Wie geht es weiter in der ewigen Stadion-Debatte beim TSV 1860 München? Die Löwen haben der Stadt einen Sanierungs-Vorschlag geschickt – die Behörden reagieren.
Zu teuer, zu unmodern, zu wenig Löwen-Bezug, zu schlechte Sicht. Egal welche Stadionlösung für den TSV 1860 München im Gespräch ist: irgendeinen Haken gibt es immer.
Gilt auch für die neueste Variante, die der Verein bereits im Sommer 2024 an die Stadt München geschickt hatte. Dabei handelt es sich um den Vorschlag des Münchner Architekten Gerhard Günther. Dieser sieht folgende Eckpunkte vor: 25 Millionen Euro Baukosten, Überdachung der Westkurve sowie VIP-Bereiche (Container) oberhalb der Ostkurve. „Damit hätte man, bis auf einige Medien-Richtlinien, die Zweitligatauglichkeit hergestellt“, betont Günther gegenüber der tz – und fügt hinzu: „Es ist gut angekommen in den Referaten.“
Die Variante ist als Provisorium gedacht, nicht als endgültige Lösung.
Gerhard Günther
Die Gesamtkapazität auf Giesings Höhen würde sich durch die Umbaumaßnahmen nicht erhöhen, bliebe bei 15 000 Zuschauern. „Die Variante ist als Provisorium gedacht, nicht als endgültige Lösung.“ Weiter erklärt Günther: „Entscheidet man sich für dieses Modell, würde es vermutlich schnell genehmigt werden und man könnte im Sommer 2026 mit dem Umbau beginnen.“
Auch das Referat für Bildung und Sport der Stadt München äußert sich auf tz-Anfrage zum Löwen-Vorschlag: „Der Vorschlag des Vereins lässt die notwendige Sanierung des Stadions außer Betracht, die bereits Gegenstand der Beschlussvorlage vom 30. März 2022 bei allen Varianten zum Stadionausbau war.“ Bedeutet: Es fallen neben den von 1860 angebotenen Umbauten weitere notwendige Sanierungsmaßnahmen an, die die Löwen laut der Stadt außer Acht gelassen haben, aber für die Stadt unverhandelbar sind. Weiter erklärt die Behörde: „In diese Grundsanierung können Wünsche des Clubs einfließen, die dessen Wirtschaftlichkeit und die Ligaeignung verbessern.“
Ebenfalls interessant: Das Präsidium des TSV 1860 betonte am Dienstag, dass bei einem Ausbau „eine Wandlung des Mietvertrags möglich sein muss, sollte das Stadion während der Laufzeit die Mindestanforderungen des Verbandes an eine Spielstätte nicht mehr erfüllen.“ Die Stadt-Seite signalisiert gegenüber der tz ihre Gesprächsbereitschaft: „Die Landeshauptstadt München ist bereit, mit dem TSV 1860 bzgl. der sich dann ändernden Mietkonditionen und der Wünsche nach Befristung oder temporärer Aussetzung, je nach Ligazugehörigkeit, zu sprechen.“ Der Verein ließ eine tz-Anfrage unbeantwortet.