2024-12-19T11:15:55.908Z

Spielbericht
Warf sich in alle Zweikämpfe: Tadeus Henn (l.) kämpft gegen Edis Muhameti um den Ball. Gerade die defensive Stabilität der Murnauer beeindruckte gegen Rosenheim.
Warf sich in alle Zweikämpfe: Tadeus Henn (l.) kämpft gegen Edis Muhameti um den Ball. Gerade die defensive Stabilität der Murnauer beeindruckte gegen Rosenheim. – Foto: Oliver Rabuser

Das Abwehrbollwerk hält: TSV Murnau trotzt nächstem Spitzenteam einen Punkt ab

„Super happy“

Der warme Applaus bei Schlusspfiff geleitete die Murnauer Fußballer bis in die Kabine. Von Enttäuschung konnte beileibe keine Rede sein.

Ein torloses Remis gegen eines der spiel- aber auch defensiv stärksten Teams der Landesliga muss als absoluter Achtungserfolg gewertet werden. Der TSV Murnau trotzt dem TSV 1860 Rosenheim zu Hause ein Unentschieden ab. Gleiches gelang den Drachen bereits vor zwei Wochen gegen den FC Schwaig. Zwei Teams, die im Klassement auf Rang zwei beziehungsweise vier stehen. Hätte es am Samstag einen knappen und dann wohl auch glücklichen Sieger gegeben, wäre die Tendenz aufgrund der Summe aller Tormöglichkeiten wohl zu Gunsten der Gäste ausgefallen.

Überraschend war die ungemeine Stabilität der Heimelf bei der Arbeit gegen den Ball. Eigentlich die Kernkompetenz der Rosenheimer. Martin Wagner war daher zufrieden mit dem Auftritt: „Defensiv haben wir heute sehr, sehr gut gearbeitet und bis auf zwei oder drei Aktionen vieles richtig gemacht.“ Vor dem Tor fehlte den Drachen indes der Nachdruck. Mit Ausnahme eines Linksschusses von Maximilian Nebl kurz vor der Pause, musste Keeper Alin Goia nicht eingreifen. „Mit etwas mehr Glück und Ruhe am Ball können wir den Lucky Punch vielleicht setzen“, sagt Wagner. Und zielt auf die wenigen Aktionen ab, wo seine Spieler in der Entstehung die falsche Entscheidung trafen oder im Rückraum nicht einliefen. Es war aber auch schwer, gegen ein examiniertes Abwehrbollwerk bespielbare Räume zu finden. Über die Außen ließen die Gäste ihren Widersacher nicht gewähren. In der Mitte musste Georg Kutter jeden Versuch eines Sololaufes vorzeitig abbrechen. Allein im ersten Abschnitt gelang es ihm, das Tempo gegen zwei Rosenheimer zu halten. Aber dann erwischte ihn – zu Lasten einer Verwarnung – eben der dritte Gegenspieler.

Die Rosenheimer hatten ihre besten Szenen durch Abschlüsse von Kenan Smajlovic und Laurin Demolli. Einmal gefährlich abgefälscht, dann überragend pariert von Felix Schürgers, der sich gefühlt 2,50 Meter lang machte, um gegen Demolli zu bestehen. Sekunden vor dem Pausenpfiff retteten die Drachen in höchster Not. Rosenheim kombinierte sich auf engstem Raum vor Schürgers und hatte den Treffer durch Edis Muhameti praktisch vor Augen. Bis Luis Zehetmeier im Tiefflug angerauscht kam und ihm den Ball vom Fuß spitzelte. „Gegen uns ist es wirklich schwer, Chancen zu kreieren“, lobt Wagner die Laufbereitschaft seiner Elf. „Das mit den Abständen zwischen den Ketten machen wir inzwischen richtig gut.“

Stichwort Abstand: Der war Mitte der zweiten Hälfte für Muhameti vor Schürgers zu gering, um das Tor des Tages zu markieren. Der Spielzug hätte es allemal verdient gehabt – ein perfekter Ball durch die Mini-Lücke der Murnauer Abwehrreihe in Rückwärtsbewegung. Den Unterschied zwischen beiden Teams erkennt man im Selbstverständnis der Rosenheimer. Die Schellenberg-Elf zieht ihr Spiel gnadenlos zu, auch wenn die letzte Konsequenz ab und an noch fehlt. Etwas, was sich Wagner für seine Elf noch wünscht. Von seinen Mannen erhofft er sich „in einigen Situationen“ mehr Mut und Cleverness. Ändert aber nichts an seiner Zufriedenheit mit dem Resultat. „Mit dem Unentschieden sind wir super happy.“

Aufrufe: 07.10.2024, 10:35 Uhr
Oliver RabuserAutor