Wiegert kommt vom FC Pipinsried mit einem klaren Auftrag. Er soll die Offensivsorgen des Landesliga-Absteigers TSV Gilching lindern.
Der neue Stürmer des TSV Gilching ist nicht nachtragend. „So etwas gehört zum Fußball dazu“, sagt der 23-Jährige über sein letztes Aufeinandertreffen mit Christian Rodenwald auf dem Fußballplatz. Beim 4:1-Sieg seines damaligen Vereins SC Olching gegen den TSV Gilching-Argelsried im März 2023 wurde Wiegert in der Schlussphase von Rodenwald so vehement gefoult, dass er mit einem Bänderriss rund einen Monat lang ausfiel. „Er hat sich 1000-mal dafür entschuldigt“, erzählt der Angreifer. Die beiden sollten sich auch vertragen, denn mit Start der Wintervorbereitung ist Rodenwald der neue Trainer von Wiegert, der den Bayernligisten FC Pipinsried verlässt und sich dem abstiegsbedrohten Bezirksligisten aus Gilching anschließt.
„Ich arbeite als Polizist im Schichtdienst, den Aufwand für die Bayernliga konnte ich so nicht mehr stemmen“, sagt Wiegert. Dabei hatte er im Dachauer Hinterland nach seinem Wechsel aus der Landesliga eine hervorragende Saison 2023/24 gespielt. Starke zehnmal war Wiegert in seiner Debütsaison für den FCP erfolgreich gewesen. In der laufenden Spielzeit kam er aber nur noch auf vier Kurzeinsätze, seine letzte Partie bestritt der Offensivspieler am 14. August beim 3:1-Sieg in Sonthofen.
Und doch ist das Kapitel beim Bayernligisten für ihn möglicherweise noch nicht abgeschlossen. „Vielleicht gehe ich auch wieder zurück, wenn ich keinen Schichtdienst mehr machen muss“, sagt Wiegert. Das wünschen sich auch die Verantwortlichen in Pipinsried. „Wir hoffen, dass sich das mit seiner Arbeit bis zur neuen Saison ändert und er uns dann wieder zu 100 Prozent zur Verfügung steht. Er hat sich aus der Landesliga toll entwickelt und hatte maßgeblichen Anteil, dass wir zum Ende der letzten Saison den Turnaround geschafft haben“, sagt der Sportliche Leiter des FCP, Johannes Müller.
Wiegert kann sich aber auch vorstellen, länger in Gilching zu bleiben. „Der Verein hat sich sehr um mich bemüht und hat viel Entwicklungspotenzial mit einer jungen Mannschaft und einer tollen Anlage“, schwärmt der 23-Jährige. Seine Freundin Lea Jansen trägt bereits seit dem Sommer das Gilchinger Trikot. Die beiden leben zusammen in Germering.
Benedikt Wiegert hat einen klaren Auftrag an der Talhofstraße. Er soll die Offensivsorgen des Landesliga-Absteigers lindern. „Wenn er fit ist, wird er eine große Stütze für uns sein“, da ist sich Trainer Rodenwald sicher. In den bisherigen 18 Saisonpartien gelangen seinem TSV gerade einmal 20 Tore. Wiegert ist zuzutrauen, dass die Gilchinger dank ihm bald wieder öfter jubeln dürfen. Rodenwald wird seinem neuen Schützling jedenfalls anders als vor eineinhalb Jahren nicht im Weg stehen.