Nach Semir Gragic verpflichtet der TSV Landsberg drei weitere Zugänge für die Bayernliga-Rückrunde. Die langfristigen Ziele liegen aber höher.
Kaum sind die Silvesterböller verklungen, schon startet in Landsberg ein Transferfeuerwerk. Dem Wechsel des Regionalliga-erfahrenen Semir Gragic folgt ein Trio: Yamin H-Wold, Lars Böhmeke und Maximilian Seemüller sind die Zugänge zwei, drei und vier.
„Wenn wir einen Spieler ausleihen und ihn ein halbes Jahr entwickeln, dann müssen wir auch die Chance haben, dass er bei uns bleibt.“
Nico Held über die Kaufoption für Keeper Lars Böhmeke
Yamin H-Wold eisten die Landsberger vom Ligarivalen SV Heimstetten los. Der 20-jährige Flügelspieler überzeugte im direkten Duell gegen Landsberg mit Tempo und seinen Qualitäten im Eins gegen Eins. Landsbergs Fußballchef Nico Held war schon bei Türkgücü großer Fan von H-Wold und schwärmt von einem „jungen, entwicklungsfähigen Spieler.“
Auch Maximillian Seemüller und Lars Böhmeke gehören in die Kategorie jung-und-entwicklungsfähig. Der 21 Jahre junge Seemüller kommt vom FV Illertissen. Bereits im Sommer war Landsberg an einem Transfer interessiert, damals scheiterte es noch an einem FVI-Veto. Im Regionalligateam kam Seemüller aber nur auf zehn Minuten Einsatzzeit in der Hinrunde. Und so landet der Offensivspieler, der mit neun Scorerpunkten zu den Gefährlichsten aus Illertissens Landesliga-Vertretung zählte, nun also doch am Lech.
Böhmeke ist ein ehemaliges Torwarttalent des FC Bayern-München. Er überzeugte im Probetraining und kommt per Leihe von der Reserve des FC Ingolstadt. Der Keeper soll die Lücke des Ausfalls von Leopold Leimeister schließen und Stefan Musa herausfordern. Landsberg besitzt eine Kaufoption, die an Einsatzzeiten gekoppelt ist. „Wenn wir einen Spieler ausleihen und ihn ein halbes Jahr entwickeln, dann müssen wir auch die Chance haben, dass er bei uns bleibt“, sagt Held.
„Wir wollen alle Landsberger auf ein neues Level heben.“
Nico Held, in Bezug auf Fördertrainings und Trainerfortbildung am Helden-Campus
Ob noch weitere Transfers folgen? Vorerst wohl nicht. „Wir halten aber die Augen offen“, sagt Held. Der Sportchef vertraut der bestehenden Mannschaft voll und ganz. Ebenfalls neu im Bayernliga-Kader ist Luca Dollinger. Der 18-Jährige kommt aus dem Landsberger Helden-Campus, knipste in der U19 21-mal und nimmt eine Vorreiterrolle ein.
Langfristig will Landsberg die beste Nachwuchsakademie der Umgebung werden und Talente wie Dollinger sollen regelmäßig in der ersten Mannschaft auflaufen. Hauptbeteiligt im Aufbau ist neben Held und Alexander Schmidt auch der stellvertretende Abteilungsleiter Muriz Salemovic. In Zukunft, so kündigt Held an, will Landsberg Feriencamps veranstalten, Trainer fortbilden und eine einheitliche Spielphilosophie integrieren, erklärt Held: „Wir wollen alle Landsberger auf ein neues Level heben.“ Alles ist ausgerichtet auf den langfristigen Erfolg – und einen möglichen Aufstieg in Deutschlands vierthöchste Spielklasse.
In dieser Saison soll das Wort Aufstieg aber noch nicht in den Mund genommen werden. Trotz starkem Jahresende und frühem Trainingsstart am 9. Januar zeigt sich Held demonstrativ bodenständig. Das Ziel, so der 25-Jährige, liege darin „das Maximale aus den verbleibenden Spielen herauszuholen“.
Nichtsdestotrotz: In Landsberg wächst etwas heran. Mit Sportchef Held und Trainer Schmidt hat der TSV zwei ambitionierte Persönlichkeiten, die im Verein die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen. (Tobias Höllrich)