2024-12-19T11:15:55.908Z

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1860-Geschäftsführer Christian Werner schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.
1860-Geschäftsführer Christian Werner schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. – Foto: IMAGO

1860-Geschäftsführer Werner poltert: „Wettbewerbsverzerrung!“

Löwen beschweren sich über Schiedsrichter

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1860-Geschäftsführer Christian Werner will Fehlentscheidungen gegen die Löwen nicht mehr länger hinnehmen – der DFB wehrt sich.

Das Fass ist übergelaufen. Die Löwen fühlen sich seit Monaten von den Schiedsrichtern der 3. Liga ungerecht behandelt. Dem Siegtreffer von Hansa Rostock am Samstag war der sechste Elfmeterpfiff gegen Sechzig vorausgegangen – laut Schiedsrichter-Experte Babak Rafati (liga3-online.de) die sechste Fehlentscheidung. Der letzte Strafstoß für 1860? Datiert vom 25. November – 2023 wohlgemerkt.

TSV 1860 fühlt sich um bessere Tabellenposition betrogen

„Wir sind mit der Niederlage gegen Rostock und der Heimbilanz maximal unzufrieden und möchten sicher keine Ausreden suchen“, betont Sportgeschäftsführer Christian Werner und lässt ein dickes „Aber“ folgen: „Seitdem ich bei den Löwen bin – wir sprechen ungefähr von einem Jahr – haben wir noch nicht einen Elfmeter für uns bekommen. Auf diversen Portalen gibt es Statistiken, die aufzeigen, wie oft Mannschaften bevorzugt oder benachteiligt werden. Das ist bei uns mittlerweile so wettbewerbsverzerrend, dass wir das ansprechen müssen. Ich finde, dass die Häufigkeit an Fehlentscheidungen gegen 1860 nicht mehr hinnehmbar ist.“

In so einer extrem engen Liga wie der 3. Liga ist das Wettbewerbsverzerrung.

Christian Werner

Die Folgen der strittigen Szenen seien enorm, betont Werner: „In so einer extrem engen Liga wie der 3. Liga ist das Wettbewerbsverzerrung. Wenn man in dieser Liga sechs oder sieben Punkte mehr auf dem Konto hat, steht man in einer anderen Tabellenregion und hat hier eine Aufbruchsstimmung erzeugt. Der ein oder andere beim DFB sollte sich Gedanken darüber machen und das Handeln hinterfragen.“ Die Löwen werden sich nun schriftlich an den DFB wenden, um ihren Unmut zu äußern und das Gespräch zu suchen.

Der Schiedsrichter-Sprecher des DFB spricht in ein Mikrofon.
Der Schiedsrichter-Sprecher des DFB spricht in ein Mikrofon. – Foto: IMAGO/Jürgen Kessler

Beim DFB hat man längst mitbekommen, wie in München-Giesing über die Drittliga-Referees gedacht wird. Naturgemäß deckt sich die Wahrnehmung der Löwen nicht mit der des DFB – und auch nicht mit der von Ex-Referee Rafati. Nachgefragt bei Alexander Feuerherdt (55), dem Mediensprecher der Schiedsrichter im deutschen Profifußball. „Es ist nicht möglich, bei jeder strittigen Schiedsrichter-Entscheidung in der Öffentlichkeit ins Detail zu gehen“, so der ehemalige Oberliga-Referee: „Dennoch sei so viel gesagt: Wir bewerten keineswegs sämtliche Strafstoß-Entscheidungen gegen den TSV 1860 München in dieser Saison als falsch.“

TSV 1860: DFB zeigt Gesprächsbereitschaft

Dass Experten wie Rafati eher die Meinung der Löwen stützen, sei übrigens „ihr gutes Recht“, sagt Feuerherdt: „Unsere eigene fachliche Bilanz fällt allerdings häufig anders aus.“ Sein Angebot: „Wenn es Kritik gibt, sind wir jederzeit gesprächsbereit.“ Für Januar ist nach Informationen unserer Zeitung eine Art Gipfeltreffen Schiedsrichter/Vereine geplant. Vorher stehen noch drei Punktspiele an. Vorsorglich sagt Feuerherdt: „Bei allem Verständnis für so manche Emotion: Es kann und darf nicht sein, dass die Unparteiischen als Ventil herhalten müssen, um Dampf abzulassen.“ Sachliche Kritik sei dagegen „jederzeit willkommen“.

Aufrufe: 03.12.2024, 18:40 Uhr
Marco Blanco UclesAutor