2025-04-29T16:05:39.695Z 1746129710937

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Freude nach dem Finalsieg: Die Spieler von Teutonia Weiden.
Freude nach dem Finalsieg: Die Spieler von Teutonia Weiden. – Foto: Dagmar Meyer-Roeger

Weidens Wechsel wirken

Fußball-Kreispokal

Im Duell der Fußball-Mittelrheinligisten gewinnt die Teutonia gegen den VfL Vichttal das Finale im Kreispokal mit 3:0 nach Verlängerung. Zu den jüngsten Gerüchten gibt es klare Worte.

Die Spieler von Teutonia Weiden hatten ihr musikalisches Repertoire für diesen besonderen Moment noch mal erweitert: Neben dem fast schon zum Evergreen mutierten „Wir spielen für Teutonia“ erklangen am Donnerstagabend auch internationalere Töne: „Campeones“ hallte unter anderem über die Anlage der DJK FV Haaren. Kurz zuvor hatte der Fußball-Mittelrheinligist den Ligarivalen VfL Vichttal im Finale des Kreispokals mit 3:0 (0:0) nach Verlängerung besiegt.

„Kompliment und Glückwunsch an Weiden. Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf meines Erachtens nicht wider“, fand VfL-Coach Andi Avramovic, der insgesamt dreimal verletzungsbedingt wechseln musste. „Das ist in unserer Situation gerade nicht gut, wir hätten lieber gezielt gewechselt und damit agiert statt reagiert“, ärgerte sich der Coach des momentan Vorletzten in der Mittelrheinliga.

Schnell im Umlauf

Die Stimmung war bei seinem Gegenüber erwartungsgemäß deutlich besser, obwohl in dieser Woche erstaunlich schnell erstaunlich weit verbreitete Gerüchte über seine Zukunft in Umlauf kamen. „In meinen Augen war das ein absolut verdienter Sieg. Ich kann nur zufrieden sein mit dem Team und unserer Mentalität. Und was die Gerüchte angeht: Wir in der Mannschaft wissen, was stimmt und was nicht. Wir machen weiter, alles andere interessiert mich nicht“, sagte Sebastian Wirtz. Auch von Vereinsseite wurden Gerüchte über eine mögliche Entlassung des Trainers als „Blödsinn“ bezeichnet.

Beide Teams brauchten in Durchgang eins ein wenig, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Was vielleicht auch daran lag, dass da zwei Aufstellungen auf dem Feld standen, die ziemlich sicher beim Ligaspiel Ende Oktober so nicht aussehen werden. Avramovic berief vier, Wirtz sogar elf neue Leute in die Startelf im Vergleich zum vergangenen Wochenende. Zehn Minuten Abtasten und Feintuning brauchte es, bis das Spiel auch häufiger in die Strafräume getragen wurde.

Nach guten Chancen stand es zur Pause 4:3 für Weiden. Die beste für die Teutonia vergab der in der Liga noch rotgesperrte Cem Hircin: Folajoni Orolade dribbelte sich durch halb Vichttal durch, legte im Strafraum quer. Teutonias Mittelfeldmotor zielte aber knapp daneben (43.). Beim VfL stand Henrik Artz nach einem Freistoß ziemlich frei vor Lasse Drießen, der den Schuss aber zur Ecke abwehren konnte (33.). „Es war eine ausgeglichene erste Halbzeit“, fand Avramovic.

Vichttal kam besser aus der Pause, Dogukan Türkmens Versuch konnte Drießen so gerade noch an die Latte lenken (51.). „Wir mussten uns mit ihrem höheren Anlaufen erst mal zurechtfinden“, erklärte Wirtz. Danach dauerte es, bis ein Team wieder eine Lücke im Defensivverbund des Gegners finden konnte: Der eingewechselte Yassine Ali Gnondi testete nach schnellem Umschaltspiel der Weidener Vichttals ebenfalls eingewechselten Torwart Philipp Hermann, der noch die Fingerspitzen an den Ball bekam (76.).

Und auch die nächste Großchance hatte die nun wieder aktivere und mit frischen Kräften veränderte Teutonia: Orolade bekam den Ball nach Chaos im Strafraum, schoss ihn aber über statt ins Tor (81.). So fand das Duell der beiden Mittelrheinligisten keinen Sieger nach 90 Minuten. „Uns hat die Munition vorne gefehlt“, meinte Avramovic.

Argjend Pacolli beendete dann die torlose Zeit: Weidens linker Schienenspieler setzte sich stark durch und den Ball von der Strafraumgrenze flach ins lange Eck (94.). „Es freut mich für ihn. Er hat wenig gespielt zuletzt und sich heute belohnt, weil er den tiefen Laufweg angeboten hat, den wir einfordern“, lobte sein Trainer.

Und die Teutonia legte nach: Joker Niklas Valerius köpfte einen Abschlag von Nießen in den Lauf von Mit-Joker Ali Gnondi, der den Ball überlegt über Vichttals Torwart ins Netz lupfte (100.). Und kurz vor dem Seitenwechsel wurde es bitter für den VfL: Ein schlimmer Fehler im Aufbauspiel führte zum 3:0 durch Valerius (105.). „Es sind wirklich Luxusprobleme, dass wir personell so nachlegen können“, freute sich Wirtz. Avramovic ärgerte sich über „zu einfache Gegentore“.

Weiden vergab im zweiten, deutlich ruhigeren Durchgang der Verlängerung noch drei Möglichkeiten zum 4:0, konnte aber trotzdem feiern. Für beide Teams war schon vorher klar, dass sie sich für den FVM-Pokal qualifiziert hatten. „Wir haben keine Gedanken an irgendeinen Gegner. Wichtig ist, dass wir in der Liga Punkte einfahren, alles andere ist sekundär. Die Niederlage müssen wir akzeptieren, weiter geht’s“, sagte Avramovic. Auch sein Gegenüber Wirtz hatte kein spezielles Wunschlos, bevor es in den Spielerkreis zur musikalischen Einlage ging.

Neben Teutonia Weiden und dem VfL Vichttal qualifizierte sich auch Landesligist SV Breinig für den FVM-Pokal. Im Spiel um Platz drei gewann das Team von Dirk Ruhrig gegen den Bezirksligisten und Gastgeber DJK FV Haaren mit 3:2 (1:0). Leon Michl hatte den SV vor der Pause in Führung gebracht (32.). Haarens Anthony Obiorah glich nach dem Seitenwechsel aus (55.). Kariem Emara (83.) und Aljoscha Feese (87.) stellten dann die Weichen für den Breiniger Sieg, Nico Esser konnte nur noch verkürzen (90. +1). (lv)

Dieser Artikel kommt von unserem Partner Aachener Zeitung. Noch mehr spannende Portraits, Reportagen, Livesstreams, Interviews und Analysen zu deinen Lieblingsteams in der Region findest du auf http://www.aachener-zeitung.de

Aufrufe: 03.10.2024, 17:53 Uhr
Lars VoßenAutor