2024-10-18T06:19:06.676Z

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Der Türkische SV Wiesbaden spielt eine ordentliche Gruppenliga-Saison und schielt gen Verbandsliga.
Der Türkische SV Wiesbaden spielt eine ordentliche Gruppenliga-Saison und schielt gen Verbandsliga. – Foto: RSCP Photo

Türkischer SV Wiesbaden: Den ungezügelten Hurra-Stil etwas zügeln

Wie Clubchef Ilkay Candogan die Entwicklung beim Gruppenligisten sieht +++ auf Dauer Blick zur Verbandsliga

Wiesbaden . Nach dem bitteren Abstieg aus der Gruppenliga in der Saison 2022/23 und dem sofortigen Wiederaufstieg in diesem Jahr ist die Mannschaft des Türkischen SV zurückgekehrt, um zu bleiben und um auf Dauer noch eine Etage höher zu schielen.

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19 Punkte aus zwölf Spielen, das ist die Bilanz der ersten Saisonetappe vor dem nun spielfreien Wochenende und dem Kreispokalduell am Dienstag (20 Uhr) bei Mitaufsteiger SV Erbenheim. „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Aber es hätten locker sieben, acht Punkt mehr sein können. Denn eigentlich war keine Niederlage verdient. Wir bestimmen meist das Spiel, haben ein Chancen-Plus, kassieren dann aber Gegentore, weil wir zu ungeduldig sind und nur nach vorne denken“, umreißt Vorsitzender Ilkay Candogan die Lage.

Chefcoach Gökhan Caliskan konzentriere sich ganz auf dieses Thema, erläutert Candogan. Wobei der ungezügelte Vorwärtsdrang nicht von ungefähr kommt. Schließlich ist der Kader im Offensivbereich hochkarätig bestückt. Eingeschlagen hat auf jeden Fall der im Sommer vom SV Frauenstein gekommene 21-jährige Stürmer Daniel Rudi. Candogan attestiert ihm Talent und Potenzial und freut sich zudem, dass Pierre Massfeller – mit 33 Jahren altersmäßig als Torjäger der Gegenpol zu Youngster Rudi – nach kuriertem Kreuzbandriss und einjähriger Pause immer besser in Fahrt kommt. Mit Ilias Amallah hat sich ein weiterer Zugang gut eingefunden, der als Einfädler und Torschütze brillieren kann. „Aber wir müssen cleverer und abgezockter agieren, das Spiel in manchen Situationen auch mal ein bisschen runterfahren“, würde sich Ilkay Candogan einen gemäßigteren Hurra-Stil wünschen. Aus seiner Sicht ist die kompakte Formation von Limburg 07 nach jetzigem Stand die Mannschaft, die es „verdient hätte, aufzusteigen“.

Apropos Aufstieg in die Verbandsliga: „Wir wollen in dieser Saison zeigen, dass wir angekommen sind und Potenzial haben. Und in der nächsten versuchen, anzugreifen“, verrät der TSV-Steuermann. Was die Wintertransferperiode mit frei verhandelbaren Ablösebeträgen angeht, plane man, nach Möglichkeit den Defensivbereich mit zwei, drei erfahrenen Spielern zu verstärken.

Was aber die in der Gruppenliga geltenden Regularien in Sachen „Unterbau“ angeht, braucht der Türkische SV im Gegensatz zur Saison 2022/23 keine Bestrafung in Form eines Punktabzugs zu fürchten. Mit zweiter Mannschaft und E-Junioren (daneben gibt es bei den Jüngsten G- und F-Juniorenteams) sind die Bedingungen diesmal erfüllt. Daneben gibt es unverändert eine Juniorinnen-Mannschaft, die zum Leidwesen des Vereins aber nicht bei den Unterbau-Regularien angerechnet wurde. Ein entsprechender Antrag des TSV auf künftige Anerkennung fand kürzlich beim Verbandstag in Grünberg keine Mehrheit. Was die Nachwuchsarbeit generell betrifft, bekräftigt Ilkay Candogan: „Wir bleiben dran.“



Aufrufe: 011.10.2024, 10:30 Uhr
Stephan NeumannAutor