2025-02-04T14:35:38.952Z

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Das neue Impulsiv-Trio des TSV 1860 München (v.l.n.r.): Mittelfeld-Abräumer Philipp Maier, Co-Trainer Nico Masetzky, Cheftrainer Patrick Glöckner.
Das neue Impulsiv-Trio des TSV 1860 München (v.l.n.r.): Mittelfeld-Abräumer Philipp Maier, Co-Trainer Nico Masetzky, Cheftrainer Patrick Glöckner. – Foto: Ulrich Wagner

TSV 1860: Neues Impulsiv-Trio für zahme Löwen

Der tz-Kommentar zum TSV 1860

Nach den Verpflichtungen von Glöckner, Masetzky und Maier weht bei 1860 München ein neuer Wind. Kommt der Weckruf zur richtigen Zeit?

Patrick Glöckner heißt also der Mann, der die kriselnden Löwen vor dem Totalabsturz in den Amateurfußball bewahren soll. Eine „schwierige Aufgabe“, wie der 48-Jährige direkt bei seiner ersten Pressekonferenz am Dienstag feststellte. Bezieht man sich einmal nur auf den sportlichen Bereich beim TSV 1860 und klammert die zahlreichen Nebenkriegsschauplätze aus, muss es Glöckner vor allem gelingen, dem Team wieder Emotionen einzuimpfen.

Neben den vielen deutlichen Pleiten zuletzt kam nämlich erschwerend dazu, dass die Fans immer weniger das Gefühl hatten, dass die Herren Profis – bis auf wenige Ausnahmen – groß dafür kämpfen würden, das immer bedrohlicher wirkende Abstiegsgespenst wieder aus Giesing zu vertreiben. Die ruhige Art des geschassten Trainers Giannikis war zuletzt offenbar nicht mehr der richtige Ansatz, um die Wende zu schaffen. Lautsprecher wie der verletzte Kapitän Jesper Verlaat fehlten den Löwen zuletzt an allen Ecken und Enden.

Es braucht bei 1860 Personal, das unangenehm sein kann

Nun hoffen die Löwen auf den Trainer-Effekt. Die ersten Trainings machten Mut. Glöckner und besonders dessen neuer Assistent Nico Masetzky wählten einen anderen Ansatz als Giannikis, coachten lautstark und viel. Die Intensität bei den Löwen war gut – endlich mal wieder. Auch der Transfer von Phlipp Maier, zweikampfstarker Löwenfan und zuletzt Stammspieler bei Zweitligist Ulm, ist ein klares Zeichen: Es braucht bei 1860 endlich Personal, das intern auch unangenehm sein kann. Maier, Glöckner und Masetzky zählen zweifelsohne dazu. Ist deshalb Zeit für Jubelsprünge? Mitnichten! Das Feuer vom Dienstag benötigen die Sechzger nämlich dauerhaft und nicht nur am ersten Arbeitstag des neuen Trainers, dem sich logischerweise jeder Spieler anbieten will.

Die Zeit bis zum brisanten, weil unheimlich wichtigen, Glöckner-Debüt gegen Stuttgart II am Samstag ist kurz. In nur wenigen Tagen muss der Neu-Coach dem Team wieder Mut einflößen. Der Ausgang des VfB-Spiels wird schon mitentscheidend sein, wo die Reise in den nächsten Wochen hingeht. Dass es bei 1860 bis zum Sommer um den puren Existenzkampf geht, hat spätestens seit Dienstag hoffentlich auch der Letzte verstanden.

Aufrufe: 022.1.2025, 09:16 Uhr
Marco Blanco UclesAutor