Sebastian Hofmaier wechselte im Sommer von Garching nach Schwaig und dominiert seitdem mit den Sportfreunden die Landesliga Südost. Gegen Karlsfeld gelang ihm ein besonderes Kunststück.
Schwaig – Es ist eine einzige Erfolgsgeschichte, die der FC Sportfreunde Schwaig diese Saison schreibt: Ligabestwerte in Offensive und Defensive. Seit 19 Spielen ungeschlagen. Tabellenführer zur Winterpause. Die einzige Saisonniederlage kassierte Schwaig direkt im zweiten Spiel. Seitdem zeigt die Entwicklung steil nach oben (zuletzt fünf Siege in Folge). Und mittendrin: Sommer-Neuzugang Sebastian Hofmaier. Der Innenverteidiger kam von Bayernligaabsteiger VfR Garching und ist in Schwaig absoluter Leistungsträger. Er absolvierte alle 21 Ligaspiele über die volle Distanz und steuerte starke acht Treffer bei.
Dass es auf Anhieb so gut laufen würde, hatte Hofmaier vor der Saison nicht gedacht. „Der Start war mit acht Punkten aus fünf Spielen noch etwas holprig“, sagt er. „Viele langjährige Stammspieler haben den Verein verlassen, neue Spieler sind dazugekommen und viele in eine andere Rollen reingewachsen. Da mussten wir uns erst mal finden. Aber seit dem sechsten Spieltag bringen wir unsere Leistung regelmäßig auf den Platz.“
Das beste Beispiel für eine erfolgreiche Umschulung ist Leon Roth – vom Außenverteidiger zum Stürmer. Mit 17 Treffern ist er aktuell der drittbeste Torschütze der Liga, noch vor Teamkollege Raphael Ascher (16 Tore). Vor der Saison hatte Kapitän Tobias Jell dem 22-Jährigen eine kleine Überraschung versprochen, sollte er 15 Scorer erzielen. Diese gab es jetzt bereits zur Weihnachtsfeier. Sie entpuppte sich als Kiste Bier.
Aktionen wie diese stehen sinnbildlich für die gute Stimmung in der Mannschaft. „Es ist sehr familiär und man fühlt sich auch als neuer Spieler direkt wohl“, sagt Hofmaier. „Wir sind ein eingeschworener Haufen, der gerne auch neben dem Platz was unternimmt.“ In Garching hatte Hofmaier unter anderem die fehlende Atmosphäre in der Kabine kritisiert und wurde dafür noch vor Saisonende suspendiert.
Den „eingeschworenen Haufen“ fängt Trainer Christian Donbeck zur rechten Zeit wieder ein. „Er ist sehr ehrgeizig und flößt uns auch immer wieder ein, dass wir quasi noch nichts erreicht haben“, sagt Hofmaier. Punktgleich mit dem TuS Geretsried, bei einem Spiel weniger, ist Schwaig Spitzenreiter. Der Abstand auf Platz drei beträgt bereits zwölf Zähler. Das verdanken die Sportfreunde laut Hofmaier auch Konkurrent Geretsried: „Wenn die gewonnen haben, mussten wir nachziehen. Und andersrum genau so. Wir haben uns aus der Ferne duelliert und am Ende von der Stärke des anderen profitiert.“ Zum direkten Duell kam es in dieser Saison auch bereits einmal: Ende August gewann Schwaig mit 4:1 in Geretsried.
Es war einer von vielen Höhepunkten in Hofmaiers erster Halbsaison mit Schwaig. Sein persönliches Highlight feierte der 29-Jährige aber beim 6:0-Sieg in Karlsfeld: „Ein lupenreiner Hattrick. Das gelingt dir als Innenverteidiger nicht zu oft.“