Mit drei Siegen und 8:0 Toren ist der MSV Duisburg in die laufende Spielzeit in der Regionalliga West gestartet. Für die Zebras ist es der perfekte Start nach dem desolaten Abschneiden in der vergangenen Saison in der 3. Liga, an deren Ende der erstmalige Gang in die Viertklassigkeit feststand. Nach einem kompletten Umbruch im Sommer hat sich eine neue Mannschaft formiert und den Schulterschluss mit den Fans geschafft. Einer hat daran einen großen Anteil
Als es sportlich für den MSV immer weiter bergab ging und der Abstieg aus der 3. Liga nicht mehr abzuwenden war, machte Max Braune den entscheidenden Schritt aus dem Schatten. Der heute 21-Jährige stand in den letzten drei Drittliga-Spielen zwischen den Pfosten der Duisburger und zeigte starke Leistungen. Das Meidericher Eigengewächs hatte da schon ein hohes Ansehen bei den Anhängern, was sich noch einmal steigerte. "Außer Braune könnt ihr alle geh'n", schallte es der Abstiegs-Mannschaft im Stadion entgegen. Und letztlich sollte es auch fast exakt so kommen.
Neben Braune haben nur Jonas Michelbrink, Joshua Bitter und Tobias Fleckstein dem Verein die Treue gehalten, zudem die Youngster Jan-Simon Symalla und Batuhan Yavuz, die im vergangenen Jahr aber kaum eine Rolle gespielt haben. Jetzt ist das anders: Fleckstein ist in der Defensive gesetzt, Symalla ein steter Unruheherd in der gegnerischen Hälfte. Michelbrink und Bitter stehen nach überstandenen Verletzungen ebenfalls wieder zur Verfügung und dürften nun in den Kampf um die Startplätze eingreifen.
In der Vorbereitung war es lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Braune und dem deutlich erfahreneren Kevin Kunz um die Nummer eins beim MSV. Letztlich hat sich der Youngster knapp durchgesetzt. Das ihm von Cheftrainer Dietmar Hirsch ausgesprochene Vertrauen zahlt er mit guten Leistungen auf dem Platz zurück. "Es ist ein super Gefühl zum dritten Mal in Folge zu Null gespielt zu haben. Das gab es beim MSV lange nicht mehr", erklärte der 21-Jährige nach dem 2:0-Derbysieg bei Rot-Weiß Oberhausen am vergangenen Wochenende. "Da muss ich mich aber auch ganz deutlich bei meinen Vorderleuten bedanken, weil sie sich immer mit Leidenschaft in die Zweikämpfe schmeißen und sehr gut gegen den Ball arbeiten", führte er weiter aus.
Braune kam im Sommer 2020 in das Nachwuchsleistungszentrum des MSV. Zuvor wurde er in der Knappenschmiede des FC Schalke 04 ausgebildet. Sowohl in der U17 als auch der U19 spielte er in der Junioren-Bundesliga. In Duisburg gehörte er in seinem zweiten A-Junioren-Jahr bereits mehrfach zum Kader der Drittliga-Mannschaft, blieb da aber noch ohne Einsatz. Zur Saison 2022/23 gehörte er fest zum Team und kam im laufe der Saison auf sechs Einsätze. Im darauffolgenden Jahr folgten weitere fünf Spiele, in denen er sich beweisen konnte.
"Mit meiner Ruhe und Ausstrahlung versuche ich der Mannschaft Sicherheit zu geben und zu signalisieren, dass sie sich immer auf mich verlassen können", erklärte Braune, wie er versucht, seinen Mitspielern zu helfen. Dabei besinnt er sich auf seine mentale Stärke: "Ich weiß was ich kann, Daran halte ich mich fest und mache mir gar keine anderen Gedanken." Klar, dass dann auch die Ziele einfach zu formulieren sind. "Wir wollen so weitermachen wie bisher, wir gehen positiv an die Sache und wollen den vierten Sieg in Serie holen - am liebsten wieder zu Null", sagte er abschließend. Die nächste Gelegenheit gibt es dann am Freitagabend, wenn der MSV vor erneut großer Kulisse im heimischen Wedaustadion den stark gestarteten Aufsteiger Eintracht Hohkeppel empfängt.