Die Lage für das Regionalligateam aus dem Dachauer Hinterland hat sich am vergangenen Mittwoch weiter verschärft, da der ebenfalls vom Abstieg bedrohte SV Heimstetten völlig überraschen den Tabellenzweiten VfB Eichstätt mit 3:2 geschlagen hat.
Schlusslicht Pipinsried hält momentan bei 29 Punkten, Rosenheim kommt auf 31 Zähler und Heimstetten sowie der FC Augsburg II haben 32 Punkte auf ihrem Konto. Außerhalb der Gefahrenzone steht derzeit die SpVgg Greuther Fürth II (34).
Drei Spieltage vor dem Ende der Saison ist der FC Pipinsried also zum Siegen verdammt – und er muss zudem noch noch auf Schützenhilfe hoffen.
Doch nicht nur die Tabellensituation ist äußerst prekär, der FC Pipinsried muss im Allgäu gleich auf fünf wichtige Spieler verzichten. Thomas Berger, der Siegtorschütze vom vergangenen Wochenende gegen Rosenheim (2:1), muss zu einer beruflichen Fortbildung. Philip Grahammer leidet an einer Bänderverletzung im Sprunggelenk, Rekonvaleszent Marian Knecht ist noch nicht fit und zu allem Übel verletzte sich nun auch noch Kapitän Max Zischler beim Mittwoch-Training an der Wade. „Ihn hat es übel erwischt, ich denke, dass er am Freitag nicht dabei sein wird“, meinte FCP-Trainer Fabian Hürzeler kurz nach der Übungseinheit.
Ausfall Nummer fünf ist Kasim Rabihic, er hat im Rosenheim-Spiel die Ampelkarten gesehen und ist gesperrt. Apropos Rabihic: Der 26-jährige Stürmer wird den FC Pipinsried nach Saisonende definitiv verlassen, er schließt sich, wie sein Teamkollege Marian Knecht, dem Regionalliga-Aufsteiger SV Türkgücü-Ataspor München an.
„Ich habe dem FC Pipinsried sehr viel zu verdanken und werde bis zum Schluss alles geben, weil ich diesen Verein nicht als Absteiger verlassen möchte. Aber ich habe immer noch große sportliche Pläne, die ich erreichen will und die mit den herausragenden Perspektiven von Türkgücü München übereinstimmen. In der nächsten Saison können wir große Schritte in Richtung unserer gemeinsam Ziele machen“, so Rabihic zu den Gründen seines Wechsels.
Rabihic hat noch immer den Traum eines Profifußballers, diesen will er mit Türkgücü-Ataspor umsetzen. Mit der Ampelkarte hat er seinem aktuellen Team allerdings einen Bärendienst erwiesen, denn dem FCP gehen langsam die Stürmer aus. Derzeit ist mit Philipp Schmidt nur noch ein gelernter Angreifer fit; reiht man Oliver Wargalla und Amar Cekic in die Abteilung Offensive ein, dann sind es deren drei.
Stichwort Cekic: Der quirlige offensive Mittelfeldspieler kam zu Saisonbeginn aus Memmingen zum FC Pipinsried. Bei den Gelb-Blauen blühte der nur 1,69 Meter große Wirbelwind auf, nicht zuletzt, weil er endlich wieder mit seinem Kumpel Kasim Rabihic kicken durfte.
„Wir haben wenig offensive Spieler und müssen das Spiel gewinnen“, kein leichtes Unterfangen für FCP-Trainer Fabian Hürzeler. „Ich glaube aber, wir haben viel Dynamik für unser Spiel in die Tiefe“, meint er mit einem Augenzwinkern. Details zur Aufstellung verrät er natürlich nicht, allerdings hat sich Kevin Nsimba im Spiel gegen Rosenheim nach seiner Einwechselung mit einer guten Leistung für die Startelf empfohlen.
Beim FC Memmingen gibt es einen Stürmer, der liebend gerne gegen den FC Pipinsried antritt: Furkan Kircicek. Der 22-jährige Angreifer erzielte in den bisher drei Vergleichen mit dem FCP in der Regionalliga drei Tore und gab zu zwei weiteren Treffern die Vorlage.
Ganz zufrieden wird Kircicek mit den letzten sechs Spielen seines Teams in der Regionalliga nicht sein, denn der FCM konnte dabei nur zwei magere Remis einfahren. Für den Memminger Trainer Stephan Baierl wird es der vorletzte Auftritt in der heimischen Arena werden, er verlässt die Memminger nach dem Saisonende und wird sportlicher Leiter beim SSV Ulm. Sein Nachfolger wird der in Fußballkreisen bestens bekannte Jürgen Wegmann, die „Kobra“ ist vielen Fußballfreunden noch aus seiner Zeit in der Bundesliga ein Begriff.