Der SK Srbija München steht auf dem letzten Tabellenplatz. Für den Bezirksliga-Abstiegskampf rüstet der Verein jetzt auf – und holt zehn neue Spieler.
München – Never change a winning Team. Das Motto, eine funktionierende Mannschaft nicht auszutauschen, ist bekannt. Was aber, wenn das angesprochene Team nur verliert? Bezirksliga-Schlusslicht Srbija München beantwortet die Frage mit einem Umbruch im Winter. Zehn neue Spieler holt der Verein aus dem Münchner Osten in der Wintertransferperiode.
18 Spiele, 16 Niederlagen, nur sechs Punkte und der letzte Tabellenplatz. Der SK Srbija München steht in der Bezirksliga Nord alles andere als gut da. Grund genug für Srbija, den Kader im Winter zu verstärken. „Die Transfers sind auf jeden Fall ein Angriff auf den Klassenerhalt“, sagt Vladimir Cudic, Pressesprecher des Vereins aus Neuperlach. Auch auf der Trainerbank steht ein neuer Name, nachdem Spielertrainer Goran Mrdan zurückgetreten ist, übernimmt Zoran Mikerevic.
Aber wie kommt es dazu, dass ein Verein zehn Neuzugänge in einer Transferperiode verpflichtet? „Wir waren an vielen Spielern schon länger dran“, sagt Cudic „und wenn ein neuer Trainer kommt, hat der ja auch immer noch ein paar Spieler, die er von früher kennt. Außerdem melden sich bei uns öfter Jungs, die neu nach München gezogen sind und den Verein kennen.“
„Den neuen Spielern war der Tabellenplatz ziemlich egal“
Vladimir Cudic, Pressesprecher von Srbija München
Die Rote Laterne war bei den Neuverpflichtungen kein Hindernis. „Den neuen Spielern war der Tabellenplatz ziemlich egal“, sagt Cudic. Die schlechte Platzierung ist für den Aushilfstorwart, ein Spiel machte Cudic in der laufenden Saison, vor allem ein Resultat des Verletzungspechs. Außerdem bemängelt Cudic die Effektivität seiner Mannschaft: „Wir haben in der Hinrunde sehr viele Chancen gebraucht, um Tore zu erzielen. Da kommst du irgendwann in einen Negativstrudel“, sagt er im Gespräch mit Fussball Vorort/FuPa Oberbayern.
Ein Negativstrudel, der scheinbar schon seit zwei Jahren anhält. Großes Problem dabei: Die fehlende Planungssicherheit für den Verein durch Relegationsspiele am Ende einer Spielzeit. In der Saison 22/23 durfte Srbija als Tabellenzweiter um den Aufstieg in die Landesliga spielen, scheiterte aber knapp an der SpVgg Feldmoching. Seitdem steckt der Verein im Keller der Bezirksliga fest. „Im ersten Jahr nach der Relegation haben uns viele Spieler kurzfristig verlassen, wodurch wir mit einem sehr kleinen Kader dastanden. Außerdem haben wir viele geplante Transfers nicht umsetzen können, weil Spieler nur für die Landesliga zugesagt hatten“, sagt Cudic.
Im Sommer letzten Jahres das gleiche Problem: Srbija musste in die Abstiegsrelegation, konnte sich aber noch gegen den TSV Teisendorf durchsetzen. In der Folge war der Sportklub oft zu spät dran, um gewünschte Spieler zu verpflichten. „Das war schwierig, weil wir lange nicht wussten, in welcher Liga wir in der nächsten Saison spielen“, sagt Cudic.
„Nachdem nur einer absteigt, ist die Relegation auf jeden Fall machbar“
Vladimir Cudic
In diesem Jahr wäre der Verein am Ende der Spielzeit mit dem Erreichen des Relegationsplatzes zufrieden. „Am liebsten würden wir natürlich den direkten Klassenerhalt schaffen. Das wird aber schwer“, sagt Cudic. Der Pressesprecher, der auch Teil des Vorstands ist, zeigt sich trotzdem optimistisch: „Nachdem nur einer absteigt, ist die Relegation auf jeden Fall machbar.“ (Tobias Höllrich)
Defensive: Dejan Bojic, Georgios Korosidis
Mittelfeld: Stefan Ivkovic, Dorde Jovic, Mario Malinovic, Vanja Vranjes
Angriff: Mario Dipalo, Solomon Effiong, Edward Johnson, Veljko Vulic