Eigentlich fällt ihm der Abschied als Spieler des FC Bayern nicht schwer. Nur beim Blick auf die Tabelle kommt bei Timo Kern ein bisschen Wehmut auf.
München – Nach fünfeinhalb Jahren hat Timo Kern einen Schlussstrich gezogen. Mit 34 Jahren hat der Kapitän des FC Bayern II seine Karriere vor Weihnachten beendet. Die Drittliga-Meisterschaft 2020 mit der U23 bezeichnet der Mittelfeldspieler als „die Krönung“ seiner Karriere. In 140 Pflichtspielen für die Münchner gelangen ihm 51 Tore und 23 Vorlagen für seine Mitspieler.
„Es hat sich rund angefühlt.“
Timo Kern über seinen Abschied vom FC Bayern.
„Als ich am Ende vor den Fans stand, war ich einfach nur glücklich. Es hat sich rund angefühlt“, sagt er im Interview auf der Website der Roten über das letzte Spiel seiner Mannschaft vor Weihnachten. Bei der 2. Mannschaft des FC Augsburg musste er wegen einer Bänderverletzung passen. Er sei mit sich und seiner Entscheidung im Reinen, nur beim Blick auf die Tabelle der Regionalliga Bayern fällt ihm der Abschied schwer. „Diese Saison können wir echt mal wieder was erreichen – und das triggert mich als Sportler natürlich.“
Vier Punkte hat die Mannschaft von Holger Seitz nach 21 Spielen Rückstand auf Spitzenreiter Schweinfurt. Obwohl der Trainer nicht über die Meisterschaft nachdenken möchte, könnte es fünf Spieltage vor Schluss bei den Unterfranken zum entscheidenden Showdown um den Aufstieg in die 3. Liga kommen. Auch Markus Weinzierl, Sportlicher Leiter am Campus des FC Bayern, traut den jungen Burschen die Rückkehr nach vier Spielzeiten zu.
„Wenn sie sich weiter so entwickeln, glaube ich schon, dass wir beim Aufstieg ein Wort mitreden werden“, sagte der 50-Jährige vor Weihnachten, schränkt aber ein: „Wir werden die persönliche Entwicklung im Einzelfall aber immer stärker gewichten, was bedeutet: Halten wir einen Spieler dafür bereit, in der Winterpause den Schritt in eine höhere Liga zu gehen, dann werden wir das auch versuchen umzusetzen.“
Schützenhilfe könnte zum Beispiel der neue Kooperationspartner aus der Vorstadt gebrauchen. Die SpVgg Unterhaching ist zum Jahreswechsel Schlusslicht in der 3. Liga und außerdem ganz knapp bei Kasse. Vor allem in der Offensive ist Sand im Getriebe. Gut möglich, dass sich Manni Schwabl und Co. mit dem einen oder anderen Angreifer aus der besten Offensive der Regionalliga Bayern verstärken werden. (jb)