verpasste so alle drei bisher ausgetragenen Rückrundenspiele. Bezeichnend: Nur zwei Gilchinger standen in jeder Partie in der Startelf, Torwart Sebastian Hollenzer und Lindermayr, der nach langer Auszeit in der ersten Mannschaft wieder eine feste Größe in der Verteidigung ist.
Aber auch er konnte nicht verhindern, dass die Gilchinger vor allem auswärts nicht viel zustande brachten. In zehn Partien holte der Landesliga-Absteiger nur zwei Siege und zwei Unentschieden. Daheim reichte es zumindest zu einer ausgeglichenen Bilanz (drei Siege, zwei Unentschieden, drei Niederlagen). Dafür geizte der TSV gerade in der Kies-Arena mit Toren. In acht Heimbegegnungen erklang nur achtmal die Tormusik. Mit André Gasteiger ist der beste Gilchinger Knipser auch nur auf Rang zwölf der Torschützenliste zu finden. Er traf immerhin siebenmal. Ansonsten erzielten nur Moosbrugger und Maximilian Michl (je drei) mehr als zwei Treffer.
„Wir werden uns in der Winterpause punktuell verstärken und dann noch mal angreifen. Besonders der März wird sehr wichtig“, sagt Coach Rodenwald. In diesem Monat bestreitet seine Mannschaft gleich fünf Spiele.