2025-05-08T14:07:29.590Z 1746746265795

Allgemeines
Nicht erst jüngst gegen FC Rot-Weiß Koblenz war Wormatia-Angreifer Erijon Shaqiri (links) ein stetiger Unruheherd für die gegnerischen Abwehrreihen wie in dieser Szene für den Koblenzer Dejvi Alsela.	Foto: Christine Dirigo/pakalski-press
Nicht erst jüngst gegen FC Rot-Weiß Koblenz war Wormatia-Angreifer Erijon Shaqiri (links) ein stetiger Unruheherd für die gegnerischen Abwehrreihen wie in dieser Szene für den Koblenzer Dejvi Alsela. Foto: Christine Dirigo/pakalski-press

Wormatia-Comebacker glänzt in neuer Rolle

Oberliga: Nach dem Dahlke-Abgang schlüpfte Erijon Shaqiri in die Wormser Sturmspitze +++ Der Plan geht auf

Worms. Die Laune von Wormatia-Angreifer Erijon Shaqiri war nach dem 2:0-Heimsieg gegen Rot-Weiß Koblenz standesgemäß gut. Auch wenn der Stürmer in diesem Jahr erstmals ohne Torerfolg geblieben war. „Dafür habe ich einen Assist gemacht”, sagte er. „Das ist auch gut.” Selbstredend erzielt der Stürmer die Tore aber lieber selbst. Dass das in den jüngsten Ligaspielen so gut klappte (Tore in Diefflen, gegen Morlautern und in Karbach), hat auch mit seiner neuen Rolle im Team zu tun.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Nach dem Winter-Abgang von Angreifer Jan Dahlke, der in der Sturmspitze gesetzt war, entschieden sich die Wormaten dazu, Dahlkes Position aus den eigenen Reihen nachzubesetzen. Die Wahl Erijon Shaqiri, den formstärksten Wormatia-Spieler in der laufenden Saison, war da nur logisch. Auch Youngster Andre Gitau sammelte in den Testspielen Spielminuten in vorderster Front, was jedoch hauptsächlich an einem anderen Grund lag. Denn es gab ein Problem. Erijon Shaqiri setzte eine hartnäckige Schambeinverletzung in den Wintermonaten matt. Während sich die Wormatia-Spieler also auf die restlichen Rückrunden-Spiele vorbereiteten, plagte sich der 22-jährige Österreicher mit Rehamaßnahmen und individuellen Trainingseinheiten herum. „Zum Glück ging das Ganze nicht ganz so lange”, sagt Shaqiri, der zwar viele Wochen, aber eben kein ganzes Quartal ausgefallen war. Dem Stürmer ist bewusst: „In manchen Fällen besteht das Problem viel, viel länger.”

Glück im Unglück bei Verletzungspause

Fast die komplette Vorbereitung verpasste Shaqiri dennoch. Erst bei der Generalprobe beim FC Basara Mainz und nach nur wenigen Mannschaftstrainings stand der Stürmer wieder im VfR-Trikot auf dem Platz. Und ging mit seinen Teamkameraden bei der deutlichen wie auch verdienten 0:3-Pleite beim Verbandsligisten eine Woche vor dem Liga-Restart in Diefflen sang- und klanglos mit unter. Von seinem Trainer Marco Reifenscheidt gab es anschließend trotzdem Rückendeckung. „Erijon ist für uns, mit seinem Spiel, einfach sehr wichtig.”

Seinen Wert unterstrich der Sommerneuzugang von Regionalliga-Absteiger TuS Koblenz bereits im ersten Halbjahr. Mit unermüdlichem Einsatz, guter Körpersprache und sich für Defensivaufgaben nie zu schade, überzeugte die neue Nummer 19 der Wormser Mannschaftskollegen, Trainer und Umfeld gleichermaßen. Die Spielweise des technisch nicht immer mit der feinen Klinge spielenden Shaqiris erinnert dabei etwas an Daniel Kasper, der sich auch mit Intensität und Einsatzwillen in seinem Spiel eine herausragende Stellung in Worms erarbeitete und nach seinem Sommertransfer zu Greuther Fürth II in die Regionalliga, inzwischen sogar am Profifußball des Zweitligisten schnuppert.

Weite Wege, eine hohe Einsatzbereitschaft und den Riecher eines Stürmers bringt auch Erijon Shaqiri in das Wormatia-Spiel mit ein. Seine persönliche Quote von zwölf Toren in 26 Pflichtspielen für die Wormser kann sich in einer Saison, in der nicht viel zusammen läuft beim VfR, sehen lassen. Shaqiris Fazit nach dem spät erkämpften Sieg gegen Rot-Weiß Koblenz, ließe sich auch gut auf seine eigene Saison ummünzen. „Wenn man lange Dreck frisst, verdient man sich etwas.” Das Motto: Wer viel investiert und alles gibt, wird dafür auch irgendwann belohnt. Zu Saisonbeginn noch nicht gesetzt, kämpfte sich der Angreifer mal als hängende Spitze, mal auf der Außenbahn eingesetzt, in die erste Elf der Wormatia. Und seit dem Dahlke-Abgang überzeugt Erijon Shaqiri nun in der Sturmspitze – drei Tore in vier Spielen belegen das.

Doch ganz zufrieden mit sich ist der Angreifer trotz seines gelungenen Comebacks nach seiner wochenlangen Verletzungspause noch nicht. „Ich habe etwas zugenommen, das macht mir etwas zu schaffen”, verrät der Angreifer. Die Einschätzung seines Trainers, Shaqiri sei noch nicht wieder ganz der Alte und auch noch nicht wieder 100-prozentig fit, bestätigt der Stürmer, auch wenn seine persönliche Ausbeute in diesem Jahr ebenfalls eine andere Sichtweise zuließe. Erijon Shaqiri sagt: „Ich bin noch nicht wieder voll da, aber das kommt jetzt wieder.”



Aufrufe: 01.4.2025, 13:30 Uhr
Stefan MannshausenAutor