Christian Werner ist mit der Transferperiode zufrieden und bedankt sich nach der Vorstellung zweier Neuzugänge ausdrücklich bei den Gesellschaftern.
München – Es liegen sehr harte Wochen hinter dem TSV 1860 München. Drei Niederlagen in Folge, die daraus resultierende Trainerentlassung, der allgegenwärtige finanzielle Engpass und die andauernde Unklarheit in der Führungsetage.
Umso glücklicher sind alle Beteiligten an der Grünwalder Straße, dass sich nun zumindest die sportliche Situation entspannt hat. Ein neuer Chef-Trainer, drei Neuzugänge mit Erfahrung aus der 1. und 2. Bundesliga und vier Punkte aus den letzten beiden Partien in der 3. Liga sind die Ausbeute der Münchner Löwen aus den vergangenen Tagen. So viele positive Nachrichten auf einmal gab es bei Sechzig schon lange nicht mehr.
„Es ging um viele Arbeitsplätze.“
Christian Werner über die vergangenen Wochen.
Geschäftsführer Dr. Christian Werner äußerte sich auf Pressekonferenz zur Präsentation der Neuzugänge Dickson Abiama und Anderson Lucoqui sehr ernst über die aktuelle Situation: „Uns ist allen klar, dass eine sehr kritische, existenzbedrohende Zeit hinter uns liegt. Es ging um viele Arbeitsplätze.“ Besondere Dankbarkeit bekundete Werner in Richtung der beiden Gesellschafter. Namentlich nannte er Hasan Ismaik sowie Robert Reisinger und Vize-Präsident Karl Christian Bay und betonte die lösungsorientierte Zusammenarbeit. „Ich bin maximal unterstützt worden von beiden Gesellschaftern. Und das ist auch der einzige Grund, warum wir diese Phase gemeinsam hinbekommen haben.“
Durch die Einigkeit in der Führungsebene konnte Werner die beunruhigende sportliche Situation der Löwen durch einen vielversprechenden Transferendspurt doch noch aussichtsreich gestalten. So verpflichtete der TSV 1860 München „hochinteressante Spieler, einen sehr guten Trainer, einen sehr guten Co-Trainer“, sagte Werner.
Daher gibt sich der Geschäftsführer zuversichtlich für die kommenden Wochen: „Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt und ich glaube, jeder spürt gerade auch diese Positivität und jeder erlebt auch so eine Aufbruchstimmung. Deswegen bin ich sehr zufrieden mit dem Transferwinter.“ Allerdings weist er auch ausdrücklich darauf hin, dass die Situation, trotz des Aufschwungs, kein Selbstläufer sei.
Beim Training der Löwen ertappte sich der Geschäftsführer mit einem Lächeln: „Das war gestern auch für mich mal ein Tag zum Durchschnaufen.“ Bis auf den schwer verletzten Schröter, seien alle Spieler zurück im Mannschaftstraining. Patrick Glöckner kann somit am Samstag im oberbayerischen Derby gegen den FC Ingolstadt (wir berichten live aus dem Grünwalder Stadion) wieder aus dem Vollen schöpfen. „Er bringt sehr viel Feuer und viel Leben rein in die Gesamtkonstruktion um Trainerteam, Mannschaft und Ansprache. Da nehme ich ihn sehr positiv wahr“, sagte Werner über den 48-Jährigen.
Zunächst wurden Chef-Trainer Patrick Glöckner und Mittelfeldspieler Philipp Maier im Doppelpack vorgestellt. Am sogenannten Deadline-Day präsentierte Sechzig nochmal zwei hochkarätige Neuzugänge. Dickson Abiama kommt als Torjäger vom 1. FC Kaiserslautern, Anderson Lucoqui als temporeicher Verteidiger von Eintracht Braunschweig an die Grünwalder Straße. Beide weisen eine interessante Vita mit Einätzen in der Bundesliga auf und forcierten wegen mangelnder Einsatzzeit ihren Wechsel an die Isar.
„Ich möchte wieder Spielzeit sammeln und einfach wieder Fußball spielen und alles drumherum vergessen. Ich möchte hier mit anpacken und das, was in meiner Macht steht, tun, um dem Verein zu helfen“, sagt Lucoqui. Für Abiama „ist es sehr wichtig, wieder ins Spiel zukommen.“ Auch er möchte den Fußball wieder genießen und freut sich sehr darauf, für die Löwen aufzulaufen.
Beide schwärmten bei ihrer Vorstellungen von den Bedingungen in Giesing und den ersten Trainingseinheiten. Das Vertrauen, das ihnen von der Klubführung und der Mannschaft entgegengebracht wurde, habe den Einstieg bei den Blauen erleichtert. (qw)