Sandro Jurado Garcia hat im Sport schon so einiges erlebt. Doch den vergangenen Samstagabend dürfte der Futsaler der Fortuna Düsseldorf für immer in guter Erinnerung behalten. Mit 32 Jahren feierte der Zugang der Fortuna im Heimspiel gegen den FC Liria seine Premiere in der Futsal-Bundesliga.
Und diese geriet dann auch gleich zur ganz großen „Garcia-Show“. Mit drei Toren zum Debüt hatte der Mann mit den spanischen Wurzeln einen maßgeblichen Anteil daran, dass die Flingeraner auch im zweiten Spiel des Jahres 2025 ungeschlagen blieben.
Trotz eines zweimaligen Zwei-Tore-Rückstands trotzte die Fortuna den sechstplatzierten Gäste in der voll besetzten Halle des Comenius-Gymnasisums ein 4:4 ab. „Die Zuschauer sind heute denke ich wieder auf ihre Kosten gekommen. Die Stimmung war super. Ich denke, Liria fährt heute glücklich nach Hause weil sie einen Punkt nehmen konnten. Denn eigentlich hätten wir diese Partie gewinnen müssen“, konstatierte Shahin Rassi.
Der Niederländer konnte erstmals seine vermeintliche Top-Fünf aufbieten, in der vor Torhüter Martin Vu der Usbeke Ramiz Chovdarov, der Ukrainer Dmytro Klochko, der Tscheche Marko Hudacek und der zu Jahresbeginn verpflichtete Afghane Ali Fayazi standen. Und auch wenn der Start mit zwei frühen Gegentoren (2., 4.) missriet, wurde schnell sichtbar, über welche Qualität die Fortuna mit ihren Zugängen inzwischen verfügt. „Wir hatten vor der Pause schon so viele Torabschlüsse. Das war unfassbar. Das habe ich als Trainer der Fortuna noch nicht erlebt“, sagte Rassi.
Zum Offensiv-Feuerwerk, dass die Gastgeber in Oberkassel abbrannten, trug auch Sandro Jurado Garcia bei. Dass der zu Beginn des Jahres vom Regionalligisten FC Gütersloh verpflichtete Ex-Nationalspieler zuvor nur ein einziges Mal mit seinen neuen Mannschaftskollegen trainiert hatte, war ihm überhaupt nicht anzusehen. „Das spricht für seine Klasse. Liria hat sich bei unserem Ballbesitz vor allen Dingen auf Ramiz Chovdarov und Ali Fayazi konzentriert. Sandro hat sich das in vielen Situationen zu Nutze gemacht und ist in die Bresche gesprungen“, lobte Rassi seinen Wunschspieler, der kurz vor der Pause das wichtige Anschlusstor zum 1:2 markierte (20.) und in der Schlussphase noch einen Doppelpack zum 4:4-Endstand schnürte (34., 36.).
Dass Garcias Dreierpack letztlich nur einen Zähler wert war, hatten sich die Hausherren an diesem Abend selbst zuzuschreiben. Dmytro Klochko hatte beim Stand von 2:2 zu diesem Zeitpunkt spürbar angeknackste Berliner mit zwei falschen Entscheidungen, die jeweils zu Gegentoren führten (28., 30.), wieder aufgebaut. Zudem musste sich die Fortuna den Vorwurf gefallen lassen, aus der Vielzahl an Chancen zu wenig Kapital geschlagen haben. Marco Hudacek hätte die Torausbeute seines Nebenmannes Garcia locker übertreffen können, wenn nicht sogar müssen. Und auch Ali Fayazi haderte nach seinem zweiten Spiel im Fortuna-Trikot mit fehlendem Schussglück. Rund 20 Sekunden vor Schluss hätte Fayazi die Partie gegen seinen Ex-Verein entscheiden können. Doch der Nationalspieler scheiterte an Berlins Torhüter Jean-Michel Göde. Soblieb es beim 4:4, mit dem die Fortuna auf Tabellenplatz sieben vorrückte.