Nach seiner Zeit im Nachwuchs des FC Erzgebirge Aue führte ihn sein Weg über Wacker Gotha zum FC An der Fahner Höhe. Seit gut eineinhalb Jahren kickt der Offensivspieler nun in Dachwig und erlebte mit dem Team im vergangenen Sommer direkt einen bitteren Moment. Die Thüringer verpassten den Klassenerhalt in der Oberliga und mussten den Gang in die Verbandsliga antreten.
Welch Potenzial in Emilio Heß steckt, konnte er trotzdem mehrfach zeigen, hat sich entwickelt, seit er bei den Männern zockt. Abstieg hin oder her. „Ich konnte bei den Männern bisher viel lernen, was mir bei meiner Entwicklung sehr weiterhilft. Mein Trainer gibt mir viel mit im Spiel aber auch auf dem Trainingsplatz, was insbesondere meiner Entwicklung guttut und dafür bin auch sehr dankbar“, sagt der 19-Jährige, dem das Fußballspielen wahrscheinlich ohnehin im Blut liegt. Vater Henri Fuchs stürmte in der Bundesliga.
Derzeit läuft es für Emilio „Mio“ Heß und den FC An der Fahner Höhe. Nachdem der Saisonstart in der Thüringenliga etwas holprig war, läufts nun wie geschnitten Brot und das Team aus Dachwig eilt von Sieg zu Sieg. Auch beim vergangenen Match gegen Geratal standen am Ende wieder drei Punkte zu Buche, wenngleich Fahner das Ding erst kurz vor Ultimo mit einem Doppelschlag gedreht hatte. „Solche Spiele klappen dann, wenn man einen Lauf hat. Wir haben jetzt zwei Spiele knapp gewonnen, in denen wir nicht so gut gespielt haben. Was uns aber ausmacht ist, dass wir bis zum Schluss dran glauben zu gewinnen. Das hilft uns sehr dabei solche Spiele wie die letzten noch zu gewinnen. Uns muss aber bewusst sein, dass wir solche Spiele nicht immer zulassen dürfen“, sagt Mio.
Das der Fahner-Motor manchmal – und speziell am Saisonstart – nochmal stockte, lag vor allem daran, dass sich die Mannschaft nach dem Abstieg erstmal auf die Thüringenliga umstellen musste, glaubt Emilio Heß. Die Gegner nehmen das Team eben als den Oberliga-Absteiger, den Favoriten, wahr, inklusive der entsprechenden Spielweise. „Das war bei uns noch ein Problem. Wir wussten zum Teil noch nicht, wie wir uns spielerisch durch tiefstehende Gegner durchkombinieren sollten. Wir haben im Training viele Dinge angesprochen, die wir besser machen müssen im Spielaufbau. Das gelingt uns nun in den Spielen häufig besser“, erzählt der 19-Jährige. Dabei war dann wohl auch Coach Tobias Busse gefragt, der übrigens große Stücke auf seinen jungen Kicker hält, seine Stärken und Potenziale genau kennt. „Er hat eine tolle Entwicklung genommen und ich denke, die ist noch lange lange nicht zu Ende. Ich denke, dass das auch seine große Stärke ist. Sein Entwicklungspotenzial und wie er sich in der ersten Saison auf Oberliga-Niveau durchgesetzt hat, war schon beeindruckend. Ihn zeichnet eine gewisse Unbekümmertheit aus, Offensivdrang, Zug zum Tor, gute Dynamik, gutes eins gegen eins...“, lobt Busse seinen Spieler und freut sich vor allem darüber, dass Mio Heß sich auch im Defensivverhalten, bei der „Arbeit“ gegen den Ball, immer weiterentwickelt. „Er hat sich in allen Bereich gut entwickelt und es ist eine Freude ihm dabei zuzuschauen. Nichtsdestotrotz ist er jemand, der auch mal gepusht werden muss und sich nicht zufriedengeben darf. Da bin ich als Trainer und natürlich auch die anderen zuständig, ihm immer wieder klar zu machen, dass er sich nicht auf Erreichtem ausruhen soll. Wenn er das schafft, kann er noch einiges nach oben erreichen“, weiß Trainer Tobias Busse.
Apropos „nach oben“. In der aktuellen Form ist der FC An der Fahner Höhe natürlich auch ein heißer Mitbewerber auf den Aufstieg in die Oberliga. Im Moment rangiert Fahner auf Rang zwei hinter Wismut Gera. Auch wenn er noch blutjung ist, ist Mio Heß im öffentlichen kommunizieren möglicher Aufstiegsambitionen offensichtlich schon ein `alter Hase`. „Wir als Mannschaft denken von Spiel zu Spiel. Wir arbeiten sehr hart und auch akribisch im Training. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Und wo wir dann am Ende in der Tabelle stehen, das wird sich dann zeigen“, sagt er. Das Phrasenschwein bedankt sich.
So oder so heißt der Gegner am kommenden Samstag FSV Schleiz. Die haben übrigens in den letzten Wochen auch eine vortreffliche Form an den Tag gelegt und dürften auch diesmal wieder ein unangenehmer Gegner werden. „Schleiz wird uns alles abverlangen. Aber darauf hat uns der Trainer gut eingestellt“, erklärt Heß. Er selbst nimmt sich übrigens vor, noch konstanter zu spielen, permanent Torgefahr auszustrahlen. „Bei mir sehe ich noch viel Potenzial zum Beispiel bei der Torgefahr. Mal habe ich ein Spiel, wo es mit den Toren sehr gut läuft aber dann gibts auch Phasen, in denen ich gar nicht treffe. Solche Phasen will ich in Zukunft verhindern, um noch mehr Torgefahr auszustrahlen“, so der Offensivspieler. Im Moment stehen vier Saisontore auf seinem Konto. Vielleicht kann er es bereits in Schleiz aufstocken....