Die Bilanz von nur drei Punkten aus den vergangenen drei Spielen vor der Winterpause spiegelt die bisherige Saison des ASV Süchteln so überhaupt nicht wieder. Mit 34 Punkten und dem vierten Platz ist der Vorjahres-Zehnte mehr als nur auf Kurs und mischt bisher sogar im Aufstiegskampf mit.
Mit 34 Punkten aus 17 Spielen hat der ASV eine richtig starke Hinserie hingelegt. „Wir sind mit dem Ergebnis hochzufrieden. Wenn wir zurückblicken, wie wir sonst die Hinrunden bestritten haben: Es war immer schleppend, immer ein schlechter Start – dieses Mal lief es erheblich besser“, sagt Trainer Frank Mitschkowski. Vor allem in den Topspielen lieferte der Tabellenvierte so richtig ab: Gegen den Tabellendritten FC Remscheid gewann der ASV mit 3:1, beim Zweiten FC Kosova Düsseldorf setzte sich Süchteln mit 3:2 durch und gegen Tabellenführer VfL Jüchen-Garzweiler gab es auswärts immerhin ein 1:1-Unentschieden. Trotzdem mahnt Mitschkowski: „Wir haben auch Punkte liegen lassen.“ Tatsächlich: Die 1:3-Niederlage gegen Aufsteiger SSV Bergisch Born und das knappe 1:2 gegen die VSF Amern im ersten Rückrundenspiel waren so nicht zwingend eingeplant.
Grundsätzlich stimmte beim ASV in der Hinrunde beinahe alles. Vor allem die Offensive entpuppte sich aber als Prunkstück – ganze 47 Tore bescheren Süchteln den Titel als zweitbeste Angriffsreihe der Liga. Die Mannschaft hat einen starken und eingespielten Kern, dazu fing sie die zum Teil hochkarätigen Abgänge im Sommer eindrucksvoll auf. Gerade die starken Ergebnisse gegen die Topgegner zeigen, wie gut Süchteln am Limit sein kann. „Davon profitieren wir“, so Mitschkowski.
Der attraktive Offensivfußball forderte auf der anderen Seite des Spielfeldes seinen Preis. 31 Gegentore sind weit von den Top drei entfernt. „Wir wussten, dass sich unsere Stabilität verbessern muss. Das heißt: Weniger Gegentore“, erklärt Mitschkowski. „Das hat bis zum zehnten Spieltag gut geklappt, danach war die Anzahl der Gegentore alarmierend. Das müssen wir abstellen“, fährt er fort. Das hänge indes auch mit anhaltenden Verletzungsproblemen zusammen. „Die Trainingsbeteiligung war dementsprechend nicht landesligatauglich. Wir mussten viel regenerativ arbeiten, weil immer die gleichen spielen mussten. Dem haben wir am Ende etwas Tribut gezollt“, sagt der 51-jährige Cheftrainer.
Die Zahlen lassen an dieser Stelle keinen anderen Namen zu: Leon Falter. Der Offensivspieler kam im Sommer als Königstransfer von Oberligist Union Nettetal und erfüllte die Erwartungen mit 13 Toren und neun Assists exzellent. „Er ist der absolute Unterschiedsspieler in der Liga. Er zeigt immer wieder, dass seine individuelle Stärke den Unterschied machen kann. Wenn er auf dem Platz steht, ist er ein Magnet für zwei, drei Gegenspieler“, lobt Mitschkowski den 23-Jährigen, betont aber auch: „Alleine würde er es nicht schaffen. Wir haben unter anderem mit Stefan Zabel, Lennart Mähler, Toni Weis, Paul Fröhling und Melano Thier oder auch Metin Türkay eine Achse, die mit Unterschiedsspielern bestückt ist“. Für die Schulnote 1 vom Coach reicht es derweil noch nicht. „Ich würde ihm lieber eine 2+ geben, weil ich weiß, wie viel Potenzial er noch hat, wenn er früher den Abschluss sucht oder den Pass spielt – alles andere ist schon herausragend“, so Mitschkowski.
Auch wegen der vielen Ausfälle rüstet Süchteln im Winter noch einmal mit zwei Akteuren nach. Mittelfeldmann Timur Enes lief bis zur vergangenen Saison für den 1. FC Viersen auf, trainiert schon seit einiger Zeit in Süchteln mit, kam wegen einer viermonatigen Wechselsperre aber noch nicht für den ASV zum Einsatz. „Das spricht für ihn, dass er unbedingt zu uns wollte. Menschlich und sportlich ist er absolut eine Bereicherung für uns“, sagt Mitschkowski über den Neuzugang. Dazu gibt es mit dem 18-jährigen Toshiyuki Kubota bald eine Japan-Connection in Süchteln. Über WG-Mitbewohner Kaiya Otsu fand der Angreifer den Weg zum ASV. „Er wird uns bereichern, da bin ich mir sicher“, meint der Trainer, der das Team in der zweiten Januarwoche wieder auf den Platz bat.
Bis zum Ligaauftakt gegen Fortuna Dilkrath (9. Februar) sind Testspiele gegen Union Nettetal (26. Januar), den Rheydter SV (30. Januar) und Arminia Klosterhardt (2. Februar) angesetzt.