2024-11-11T09:02:23.060Z

FuPa Portrait
– Foto: Teresa Kröger

U17-Hallenmasters des FSV Gütersloh: Der zweite Tag

Ein Stimmungshighlight im Mädchenfußball sind die U17- Hallenmasters des FSV Gütersloh schon jetzt. Der zweite Tag des Turniers glänzte mit technisch hochwertigen Mädchenfußball und einer Geschichte, die nur der Sport so schreiben kann.

Den Ehrgeiz, den beliebten Titel zu gewinnen, merkt man jeder Mannschaft bei den Hallenmasters des FSV Gütersloh an. Doch wer es letztendlich in die Halbfinals der A-Mannschaften schafft, ist noch fraglich. Die Entscheidung darüber fällt erst morgen. Die Geschichte von Eintracht Frankfurts Torhüterin Antonia Kipping beeindruckte jedoch die ganze Halle. Sie spielte mit gebrochenem Sprunggelenk ganze 2 Minuten und 50 Sekunden.

Es war das letzte Spiel für Eintracht Frankfurt in der Gruppe B gegen Hannover 96. Für beide Teams ging es um alles oder nichts. Die Mädels von Eintracht Frankfurt hatten sich ein Ziel gesetzt: Sie wollten unbedingt die Zwischenrunde der A-Mannschaften erreichen. Die Uhr zeigte noch 2 Minuten und 50 Sekunden an. Da passierte es. Frankfurts Torhüterin Antonia Kipping verletzte sich in einem Zweikampf schwer. „Ich weiß gar nicht mehr genau, wie es passiert ist. Eine Gegenspielerin und ich wollten zum Ball und dann merkte ich den Schmerz an meinem Fuß. Ich bin liegen geblieben, denn es tat unfassbar weh“, so Kipping.



Unter Applaus zurück aufs Feld

Es eilten direkt Sanitäter aufs Feld und untersuchten die 16-jährige. Eintracht Frankfurt ist zu dem Turnier nur mit einer Torhüterin angereist. Antonia Kipping war die einzige gelernte Keeperin im Team. Dazu noch eine sehr ehrgeizige, denn gestützt von den Sanitätern humpelte sie vom Feld, aber gab ihre Torwarthandschuhe nicht ab. Sie wollte weiterspielen. Das tat sie auch.


Unter Applaus kehrte sie zurück aufs Spielfeld. „Ich wollte unbedingt, dass wir dieses Spiel gewinnen, daher habe ich gesagt: ‚Es geht‘ und ich könne weiterspielen. Aber ich konnte nicht einmal meinen linken Fuß belasten“, so die Frankfurterin. Jede Sekunde der knapp drei Minuten standen ihr die Tränen in den Augen. Doch sie machte weiter. Spielte mit dem kaputten Fuß sogar noch einen Pass. Klassische Paraden als Torhüterin wurde ihr von ihren Vorderfrauen erspart. Mit dem Schlusspfiff umarmten sie ihre Mitspielerin vor Freude und brachten sie zu den Sanitätern. Von dort ging es direkt ins Krankenhaus nach Gütersloh, wo dann ein Sprunggelenksbruch diagnostiziert wurde.


Eintracht Frankfurts Trainer Julian Löber kannte so etwas von seiner Spielerin bereits: „Solche Aktionen kennen wir eigentlich von ihr, nur meistens hat sie dann keine so schwere Verletzung. Das ist heute leider nicht der Fall. Hätten wir gewusst, wie schlimm die Verletzung ist, dann hätten wir sie nicht spielen lassen.“ Für Eintracht Frankfurt ist bei dem Turnier noch alles drin. Eine zweite Torhüterin wurde noch aus Frankfurt eingefahren und Antonia Kipping wird ihre Eintracht von der Tribüne aus anfeuern. Vom Anfang des Turniers bis zum Ende ist sie dabei, auch wenn sie als Spielerin nicht mehr auflaufen wird.


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Das sagt die Turnierleitung:

Am Sonntag kommen die Entscheidungsspiele und bisher ist die Turnierleitung mit dem Ablauf zufrieden. „Bisher gibt es aus sportlicher Sicht keinen klaren Favoriten. Die meisten Entscheidungen fallen erst morgen. Aber man merkt schon, dass es immer ruppiger zugeht, besonders beim A-Turnier. Schließlich spielen sie ja noch um den beliebten Titel“, so Theresa Supa von der Turnierleitung.

Für den FSV Gütersloh lief das Turnier bisher nicht ganz so optimal. Der FSV Rot qualifizierte sich zwar für die Zwischenrunde der A-Mannschaften, holte in dieser Gruppe bisher jedoch nur einen Punkt. Die zweite Mannschaft des FSV steht bei der Zwischenrunde der B-Mannschaften besser dar. Sie belegt dort aktuell Platz 1.
Aufrufe: 011.1.2020, 21:30 Uhr
Teresa Kröger / FuPaAutor