2024-11-22T08:24:04.050Z

Spielbericht
– Foto: Jörn Kutschmann

Sturmschäden

Hertha BSC Ama Zwee – TSV Rudow II 3:5

3.Runde Berlin Pokal der zweiten Herren. Saison 2024/2025

Sonntag, 13.10.2024 10:30 Uhr

Sportplatz Lüderitze

Ca. 50 Zuschauer

Es ist mir völlig egal, wer für den Klimawandel verantwortlich ist.

Ich kann ihn aber nicht leiden. Mir ist es einfach viel zu oft viel zu warm.

Aber wenn es so ist wie heute und ich Mitte Oktober noch mit kurzer Hose zum Fußball kann, finde ich das gar nicht so blöd.

Was einige Berliner an diesem Sonntagmorgen blöd gefunden haben dürften, waren Äste und umgestürzte Bäume. Ein Kaventsmann einer Eiche hatte sich zum Beispiel genau über den Parkplatz eines Autohändlers gelegt und dabei mindestens ein Ausstellungsstück vollständig zerquetscht.

In den frühen Morgenstunden schien ein massiver Sturm über Berlin gefegt zu sein.

Ich hatte davon nichts mitbekommen, denn Morpheus hatte mich die ganze Nacht fest in seinen Armen gehalten. Mein Vertrauen in die Mannschaft war nach zwei Siegen am Stück wohl so immens, dass nicht einmal das anstehende Pokalspiel mich vom Tiefschlaf abhalten konnte.

Gut, dass ich mir einen Wecker gestellt hatte. Der Sohnemann hatte, wie ich und wie letzten Sonntag, nämlich keine Anstalten gemacht, von allein rechtzeitig wach zu werden.

Aber dank des digitalen Weckdienstes war ich mit gutem Zeitpuffer auf dem Weg in den Wedding.

Dort fand ich auch eine Parklücke, nicht weit vom Sportplatz. Was für ein Glück! Ich musste zwar ordentlich kurbeln, aber dank PDC und Rückfahrkamera stand die Familienkutsche wie eine Eins in der Lücke. Zu meinem Unglück hatte ich nicht gesehen, dass der Parkplatz für einen Anwohner mit Handicap reserviert war. Fünf Minuten meines Lebens, die mir keiner wiedergibt. Wenigstens war ein Stück weiter noch etwas frei, und ich erreichte den Platz 40 Minuten vor dem Anstoß.

Meine kurze Hose erwies sich mittlerweile als doch nicht so gute Idee, denn es war durch den starken Wind unangenehm kühl, und auch das Spiel machte eher nicht den Eindruck, als könnte es für Wärme sorgen.

Rudow startete stürmisch und ging durch einen echten Sonntagsschuss nach nur drei Minuten in Führung. Serkan, der vor der Saison zu den Ama Zwee ins Hertha-Tor zurückgekommen war, war machtlos. Das war natürlich direkt mächtig Gegenwind für Hertha, und leider wurde mehrfach verpasst, den Ausgleich zu erzielen.

Dann kam so etwas wie ein Neuköllner Hurrikan auf: Rudow ging durch einen Doppelschlag nach 30 bzw. 31 Minuten mit 0:3 in Führung.

Wiederum nur zwei Minuten später schlenzte Görki einen Freistoß wunderschön über die Mauer in die Maschen. Die aufkeimende Hoffnung wurde aber jäh zerstört, als Rudows Zweite neun Minuten vor dem Pausentee zum vierten Mal einnetzte.

Ein 1:4 zur Pause klingt schon ziemlich final, doch die Ama Zwee kamen mit Schwung aus der Kabine, und Armin traf nach 48 Minuten per Kopf zum 2:4.

Seiner Aussage nach war es ein Eigentor, aber der Schiri trug ihn als Schützen ein. Eventuell geben die Videobilder da noch genauere Auskunft.

So oder so, die Ama Zwee bekamen dadurch mächtig Rückenwind, und Rudow sah sich einigen stürmischen Angriffen ausgesetzt. Gerade als man dachte, dass nun jede Minute der Anschluss fallen müsste und die Partie damit fast wieder offen wäre, machte Rudow den Deckel drauf (73.).

Zwar konnte Bengt die Hertha Ama Zwee noch einmal auf zwei Tore heranbringen, aber da lief bereits die Nachspielzeit.
Ein stürmisches Spiel an einem windigen Tag ging somit mit dem Pokalaus der Ama Zwee zu Ende.
Ab nächster Woche kann der Hertha-Dampfer dann wieder die Segel in der Kreisliga in den vollen Wind legen.

Ha Ho He Amateure Zwee

der Kutten König

Aufrufe: 015.10.2024, 17:40 Uhr
Jörn KutschmannAutor