Wird Gabriel Vidović ein entscheidender Trumpf für die U23 des FC Bayern im Aufstiegskampf zur 3. Liga? Der 21-Jährige braucht Spielpraxis.
München – Gabriel Vidović ist wieder zurück beim FC Bayern. Der 21-Jährige war seit Sommer an den FSV Mainz 05 ausgeliehen, kämpfte aber lange mit einer Sprunggelenksverletzung und kam in der Bundesliga nur auf mickrige drei Minuten Spielzeit am 7. Spieltag beim 0:2 im Heimspiel gegen RB Leipzig.
„Er ist in der Hinrunde in Mainz leider nicht auf die erhoffte Spielzeit gekommen und wir haben uns daher gemeinsam mit dem Spieler dazu entschieden, die Leihe vorzeitig zu beenden.“
Christoph Freund
„Gabriel Vidović ist ein sehr talentierter Offensivspieler, von dem wir uns beim FC Bayern viel versprechen“, wird Sportdirektor Christoph Freund nach der Rückkehr des Offensivspielers an die Isar auf der Website des Rekordmeisters zitiert. „Er ist in der Hinrunde in Mainz leider nicht auf die erhoffte Spielzeit gekommen und wir haben uns daher gemeinsam mit dem Spieler dazu entschieden, die Leihe vorzeitig zu beenden.“
Nach seiner Genesung braucht der 21-Jährige Spielpraxis und könnte deshalb auch bei der U23 zum Einsatz kommen, zumindest zu Beginn der restlichen Rückrunde. Eigentlich ist der kroatische U21-Nationalspieler viel zu gut für die Regionalliga. In der Saison 2021/22 absolvierte der gebürtige Augsburger 30 Spiele in Bayerns höchster Amateurklasse, erzielte 21 Treffer, legte zehn Tore seiner Kollegen auf und war der beste Spieler der Liga.
In den beiden darauffolgenden Spielzeiten empfahl sich Vidović in der niederländischen Eredivisie (25 Spiele, vier Tore für Vitesse Arnheim) und in der kroatischen SuperSport HNL (27 Spiele, sieben Tore, drei Vorlagen für Dinamo Zagreb) für höhere Aufgaben und wurde vergangenen Sommer in die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz ausgeliehen. Doch dort kam er nicht wie erhofft zum Zug und kehrte vor wenigen Tagen an die Säbener Straße zurück.
Im Starensemble von Vincent Kompany wird es Vidović mindestens genauso schwer haben und kann nur auf die Jokerrolle in der exzellent besetzten Offensive hoffen. Deshalb sind punktuelle Einsätze für die U23 nicht unwahrscheinlich, vor allem zu Beginn der Rückrunde, um nach seiner verletzungsbedingten Pause wieder in Form zu kommen. Zum Liga-Auftakt im neuen Jahr warten auf Holger Seitz und seine Mannschaft gleich zwei wegweisende Kracherspiele am 22. Februar gegen Spitzenreiter 1. FC Schweinfurt und am 28. Februar gegen Drittliga-Absteiger Würzburger Kickers.
Holt der FC Bayern II aus beiden Partien sechs Punkte, zählt die Mannschaft endgültig zu den Favoriten auf die Meisterschaft und den Aufstieg in die 3. Liga. Das Ziel der Campusführung bleibt zwar, junge Spieler auszubilden, aber mit Blick auf den wahrscheinlichen Abstieg von Kooperationspartner SpVgg Unterhaching würden sich die Bayern-Verantwortlichen sicher nicht gegen einen Aufstieg wehren.
Der Tabellenzweite hat zwar mit Kapitän Timo Kern (Karriereende), Nestory Irankunda, Grayson Dettoni (beide Grasshopper Zürich) und Noel Aséko Nkili (zu Hannover 96) mehrere Hochkaräter abgegeben, doch die nächsten hungrigen Talente rücken auf und wollen sich beweisen. Gemeinsam mit den Routiniers Steve Breitkreuz, Luca Denk und dem aus Verl ebenfalls zurückgekehrten Max Scholze könnte Vidović die junge Mannschaft anführen und im Saisonendspurt mithelfen, nach vier Jahren in die 3. Liga zurückzukehren. (jb)