Enkenbach. Es läuft bereits die Nachspielzeit, als Jannik Marx auf der rechten Seite viel Platz hat. Wormatias Mittelfeldleader zieht in den Strafraum, bleibt zunächst am Bein seines Gegenspielers hängen, kommt dann aber mit Glück doch links vorbei und schießt den Ball zum 3:2-Siegtreffer in die rechte untere Torecke des SV Morlautern. Luckypunch, kurz vor Schluss.
Wormatia-Blitzstart dank Daniel Kasper
Der 3:2-Siegtreffer von Marx war das Ende eines kuriosen Spiels, in dem die Wormser – man müsste beinahe sagen „schon wieder” – eine starke erste Halbzeit spielten, die Partie im zweiten Durchgang aber aus der Hand gaben. Das Fazit von Daniel Kasper, der zuvor für eine zunächst scheinbar ruhige 2:0-Gästeführung gesorgt hatte: „Die erste Hälfte war super von uns. Wir hatten viele Chancen und sind gut ins Spiel reingekommen.” Von Gastgeber Morlautern, die auf den Platz des SV Enkenbach ausgewichen waren, war offensiv hingegen nichts zu sehen.
Steckpass Maximilian Fesser auf Stürmer Daniel Kasper, 1:0 (7. Minute). Die gleiche Kombination sorgte für das vermeintliche zweite VfR-Tor, wurde wegen einer Abseitsposition aber zurückgepfiffen - eine Fehlentscheidung (11.). Trotzdem gingen die Wormser mit einem komfortablen 2:0-Vorsprung in die Pause. Kasper hatte nachgelegt (33.). „Irgendwie aus dem Gewusel heraus”, beschreibt der 21-jährige. Ball im Strafraum, eine schnelle Drehung, ein präziser Schuss. Das „Wie” dürfte allen Wormsern in diesem Moment egal gewesen sein. Weitere Tore fielen nicht, weil Kasper am Morlautern-Keeper Bakary Sanyang scheiterte (13. und 36.) und VfR-Schlussmann Luca Pedretti einmal herausragend parierte (38.).
Um das Auftreten in Durchgang zwei zu erklären, zählt Kasper auf: „Keine Einstellung, zu ruhig auf dem Platz – wir haben alles vermissen lassen.” Und statt der dominanten Wormatia, die vor der Pause den Gegner dominiert hatte und verdient 2:0 in Führung lag, stand plötzlich eine Elf auf dem Platz, die Morlautern nicht mehr über- sondern unterlegen war. Kasper präzisiert: „Wir haben uns nicht clever angestellt und viele unnötige Fouls fabriziert.” Das spielte den Hausherren, die den Wormser körperlich überlegen waren, in die Karten. Freistöße aus dem Halbfeld, Eckbälle - die Wormser Hintermannschaft, die weiter ohne den verletzten Stefano Maier auskommen musste und in der Schlussviertelstunde zum zweiten Mal in dieser Saison von Routinier Christopher Ludwig aus dem Landesliga-Team unterstützt wurde, stand unter Druck. Kasper und seine Offensivkollegen fanden nicht mehr statt. Kasper bestätigt: „Nach vorne ging bei uns in der zweiten Hälfte gar nichts mehr.”
Dafür bei den Gastgebern, die mit zwei Treffern in Folge zweier gut getretener Freistöße zurück im Spiel waren. Die Torschützen: Dennis Jander (61.) und Marc Knapp (82.). Doch damit nicht genug. Nur eine akrobatische Parade von Pedretti in der Nachspielzeit verhinderte für die Wormser den totalen Knockout und das dritte Tor des SV Morlautern. Im Gegenzug „wurstelte” sich Marx zum 3:2-Siegtreffer und sorgte für den „Dusel-Sieg” seiner Mannschaft.
Wormatia: Pedretti – Nicklis (68- Holzemer), S. Ludwig, Smiljanic, Sonn – Marx, Saiti – Fesser, Wannemacher (57. Azahaf), Sentürk (76. C. Ludwig) – Kasper (76. M. Ludwig).
Tore: 0:1 Kasper (7.), 0:2 Kasper (33.), 1:2 Jander (61.), 2:2 Knapp (82.), 2:3 Marx (90.+3).
Zuschauer: 400
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