2024-12-19T11:15:55.908Z

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Pech für Yannik Leersmacher.
Pech für Yannik Leersmacher. – Foto: Michael Schnieders

Yannik Leersmacher wird zur tragischen Figur

Beeck verliert gegen Hohkeppel 1:3 und muss bereits nach zwölf Minuten den charakterstarken Kapitän ersetzen. Bis kurz vor Schluss hält FC die Partie dennoch mit viel Einsatz offen – der Ausgleich liegt einige Male in der Luft.

Nicht unbedingt leichten Herzens hatte Yannik Leersmacher, Kapitän des Mittelrheinligisten FC Wegberg-Beeck, nach einer Woche mit gehörigem Hin und Her am Ende dann doch auf die Finalrunde der Icon League in München verzichtet. Stattdessen lief das Beecker Urgestein für seinen FC in der 2. Runde des Mittelrheinpokals gegen Regionalligist SV Eintracht Hohkeppel auf.

Der Fußballgott dankte dem 27-Jährigen diese Charakterstärke aber nicht: Bereits nach zwölf Minuten musste er wegen einer Innenbanddehnung im Knie ausgewechselt werden. Von der Bank aus sah der Spielführer dann einen mehr als couragierten Kampf seiner Mannschaftskameraden gegen den höherklassigen Gegner. Aller Einsatz war am Ende aber vergebens: Beeck verlor 1:3 und ist damit aus dem Pokal ausgeschieden.

Wie Hohkeppel konnte auch ­Beeck personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Denn nicht nur Spiellenker Timo Braun fehlte, sondern auch sein potenzieller Backup Alessio Tafa musste wegen einer Zerrung passen. So lief auf Brauns Position Luca Barata auf, der in der Mittelrheinliga-Hinrunde in vier Kurzeinsätzen ganze 83 Minuten gespielt hatte – eine Chance, die dieser nun nicht unbedingt zu nutzen wusste. Weitere Alternativen standen aber nicht zur Verfügung – auch, weil für Rekonvaleszent Mehmet Yilmaz ein Einsatz von Beginn an noch zu früh gekommen wäre. Durch Leersmachers frühen Ausfall war FC-Coach Mike Schmalenberg zudem zu einer weiteren Umstellung gezwungen: Leo Mirgartz rückte von links in der Kette auf die ungewohnte Sechs.

Wirtz trifft gegen seinen Ex-Klub

Gewohnt kopfballstark zeigte sich dafür Enzo Wirtz: Hohkeppels Stoßstürmer, in der Saison 2015/2016 für Beeck in der Regionalliga am Ball, köpfte einen Freistoß von der linken Seite wuchtig zur frühen SV-Führung ein (18.). Paul Gelber (21.) und vor allem Pablo Ramm (23.) hatten kurz darauf jeweils den Ausgleich auf dem Fuß. Nils Teixeira vergab aus kürzester Distanz das 2:0 für Hohkeppel (29.), das der von der Spielanlage her sicherlich reifere SV dann doch erzielte: Jannes Hoffmann krönte eine feine Kombination (56.).

Die Platzherren schlugen aber zurück: Nach sehenswerter Vorarbeit von Luca Bini drosch Paul Gelber den Ball unter die Latte (62.). Es folgte Beecks beste Phase, auch wenn Hohkeppels Ömer Tokac eine weitere „Hundertprozentige“ auf dem Fuß hatte (71.). Die eingewechselten Yilmaz und Francisco San José sorgten für einige Belebung, und José hatte dann auch Beecks beste Ausgleichschance, konnte eine klasse Mirgartz-Flanke aber nicht veredeln (76.). Stattdessen sorgte erneut Wirtz für die Entscheidung (87.). „Ich komme immer wieder gerne nach Beeck und treffe hier alte Bekannte. Das Jahr hier war sehr schön, und dafür bin ich Beeck auch weiterhin dankbar“, sagte Wirtz.

Trotz der Niederlage war Beecks Boss Werner Tellers, der auf dieses Spiel mächtig heiß gewesen war, nicht unzufrieden: „Alle haben alles gegeben, das war 100 Prozent Leidenschaft. Die Jungs haben heute unseren Verein hervorragend repräsentiert.“ Nicht anders sah es Schmalenberg: „Wir haben uns hoch erhobenen Hauptes aus dem Pokal verabschiedet. Einen großen Leistungsunterschied zum SV habe ich heute nicht gesehen.“ Und Hohkeppels Coach Iraklis Metaxas meinte: „Der Begriff ,Arbeitssieg‘ trifft es heute voll und ganz.“

Aufrufe: 016.12.2024, 13:20 Uhr
Mario EmondsAutor