Tobias Heiland springt für den verletzten Manuel Seifert ein. Der Keeper des VFL Denklingen musste nach einem Skiunfall operiert werden.
Denklingen – Mit Verletzungssorgen kennen sie sich beim VfL Denklingen bestens aus. Kaum ein anderer Bezirksligist hatte in der jüngeren Vergangenheit so massiv mit dem Ausfall von Routiniers und Stützen des Teams zu kämpfen. Simon Ried, Dominik Karg, Michael Stahl, Armin Sporer, Manuel Waibl, Tobias Ried oder Tobias Schelkle: Die Liste ist lang und fast beliebig erweiterbar. Ohne Unterlass geben sich frisch verletzte und eben genesene Akteure die Klinke in die Hand.
Eine Position aber blieb von diesen Unbilden stets unberührt: die des Torhüters. Manuel Seifert gilt beim VfL als nicht zu ersetzen. In über 260 Partien für die Denklinger war der 29-Jährige die letzte und oftmals unüberwindbare Bastion. Jetzt aber hat es auch Seifert erwischt. Ein Ski-Wochenende wurde dem Schlussmann zum Verhängnis.
Seifert riss sich das Syndesmoseband. Vorige Woche ließ sich der Schlussmann in Augsburg unverzüglich operieren. Auf „sieben bis acht Wochen“ taxiert Markus Ansorge die Dauer der Rekonvaleszenz. „Danach muss man schauen, wie schnell und in welcher Verfassung er zurückkommt“, ergänzt der VfL-Coach. Die Rückrunde dürfte für Seifert damit gelaufen sein.
Im Testspiel gegen den SV Aubing, das mit 0:2 (0:2) verloren ging, hütete Lukas Gleich den Kasten. Für gewöhnlich tut er das für die dritte Männer-Mannschaft der Denklinger. Gesegnet sind sie im Lechrain mit für die Bezirksliga tauglichen Keepern nachweislich nicht. Und doch liegt das Gute wie oft so nahe. Auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz für Seifert wurden die VfL-Verantwortlichen in unmittelbarer Nachbarschaft fündig.
„Das ist ein guter Coup.“
Markus Ansorge
Tobias Heiland wohnt in Schwabbruck. Der 39-Jährige hatte seine Laufbahn eigentlich schon beendet. Sein sportlicher Lebenslauf beinhaltet diverse Einträge von höherklassigen Klubs wie den TSV Landsberg oder den TSV Kottern, und das stets als Stammkraft. Heiland sei einer der wenigen realistischen Verpflichtungen, die „Seifis große Fußstapfen schließen können“. Damit meint Coach Ansorge weniger die Güte der Reflexe als vielmehr die Hilfestellung für die Mitspieler. In Denklingen agiert Seifert neben seiner für einen Torhüter üblichen Arbeit gern als verkappter Libero. „Manu prägt unseren Spielstil unheimlich“, unterstreicht der Coach. Gerade gegen hoch anlaufende Kontrahenten ist Seiferts „Präzision im Aufbau“, wie es Ansorge beschreibt, ein echtes Faustpfand.
Nun müsse man sehen, ob und inwiefern Heiland diese Kultur des Torwartspiels zu adaptieren vermag. Anfang dieser Woche stieß der 39-Jährige erstmals zur Mannschaft. An diesem Samstag, 8. Februar, im Spiel auf dem heimischen Kunstrasen am Buchweg gegen die SpVgg Lagerlechfeld (15 Uhr), ebenfalls ein Bezirksligist, wird er aller Voraussicht nach seine Premiere für den VfL feiern. Ansorge ist mit der Problemlösung mehr als einverstanden. „Das ist ein guter Coup.“ Ganz nach dem Motto: Wenn selbst der Heiland nicht helfen kann – wer dann? (Oliver Rabuser)