Nach dem vierten Liga-Erfolg in Serie ist die Fußballwelt bei Rot-Weiss Wittlich wieder in Ordnung. Dem 1:2 am Mittwoch zuvor im Rheinlandpokal daheim gegen den FSV Tarforst ließ man nun ein 3:1 in Trier folgen und grüßt so weiterhin von der Spitze der Tabelle.
Die von Björn Griebler trainierte Mannschaft hatte am Samstagabend mächtig viel zu tun und geriet sogar in Rückstand. Am Ende setzte sich die spielstärkere Elf aber durch und ließ in Überzahl (FSV-Akteur Ammar Cissé wurde nach Meckern mit Gelb-Rot vom Platz gestellt) Gegner und Ball abgezockt laufen. Dennoch war es ein lang ausgeglichenes Kampfspiel auf Augenhöhe, an dessen Ende sich die Tarforster Verantwortlichen um den Vorsitzenden Werner Gorges einig waren: „Wir sind auf die beiden Spiele und insbesondere den Pokalerfolg stolz. Allerdings hätten wir lieber in der Liga gewonnen, da die Rheinlandliga unser Hauptwettbewerb ist.“
Die erste Chance hatte Joel Schneemilch, der nach einer Flanke von Florian Weirich den Ball nicht voll traf und diesen knapp neben das von Philipp Berhard gehütete Wittlicher Tor setzte (7.). Auf der Gegenseite setzte Daniel Littau in der 15. Minute einen Schuss an den Pfosten.
Philipp Berhard, Torwart von Rot-Weiss Wittlich:
In der 41. Minute gingen die Hausherren durch Nico Neumann nach starker Einzelaktion in Führung, als er sich im Eins-gegen-eins mit Berhard durchsetzte. Nur drei Minuten später glichen die Gäste durch Daniel Braun aus. Mit einem unhaltbaren Distanzschuss hatte der Akteur der Säubrenner Erfolg.
Björn Griebler, Trainer von Rot-Weiss Wittlich:
Wittlichs Torwart Berhard konstatierte: „Gerade nach dem Pokal-Aus sind wir mit großer Motivation nach Tarforst gefahren, um Wiedergutmachung zu betreiben. Ich bin mit der Mannschaftsleistung in der zweiten Hälfte sehr zufrieden. Uns hat der direkte Ausgleich zurück in die Partie gebracht, und wir haben den Kampf im zweiten Durchgang angenommen.“
Nach einem von Felix Stüber verschuldeten Foulelfmeter – den Pressschlag wertete Schiedsrichter Alexander Mroß zumindest als strafstoßwürdig – brachte Ömer Kahyaoglu Wittlich in Führung (53.). FSV-Torwart Luca Merling unterlief in der 83. Minute ein Lapsus, als er einen harmlosen Distanzschuss von Jonas Ercan als Aufsetzer falsch einschätzte und sich den Ball quasi selbst ins Tor legte.
FSV-Tarforst-Trainer Patrick Zöllner:
Tarforsts Trainer Patrick Zöllner bilanzierte: „Wir analysieren beide Spiele zusammen und stellen fest, dass wir es dem hohen Favoriten in der Summe sehr schwer gemacht haben. Wir haben beide Spiele ausgeglichen gestalten können. Wittlich hat in der zweiten Hälfte mehr Druck gemacht und kam nach einer umstrittenen Elfmeterentscheidung auf die Siegerstraße.“
Sein Pendant Björn Griebler jubelte: „Mit dem Spiel bin ich zwar nicht zufrieden, aber mit dem Ergebnis. Tarforst hat es sehr gut gemacht und uns das Leben in beiden Spielen schwer gemacht. Wir haben sehr lange gebraucht, um dagegen anzukommen. Insgesamt sind wir nach dem vierten Sieg in Folge in der Meisterschaft erleichtert. Die FSV-Struktur war stark, da sie defensiv kompakt standen und nach vorne mutig agierten. Im Vergleich zu Mittwoch haben wir zu Beginn höher attackiert und sind mehr Risiko gegangen. Einige Prozent haben bei uns aber gefehlt, weshalb wir uns nach dem Seitenwechsel 20 Meter zurückzogen und dem FSV den Spielaufbau überließen.“
FSV Trier-Tarforst – SV Rot-Weiss Wittlich 1:3 (1:1)
Tarforst: Luca Merling – Luca Quint, Julian Schmitz (87. Jacob Penth), Benjamin Arnold, Nico Neumann (80. Jeremy Kaiser), Matthias Finsterwalder, Caspar Suder, Joel Schneemilch (65. Dustin Knürr), Felix Stüber (80. Jonas Witz), Ammar Cisse Zakari, Florian Weirich (90. Paul Anton Bladt)
Wittlich: Philipp Berhard – Maximilian Düpre, Ralf Rizvani (46. Maximilian Uhlig, 62. Leonard Tonner), Daniel Littau, Ömer Hakki Kahyaoglu, Daniel Braun (90. Niclas Lentes), Ayman Habbouchi, Timo Wollny (87. Tafe Berisha), Matthias Heck, Jonas Tarik Ercan, Yannick Lauer (90.+3 Alexander Wingert)
Schiedsrichter: Alexander Mroß (Niederfell)
Zuschauer: 280
Tore: 1:0 Nico Neumann (42.), 1:1 Daniel Braun (45.), 1:2 Ömer Kahyaoglu (53.), 1:3 Luca Merling (84., Eigentor)
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot für Ammar Cissé (Meckern, 89.)