2025-01-15T10:13:37.743Z

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Sollen das Ruder herumreißen: die Führungsspieler Thomas Bauer und Georg Kutter (r.).
Sollen das Ruder herumreißen: die Führungsspieler Thomas Bauer und Georg Kutter (r.). – Foto: Andreas Mayr

Schmerzhafte Vollbremsung - Murnau vor Nachholspiel gegen Karlsfeld unter Druck

Landesliga Südost

Bei einer Niederlage im Nachholspiel gegen Karlsfeld drohen dem TSV Murnau ungemütliche Wochen. Am Wochenende kommt Tabellenführer Schwaig nach Murnau.

Der TSV Murnau hat eine Vollbremsung hingelegt, die nicht schmerzhafter sein könnte. Nach dem äußerst ordentlichen Start schien das Team gefestigt, bereit für neue Entwicklungen und Herausforderungen. Doch die Realität sieht anders aus. Einer Niederlage gegen den Letzten folgte die größtmögliche Demütigung. Abgewatscht vom Lokalrivalen vor 1000 Zuschauern verließen sie dem Wortsinn nach das Feld wie begossene Pudel. „Die Mannschaft ist niedergeschlagen. Vor so einem Publikum will man eigentlich sein bestes Gesicht zeigen. Wir haben keine gute Leistung gebracht“, sagt Martin Wagner.

Vielleicht noch gravierender als das verlorene Prestige kommt die Lage daher, in die sich die Fußballer vor dem Nachholspiel in Karsfeld manövriert haben. „Wenn du das verlierst, stehst du massiv unter Druck“, weiß der Coach. Am Wochenende kommt Tabellenführer Schwaig an die Poschinger-Allee. Punkte kann man da nicht einplanen. Der TSV richtet sich somit an diesem Mittwoch (20 Uhr) im Dachauer Umland seine Zukunft zurecht. Eine Niederlage – und es werden ungemütliche Wochen.

Nun muss man auch festhalten: Genau vor diesen Unwägbarkeiten hat sie jeder gewarnt. Am häufigsten wahrscheinlich der Trainer selbst. „Es war klar, dass wir Rückschläge einstecken müssen. Wenn einer gemeint hat, wir marschieren durch die Landesliga, hat er keine Ahnung vom Fußball.“ Volatilität ist eines der Kennzeichen junger, unerfahrener Teams, noch dazu im Dickicht einer Landesliga. Wagner sieht die Führungsspieler gefragt, spricht sie sogar direkt an, Georg Kutter, Thomas Bauer, Maximilian Nebl zählt er auf. „Diese Typen sind gefragt. Man kann nicht von einem Sanel Dacic erwarten, dass er das Ruder rumreißt.“

Murnauer lassen „Grundtugenden“ vermissen, zu viele Gegentreffer in den ersten zehn Minuten

Die Niederlage im Derby sieht er aber nicht als Grund, die Murnauer Philosophie zu hinterfragen. Auf den Tribünen wisperte man schon, wo denn die Spielfreude des TSV hin verschwunden war, der Ballbesitz-Fußball früherer Tage. Alles schön und gut, findet Wagner. Davor aber müsse seine Mannschaft erstmal wieder die Grundtugenden liefern. „Wenn du die nicht hast und dir den Schneit abkaufen lässt, kannst du nicht erwarten, dass dein Spiel funktioniert.“ Er meint Dinge wie Zweikampfführung, Härte, Extra-Meter, Kopfbälle, Zweite Bälle, Laufbereitschaft. Und einen immer wiederkehrenden Fehler, den sein Team einfach nicht abgestellt bekommt. In der Anfangsphase – wir sprechen hier von den ersten zehn Minuten – fallen zu viele Gegentore. So erlebt gegen Geretsried, Kastl, Bruckmühl und nun Garmisch-Partenkirchen. Murnaus Bilanz in diesen vier Partien: ein Unentschieden, drei Niederlagen, 5:13 Tore. Wenn das mal kein Indikator dafür ist, in welches Loch die Drachen nach schnellen Rückständen fallen. „Ein Hauptgrund“, nennt es der Coach. Zumal meistens unerklärliche individuelle Fehler am Anfang dieses Teufelskreises passieren. „Du baust einen Gegner auf und läufst hinterher. Das war entscheidend.“

Richter-Rückkehr macht Hoffnung

Montag trainierten die Murnauer wieder, dort sprachen die Coaches all das an. Aber auch das Positive, etwa die Rückkehr von Elias Richter, der auswärts studiert, aber nach Möglichkeit in Murnau trainiert. „Eines der wenigen positiven Dinge“, nennt Wagner das Spiel des Linksverteidigers. Daran sollen sich nun die Teamkollegen hochziehen.

Aufrufe: 018.9.2024, 09:04 Uhr
Andreas MayrAutor