Die Brighton-Fans fordern nach der 0:7-Klatsche ihres Vereins gegen Nottingham die Entlassung des ehemaligen Pipinsried-Trainers Fabian Hürzeler.
Sie schien nur eine Richtung zu kennen, die Karriere des Fabian Hürzeler: aufwärts und immer weiter aufwärts. Doch die Zeiten der puren, unbeschwerten Euphorie sind vorbei, spätestens seit dem vergangenen Samstag: Mit 0:7 ging der englische Fußball-Erstligist Brighton & Hove Albion bei Nottingham Forest unter, es war die größte Blamage seit der Saison 1958/59 für den ambitionierten Club.
Die Folge: Einige Fans forderten in den sozialen Medien Hürzelers sofortige Entlassung.
Der 31 Jahre junge ehemalige Spielertrainer des FC Pipinsried ist seit Saisonbeginn Chefcoach in Brighton. Sein Erfolg beim FC St. Pauli, den er binnen zwei Jahren vom Abstiegskandidaten zum Zweitligameister und Bundesligaaufsteiger gemacht hatte, war niemandem entgangen, der sich für Fußball interessiert. Auch nicht auf der Insel.
Und anfangs lief alles so, wie man es von Hürzelers Mannschaften gewohnt ist. Brighton gewann zum Saisoneinstieg in Everton 3:0, es folgten Siege unter anderem gegen Manchester United, Tottenham und Newcastle. Brighton & Hove Albion befand sich sogar auf Champions-League-Kurs. Es hatte den Anschein, als gäbe es keine Grenze für Hürzeler, den jüngsten Premier-League-Trainer aller Zeiten.
Auch 2025 begann wunschgemäß. Nach einem 1:1 gegen den Tabellenzweiten Arsenal London gab es Siege gegen Ipswich Town und abermals Manchester United. Doch nach der 0:1-Heimniederlage gegen Everton und dem 0:7-Debakel gegen Nottingham ist die zu Saisonbeginn für rund 280 Millionen Euro verstärkte Mannschaft auf Tabellenrang zehn abgerutscht. Die Teilnahme am internationalen Geschäft ist gefährdet.
Wie das Sportportal Footballinsider berichtet, steige der Druck auf Hürzeler erheblich. Wenn die Unterstützung der Fans ausbleibe, könne dies „der letzte Sargnagel“ sein. Footballinsider bezieht sich auf die Aussagen des Liga-Experten Mike Brown, der als Talentscout unter anderem für Manchester United und Tottenham gearbeitet hat. Dass Hürzeler seinen Job sofort verlieren könne, sei unwahrscheinlich, so Brown weiter, aber die „Spirale gehe abwärts“.
„Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen, die so viel Zeit und Geld investieren, um uns zu untestützen“, sagte Hürzeler selbst nach der historischen Pleite. „Es war ein schlechtes Spiel von uns. Wir müssen ehrlich sein und Verantwortung übernehmen.“ Dann gab sich der junge Trainer kämpferisch. Auch bittere Erfahrungen wie diese seien Teil eines Entwicklungsprozesses. „Obwohl ich neu in der Premier League bin, bin ich sicher, dass ich Lösungen finden werde.
Am besten bald. Im FA Cup trifft Hürzelers Mannschaft am Samstag auf den FC Chelsea – es gibt leichtere Aufgaben.