Garmisch-Partenkirchen – Anlässe für Kritik bietet der 1. FC Garmisch-Partenkirchen bisher kaum. Die Mannschaft spielt in der Landesliga trotz signifikanter Verjüngung deutlich über den vor der Saison im Umfeld geäußerten Erwartungen. Platz fünf statt Abstiegskampf lautet das Zwischenfazit nach sieben Spieltagen. Seinen Höhenflug fortsetzen möchte das Team von Trainer Christoph Saller an diesem Samstag (15 Uhr) im Heimspiel gegen den SC Ichenhausen. Der Sieger hält engen Kontakt zur Tabellenspitze.
Vom Gegner aus dem Landkreis Günzburg ist der FC-Coach durchaus angetan. Schon im Vorjahr bewies Ichenhausen seine Qualität, belegte in der Landesliga Rang drei. Dabei fehlen dem Dorfverein große Stars oder außergewöhnliche Einzelkönner. Die Ichenhausener kommen übers Kollektiv. „Ein eingespielter Haufen“, sagt Saller. Obgleich er deren Spielweise als „offensiv ausgerichtet“ einordnet, besticht auch die Defensive des SCI mit beachtlichen Werten. Im Schnitt fängt sich die Elf von Trainer Oliver Unsöld weniger als ein Gegentor pro Begegnung ein. Beim Verteidigen langen die Kicker von der Günz kompromisslos hin. Das belegen 27 gelbe sowie vier gelb-rote Karten in den ersten sieben Partien. Sallers Fazit: „Sie verbinden körperliche Härte mit spielerischer Komponente.“
Verstecken braucht sich der 1. FC am Samstag allerdings nicht. Das tat er ja schon zuletzt im Heimspiel gegen Gilching. Für Saller ein längst abgeheftetes Kapitel. „Es gibt Mannschaften, die liegen einem einfach nicht.“ Punkt. Schließlich hat sich sein Team beim darauffolgenden 2:1-Erfolg in Durach bereits rehabilitiert. Wo also liegt die Zielsetzung für die kommenden Aufgaben? Saller spricht Klartext. Wichtig ist es, „sich zu stabilisieren“, sukzessive die Lehren aus Fehlern ziehen. Dazu gehört zuvorderst der Umgang mit einer eigenen Führung. „Da müssen wir viel ruhiger bleiben.“ Mit mehr Abgezocktheit hätte seine Elf Durach mutmaßlich mit 3:0 oder 4:0 in die Schranken gewiesen. Die Garmisch-Partenkirchner aber wurden mit dem Sieg vor Augen plötzlich schludrig. „Wir werden hektisch, verlieren die Ordnung“, kritisiert Saller. Gegen ein anrennendes Team sei es nicht ausreichend, wenn mehrere eigene Spieler den ballführenden Gegner nur umkreisen, anstatt zu attackieren. „Zudem fehlen dann vorne die Anspielstationen.“
Schrimpf startet wohl für LorenzLuft nach oben sieht der 45-Jährige auch beim Torabschluss. Dennoch hält Saller zum Großteil an seinen Stürmern fest. Moritz Müller ist aufgrund seiner Rolle als Mentalitätsspieler gesetzt, Jonas Poniewaz ist Lieblingskicker und Ziehsohn des Trainers. Bleibt Stefan Lorenz. Der Farchanter könnte zu Gunsten von Jonas Schrimpf aus der Startelf rutschen. Saller betont den Vorteil, alle Positionen doppelt besetzt zu haben. „Wir sind komplett flexibel.“ Für Christoph Schmidt könnte der Weg nach einwöchiger Pause zurück ins Stammteam führen. Dominik Schubert, zuletzt Schmidts Ersatz in der Innenverteidigung, ist aller Voraussicht nach verhindert. Schmidt hingegen, der in der Innsbrucker Jugend bis in den Juni hinein aktiv war und wenig Zeit zur Erholung hatte, habe während der Woche eifrig trainiert. Auch Michel Naber wäre eine Alternative. Der technisch beschlagene Allrounder hat den Prüfungsstress an der Universität hinter sich. Saller stellt klar: „Er ist jetzt voll da.“