2024-12-31T09:39:25.068Z

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Alexander Benede (r.) kann mit 1860 II nur aufsteigen, wenn die Erste in die 2. Bundesliga aufsteigt. Maxi Berwein (M.) und der TSV Landsberg haben 15 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Meister Erlbach und Christopher Obermeier (r.) konnten letzte Saison die Auflagen für die Regionalliga nicht erfüllen.
Alexander Benede (r.) kann mit 1860 II nur aufsteigen, wenn die Erste in die 2. Bundesliga aufsteigt. Maxi Berwein (M.) und der TSV Landsberg haben 15 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Meister Erlbach und Christopher Obermeier (r.) konnten letzte Saison die Auflagen für die Regionalliga nicht erfüllen. – Foto: Charly Becherer/Mike Sigl

Bayernliga Süd: Diese Vereine wollen hoch

1860-Boss Werner mit klarer Ansage

Unterschiedliche Hürden: So stehen 1860 München II, der TSV Landsberg, der SV Erlbach und Co. zum Aufstieg in die Regionalliga Bayern.

München – Der Endspurt der vergangenen Bayernliga-Saison war geprägt von Absagen. Kaum ein Team konnte oder wollte die vom BFV geforderten Auflagen für den Aufstieg in die Regionalliga Bayern erfüllen. Besonders die Flutlichtpflicht schreckte ab – trotz Ausnahmeregelungen mit Übergangsfristen von bis zu zwei Jahren. Letzten Endes stieg mit Schwaben Augsburg der Tabellendritte direkt auf.

Aufstieg in die Regionalliga: Bayernligisten überwiegend optimistisch

Die Anforderungen für die kommende Saison in der Regionalliga Bayern hat der BFV noch nicht veröffentlicht. Auch ist in der Bayernliga Süd noch etwa ein Drittel zu spielen. Dennoch ist die Grundstimmung rund um das Thema Aufstieg in dieser Saison eine andere.

Wir haben den Verantwortlichen der bestplatzierten Bayernligisten die Frage gestellt: „Wollt ihr hoch?“

Alexander Benede kann mit 1860 II nur aufsteigen, wenn die erste Mannschaft der Löwen in die 2. Bundesliga aufsteigt.
Alexander Benede kann mit 1860 II nur aufsteigen, wenn die erste Mannschaft der Löwen in die 2. Bundesliga aufsteigt. – Foto: Charly Becherer

TSV 1860 München II

Die Zweite Mannschaft des TSV 1860 München führt zur Winterpause die Bayernliga Süd an. Aber: Ein Aufstieg ist nur möglich, wenn die erste Mannschaft den Sprung aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga schafft.

Dr. Christian Werner, Sport-Geschäftsführer TSV 1860 München: „Sollten wir es irgendwie hinbekommen, wollen wir auch mit der zweiten Mannschaft auf alle Fälle hoch.“

FC Memmingen

Der FC Memmingen entwickelt sich so langsam zur Fahrstuhlmannschaft. 2010 stiegen die Allgäuer erstmals in die Regionalliga (damals noch Süd) auf und hielten elf Saisons in Folge die Klasse. In den letzten drei Jahren stiegen sie zweimal ab (zwischenzeitlich einmal wieder auf). Aktuell belegen sie mit 39 Punkten den Aufstiegsrelegationsplatz.

Matthias Günes, Trainer FC Memmingen: „Am Ende bin ich nur der Trainer und hab die Entscheidung nicht zu treffen. Bei uns ist aber nie gesagt worden, dass wir den Aufstieg nicht annehmen würden. Sollten wir es schaffen, gehe ich davon aus, dass wir es auch machen. Gerade, weil in Memmingen ja die Voraussetzungen da sind.”

Schalding-Heining

Was die Ligazugehörigkeit betrifft, bewegt sich der SV Schalding-Heining in den letzten Jahren im Gleichschritt mit Memmingen (21/22 Abstieg, 22/23 Aufstieg, 23/24 Abstieg). Zuvor spielten die Niederbayern acht Jahre durchgehend in der Regionalliga Bayern. Mit 38 Punkten belegen sie aktuell Rang drei in der Tabelle, haben mit 20 absolvierten Spielen aber im Vergleich zu 1860 II und Memmingen noch zwei bzw. ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Stefan Köck, Trainer SV Schalding-Heining: „Das ist natürlich eine Frage an den Gesamtverein, die ich als Trainer nicht alleine beantworten kann. Hängt ja mittlerweile auch an Dingen wie der Flutlichtanlage. Aber wenn es sportlich reicht, gehe ich schon schwer davon aus, dass der Verein und die Stadt alles für den Aufstieg tun werden.“

Meister Erlbach und Christopher Obermeier konnten letzte Saison die Auflagen für die Regionalliga Bayern nicht erfüllen.
Meister Erlbach und Christopher Obermeier konnten letzte Saison die Auflagen für die Regionalliga Bayern nicht erfüllen. – Foto: Mike Sigl

SV Erlbach

Ebenfalls erst 20 Spiele absolviert, hat Meister SV Erlbach, der in der Vorsaison nicht von seinem Aufstiegsrecht Gebrauch machte. Auch in der aktuellen Spielzeit mischt der SVE oben mit. 37 Punkte bedeuten derzeit Rang vier.

Ralf Peiß, sportlicher Leiter SV Erlbach: „Das können wir jetzt noch nicht beantworten. Mitte April werden wir uns damit beschäftigen, sollte es aus sportlicher Sicht ein Thema sein. Wir haben aber schon ein paar Maßnahmen umgesetzt. Von der Infrastruktur würden wir es wahrscheinlich hinbekommen, aber das ist noch mit ein paar Fragezeichen versehen. Wahrscheinlich müssten wir vom BFV eine Übergangszeit bekommen, dass wir ein, zwei Anforderungspunkte erst später erfüllen müssen. Aber dafür gibt es immer Lösungen.“

TSV Kottern

Auf Platz fünf überwintert der TSV Kottern. Die Kemptener spielen seit der Saison 2015/16 durchgehend in der Bayernliga Süd. In der Regionalliga Bayern waren sie noch nie. Ihr bestes Saisonergebnis erzielten sie 2017/18 mit Platz vier.

Mike Feneberg, sportlicher Leiter TSV Kottern: „Eine endgültige Entscheidung würden wir erst treffen, wenn wir sehen, dass es reichen könnte. Wir haben in der Vergangenheit schon viermal die Antragsunterlagen ausgefüllt, es aber sportlich nicht geschafft. Sollte es sportlich reichen, wäre der Aufstieg grundsätzlich möglich.“

FC Pipinsried

Der „Dorfklub“ hatte bereits zwei zweijährige Stelldichein mit der Regionalliga. Nach dem Abstieg 2022/23 spielte Pipinsried in der vergangenen Saison aber keine Rolle in Aufstiegsrennen, beendete die Saison am Ende auf Platz acht. Dieses Jahr sieht es anderes aus. Zwar belegt Pipi mit 33 Zählern momentan „nur“ Rang sechs, mit lediglich 18 Spielen hat der FCPi aber teilweise vier Partien weniger absolviert, als die Konkurrenz (1860 II). Sollten die Pipinsrieder alle vier Nachholspiele gewinnen, stünden sie auf Platz eins.

Johannes Müller, sportlicher Leiter FC Pipinsried: „Wenn es sportlich reicht, werden wir den Aufstieg auf jeden Fall wahrnehmen wollen und alles dafür tun. Pipi war ja schon oben in der Regionalliga. Die Flutlichtthematik ist aber nach wie vor das entscheidende Thema. Auch, ob es da vom BFV eine Übergangsfrist für eine oder zwei Saisons gibt. Das Thema gehen wir aktuell an. Gerade mit Schalding und Memmingen sehen wir uns aber nicht als Favorit auf den Aufstieg.“

FC Deisenhofen

Der FC Deisenhofen zählt auch zu den Vereinen, die in der vergangenen Saison frühzeit verkündeten, nicht aufsteigen zu wollen. Mit 33 Punkten liegen die Blauhemden, in Anbetracht der Nachholspiele, noch in Schlagdistanz zur Tabellenspitze.

Thomas Werth, sportlicher Leiter FC Deisenhofen: „Solange ich die Unterlagen nicht habe, was nächste Saison für die Regionalliga gefordert wird, kann ich das nicht final beantworten. Natürlich will jeder Sportler so hoch wie möglich spielen. Im Vergleich zu den letztjährigen Anforderungen müsste sich aber sehr viel ändern. Damals hätten wir 200 000 bis 300 000 Euro für den Aufstieg investieren müssen. Das Ganze steht also eher unter keinem guten Stern. Und auch sportlich gesehen gibt es andere Vereine, die sich eher mit dem Thema beschäftigen müssen.“

TSV Nördlingen

Nördlingen teilt sich mit Kottern und Kirchanschöring den Titel des „Bayernliga-Dinos“. Seit der Saison 2015/16 spielen die bayrischen Schwaben durchgehend in der Liga. In der Regionalliga waren sie noch nie. Zwar beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze bereits zehn Punkte, mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen hat sich Nördlingen vor der Winterpause aber extrem formstark präsentiert.

Andreas Langer, Abteilungsleiter TSV 1861 Nördlingen: „Wir haben uns letztes Jahr mit dem Thema beschäftigt, da standen wir aber auch ein bisschen besser da. Als Tabellenachter ist es aktuell kein Thema für uns. Erst wenn es aus sportlicher Sicht ein Thema wird, werden wir uns mit einer möglichen Zulassung beschäftigen.“

Maxi Berwein hat mit dem TSV Landsberg 15 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze.
Maxi Berwein hat mit dem TSV Landsberg 15 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. – Foto: Mike Sigl

TSV Landsberg

Unter Trainer Sascha Mölders war der TSV Landsberg in den letzten beiden Saisons der Aufstiegsfavorit. Während die Lechstädter 2022/23 die Relegation als Dritter noch knapp verpassten, kündigten sie in der letzten Spielzeit vorzeitig an, nicht aufsteigen zu wollen.

In der aktuellen Saison steht der TSV zur Winterpause auf den ersten Blick abgeschlagen auf Rang elf (15 Zähler Rückstand auf Platz eins). Nach einem extrem schwachen Saisonstart holten die Landsberger aber unter Neu-Trainer Alexander Schmidt 27 von möglichen 39 Punkten (2,1 Punkte pro Partie). Setzen sie ihren Lauf (acht Siege in den letzten zehn Spielen) in der Rückrunde fort, werden sie noch ins Aufstiegsrennen eingreifen.

Nico Held, Abteilungsleiter TSV Landsberg: „Wir sind Elfter und müssen uns mit dem Thema aktuell nicht beschäftigen. Sollte es ein Thema werden, werden wir es in dieser Saison auch anpacken. Dann werden wir alles dafür tun, die nötigen Rahmenbedingen zu schaffen.“

Aufrufe: 014.12.2024, 11:45 Uhr
Simon JacobAutor