Vor zwei Jahren konnte man den TSV Brunnthal noch in der Landesliga verfolgen. Zwei Jahre später befindet sich die Mannschaft im Tabellenkeller der Kreisliga.
München – „Es gibt keine Ausreden. Wir wollen uns in der Liga im Mittelfeld etablieren und da müssen wir gewinnen. Da gibt es kein Wenn und Aber“, sagt Trainer Michael Scherer vor dem Heimspiel des TSV Brunnthal gegen Schlusslicht SG Hungerbach. „Es gibt nur eine Vorgabe und das ist Sieg. Alles andere wäre für uns ein Rückschlag.“
Rückschläge gab es in den vergangenen Spielzeiten nämlich schon genug. Hinter dem TSV Brunnthal liegen keine guten Jahre. Nach der Corona-Saison 19/21 stieg die erste Mannschaft zunächst von der Bezirksliga in die Landesliga auf, der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Im ersten Jahr gelang der Klassenerhalt, im Sommer 2023 folgte der Sturz in die Bezirksliga.
„Das Ziel in den nächsten Jahren ist, die Talfahrt zu stoppen.“
Michael Scherer
„Als der Verein runtermusste, kamen ein neuer Trainer und viele junge neue Spieler, auch von außerhalb“, blickt Scherer zurück. „Die Mannschaft, die zuvor jahrelang zusammengespielt hat, ist auseinander gebrochen. Es gab auf und neben dem Platz keine Einheit, wie es nötig gewesen wäre.“ Es folgte der zweite Abstieg in die Kreisliga. Seit Sommer steht jetzt Scherer an der Seitenlinie und versucht, den Klub wieder zu stabilisieren.
„Der Weg in diesem Jahr war wieder ein anderer, mit Eigengewächsen. Vor dem Trainingsstart wussten wir nicht, welchen Kader wir haben werden“, erinnert sich Scherer. Deshalb will er Brunnthal zunächst in der Liga etablieren. „Das Ziel in den nächsten Jahren ist, die Talfahrt zu stoppen.“ Dabei nimmt der 36-Jährige auch Teile der Mannschaft in die Pflicht. „Spieler, die schon höherklassig gespielt haben, müssen verstehen, dass man auch manche Schritte wieder zurückgehen muss.“
„Es gehört eine gute Portion Kindermädchen zu einem Kreisliga-Trainer dazu.“
Michael Scherer.
Das schmeckt offenbar nicht jedem seiner Kicker. Scherer räumt ein, dass es in den letzten Wochen „vor allem einige Probleme abseits des Platzes“ gab. „Es gibt immer wieder Spieler, die sich damit nicht identifizieren können. Zum Winter wird es Veränderungen im Kader geben“, kündigt Scherer an. „Es gehört eine gute Portion Kindermädchen zu einem Kreisliga-Trainer dazu.“
Nach der Partie gegen Hungerbach folgt vor der Winterpause noch ein weiteres Heimspiel gegen den SV Ohlstadt. Aktuell steht der TSV mit 15 Zählern auf einem Relegationsplatz zur Kreisklasse. „Wir wollen eine bessere Rückrunde spielen als Hinrunde. Wir müssen schauen, dass wir wieder mittendrin sind“, sagt der ehemalige Landesliga-Spieler mit Blick auf die Tabelle. Mit zwei Siegen vor der Winterpause würden zumindest die direkten Abstiegsplätze in weite Ferne rücken.