2024-06-24T10:12:48.875Z

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Kunstrasenplatz in der Savoyer Au gesperrt, April 2024
Kunstrasenplatz in der Savoyer Au gesperrt, April 2024 – Foto: Lehmann

Stadt Freising kontert SEF-Attacke: „Zur Kommunikation gehört auch, dass man zuhört“

Aus dem Sport- und Kulturausschuss

Der SEF hat in seiner Jahreshauptversammlung Ende April ordentlich gegen die Stadt Freising ausgeteilt. Jetzt gab‘s eine nicht minder deutliche Reaktion darauf.

Freising – Die Jahreshauptversammlung des SEF liegt bereits Wochen zurück. Nicht nur der Vorsitzende hatte dabei ordentlich vom Leder gezogen. In der Versammlung herrschte insgesamt Einigkeit darüber, dass man sich von der Stadt Freising im Stich gelassen fühle.

In der Sport- und Kulturausschuss-Sitzung am Montag war es Referatsleiter Karl-Heinz Wimmer ein Anliegen, nach dem verbalen Rundumschlag des SEF gegen die Stadtverwaltung einiges ins richtige Licht zu rücken. Er ärgerte sich massiv über das, was in besagter Versammlung an Vorwürfen geäußert worden war – etwa, die Stadt habe keinerlei Interesse an Sportvereinen. Die Themen, um die es ging, waren nicht neu: Der durch Vandalismus zerstörte Kunstrasenplatz und die durch einen Blitzeinschlag nicht mehr funktionierende Flutlichtanlage etwa. „Wenn die Kommunikation seitens des Sportvereins kritisiert wird, muss der sich sagen lassen: Zur Kommunikation gehört auch, dass man zuhört.“ Und Wimmer und seine Mitarbeiterinnen hätten sowohl den Stand der Dinge als auch die Gründe, wieso hier manches länger gedauert habe, immer sofort mitgeteilt, erklärte er in der Sitzung.

Mieskes: Sämtliche Kritik am Amt für Sport sei entschieden zurückzuweisen

„Ich finde es billig, auf einer Versammlung, wo keiner irgendetwas richtigstellen kann, so eine Stimmung zu erzeugen“, brachte Wimmer seine Wut über die Art und Weise, wie hier Kritik geäußert wurde, deutlich zum Ausdruck. Sowohl Bürgermeisterin Eva Bönig, die die Sitzung am Montag leitete, als auch Sportreferent Jürgen Mieskes hätten beide aufgrund anderer Verpflichtungen abgesagt. „Ich habe noch am Tag der Versammlung mit dem Vorsitzenden Walter Zellner telefoniert. Als ich den Zeitungsartikel über die Versammlung gelesen habe, dachte ich, es haut mir den Schalter raus“, sagte Mieskes. Sämtliche Kritik am Amt für Sport sei entschieden zurückzuweisen. Das sagte auch Wimmer: Witterung und Versicherungsfragen seien die Gründe für zeitliche Verzögerungen gewesen. Das habe der Verein auch gewusst.

Der Stadt Freising „null Interesse an Sportvereinen“ zu unterstellen, sei angesichts hoher Summen an Zuschüssen, die Jahr für Jahr genehmigt würden, „ein Vorwurf, den ich nicht weiter kommentieren werde“, sagte Wimmer.

Sich öffentlich hinzustellen, und etwa von der Verdoppelung der Pacht durch die Stadt zu sprechen, ohne eine konkrete Summe zu nennen, sei einfach nicht fair. Da Karl-Heinz Wimmer nicht aus Verträgen zitieren konnte, machte er es anhand eines Beispiels deutlich, wie unangebracht er auch diesen Vorwurf fand: „Wenn ich von einem Euro auf zwei erhöhen würde, wäre das auch eine Verdoppelung.“ Die Pachtsumme bekamen die Mitglieder dann in der nichtöffentlichen Sitzung genannt, „dann werden Sie meine Verärgerung nachvollziehen können“, kündigte Wimmer in der öffentlichen Sitzung an. Zumal die Stadt Freising „jahrzehntelang die Pacht nicht erhöht hatte“.

Auch aus der Eishockey-Abteilung kamen deutliche Worte

Negativ aufgefallen in der Debatte sei auch, dass die Eishockey-Abteilung des SEF in die Schimpftirade mit eingestiegen sei. Wimmer dazu: „Seit der Eröffnung der Eishalle wurden die Gebühren für den Verein nicht einmal erhöht. Wir haben dem Verein die Werberechte übertragen, damit er Einnahmen generiert, und beim Bau des Vereinsheims die Verbindlichkeiten übernommen.“ Mieskes vermutet, dass „die Abteilung immer noch geknickt ist, weil sie vom Finanzausschuss die zusätzliche Plexiglaswerbung nicht gekriegt haben“.

Hans Hölzls Schlusswort: „Die Stadt muss alle Gebühren wegen der Finanzlage erhöhen, und die Sportvereine glauben zum Teil, es geht alles umsonst.“ Blieben die Finanzen so, „kann es sein, dass wir die Eishalle schließen müssen“.

Aufrufe: 07.6.2024, 05:00 Uhr
Andrea BeschornerAutor