Es war nicht das im Vorfeld erwartete Spiel David gegen Goliath. 155 Zuschauer trauten in der zweiten Hälfte ihren Augen nicht, da die Tarforster mehr als gleichwertig waren und den fast unter Vollprofibedingungen arbeitenden Gästen von Cosmos Koblenz Paroli boten. Zwar ging der Favorit vom Deutschen Eck nach einer Ecke durch Wilde-Donald Guerrier per Kopf in Führung (31.), jedoch gelang den Tarforstern schon zu Beginn der zweiten Hälfte der Ausgleich. Nach einer Flanke von Nico Neumann stand Moritz Hannappel goldrichtig und vollendete gekonnt (53.). Der Oberliga-Absteiger hatte am Ende Glück, nicht verloren zu haben. Denn Dustin Knürr und Florian Weirich kamen freistehend zu Abschlüssen, schossen aber vorbei.
Cosmos-Trainer Yusuf Emre Kasal war enttäuscht: „Wir hatten uns drei Punkte vorgenommen. Für mich ist unklar, warum das Spiel vom Rasen auf Kunstrasen verlegt wurde. Der Platz bietet eigenartige Bedingungen, womit wir nicht klarkamen. Insgesamt waren wir nicht zwingend genug. Tarforst hatte nach dem Ausgleich neue Energie, weshalb das 1:1 in Ordnung geht.“ Laut FSV-Trainer Patrick Zöllner war das Spiel Mitte der Woche vom gesperrten Rasen auf den benachbarten Kunstrasen verlegt worden. Die Stadt Trier habe diese Entscheidung getroffen, an die der Heimverein als Nutzer gebunden sei. Für ein Spitzenteam wie Koblenz sei das genug Zeit, sich in Trainingseinheiten auf Kunstrasen einzustellen. Von Spielfreude und Überlegenheit waren die Gäste im zweiten Durchgang weit entfernt. In der ersten Hälfte agierten die Koblenzer noch clever, standen kompakt und erzwangen Ballverluste. Tarforst nervte Cosmos mit gutem Zweikampfverhalten und setzte sich mit fortschreitender Spieldauer in der gegnerischen Hälfte fest. Die Gäste blieben nach Standards gefährlich, doch die Hausherren waren wachsam.
Yusuf Emre Kasal, Trainer von Cosmos Koblenz:
FSV-Mittelfeldspieler Julian Schmitz konnte zufrieden sein: „Wir haben eine bärenstarke Leistung abgeliefert. In Zweikämpfen waren wir bissig und haben Cosmos die Stirn geboten. Phasenweise waren wir sogar besser und können stolz auf uns sein.“
Patrick Zöllner, Coach der Tarforster:
Nach einem Abwehrfehler in der Koblenzer Hintermannschaft verpasste Hannappel die Führung (68.). Zudem machte Routinier Florian Weirich ein starkes Spiel und war am Ausgleichstor beteiligt. In der 74. Minute war der 34-Jährige zudem einem eigenen Tor sehr nahe, fand aber im früheren haitianischen Nationaltorwart und früheren portugiesischen Drittligakeeper Josue Duverger seinen Meister. Der Gäste-Schlussmann rettete zwei Mal mit den Fingerspitzen und bewahrte seine Mannschaft vor einer unerwarteten Pleite.
Julian Schmitz, Mittelfeldspieler des FSV Tarforst:
FSV-Trainer Patrick Zöllner strahlte: „Moral, Leidenschaft und Kampfgeist waren auf unserer Seite. Wir haben 110 Prozent gegeben. Am Ende wäre auch ein Sieg drin gewesen, doch der Lucky Punch wollte nicht gelingen. Nach dem 1:1 ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Insgesamt überwiegt der Stolz auf unsere tolle Leistung.“
FSV Tarforst – Cosmos Koblenz ⇥1:1 (0:1)
Tarforst: Luca Merling – Luca Quint, Julian Schmitz, Noah Schuch (73. Joel Scheemilch), Nico Neumann (90+1. Luis Böhme), Elias Heitkötter (90. Ammar Cisse), Caspar Suder, Felix Stüber, Moritz Hannappel (85. Dustin Knürr), Nils Lars Kiesewetter, Florian Weirich.
Cosmos: Josue Duverger - Yasa Dogukan Eyrice (75. Luan Krasniqi), Nihat Farajli, Ronaldo Kröber, Wilde-Donald Guerrier (83. Niko Luciano Neal), Ayman Ed-Daoudi, Arnaud Antonie Fezui, Tony Djim, Dama Kanaoute (80. Arben Sejdija), Leo Klein, Tufan Kelleci.
Schiedsrichter: Team Luxemburg
Zuschauer: 155
Tore: 0:1 Wilde-Donald Guerrier (31.), 1:1 Moritz Hannappel (52.)