Die ersten 20 Minuten in der Partie zwischen Waldtrudering und Fortuna Unterhaching waren eine komplett einseitige Angelegenheit. Die Gäste fanden weder defensiv noch offensiv statt, während die Hausherren vor Spielfreude und Einsatzbereitschaft förmlich sprühten. Allerdings verpassten es die Gastgeber, die drückende Dominanz in Zählbares umzuwandeln. Vor allem Franz erwies sich mehrmals als Chancentod, neben seinem Führungstreffer nach sieben Minuten auf Vorlage von Wolf ließ er drei weitere klare Möglichkeiten aus (Schuss aus 12 Metern knapp rechts vorbei, Abschluss aus ähnlicher Position stark vom Keeper aus dem rechten Kreuzeck gekratzt, Freistoß aus 20 Metern um Zentimeter am linken Kreuzeck vorbei). Doch auch Wolf (Schuss aus spitzem Winkel vom TW zur Ecke abgewehrt), Lehder per Schuss aus 20 Metern und Offenhäuser per Kopf ließen in der Phase beste Möglichkeiten auf eine höhere Führung aus. So kam es wie es kommen musste, und mit ihrem zweiten Angriff kam die Fortuna durch einen von Offenhäuser relativ unbeholfen verursachten Foulelfmeter zum Ausgleich. Kurz zuvor wurde der Querbalken des Waldtruderinger Kastens bereits zum Wackeln gebracht, als ein Unterhachinger einen zu kurz geklärten Kopfball aus 25 Metern per Volley ans Gebälk genagelt hatte. Unmittelbar nach dem 1:1 bot sich den Gästen sogar die Chance zur Führung, als Querfurth und Frohberg sich bei einem eigentlich ungefährlichen langen Ball gegenseitig abräumten und der Angreifer darauf frei vor dem TW Weinbrenner das Runde nicht im Eckigen unterbrachte. Bis zur Pause plätscherte die Begegnung auf nun sehr niedrigem Niveau ohne weitere Höhepunkte vor sich hin.
Auch der zweite Durchgang war über weite Strecken eine äußerst zähe Angelegenheit. Gegen die mittlerweile sehr tief postierte und gallig verteidigende Gäste-Defensive fand Waldtrudering kaum ein Durchkommen; zahlreiche schlechte Entscheidungen im eigenen Spielaufbau führen zu einer Vielzahl von planlosen Diagonal- oder Chipbällen, die keinerlei Gefahr zeitigten. Die Angriffsbemühungen der Gäste gerieten ähnlich unambitioniert, lange Bälle in Richtung Stürmer resultierten zumindest in dem einen oder anderen Halbfeldfreistoß, die dann aber wiederum sämtlich von der Waldtruderinger Defensive geklärt werden konnten. Erst als sich die Gäste Mitte der zweiten Halbzeit temporär und kurz vor dem Ende mit einer gelb-roten Karte nochmal dauerhaft personell schwächten, wurde die Waldtruderinger Überlegenheit deutlicher und zielgerichteter. Wolf und Garbrecht mit Distanzversuchen, ein gefühlvoller Schuster-Freistoß an den rechten Pfosten sowie ein strammer Versuch von Wolf aus 8 Metern halblinker Position ins Außennetz ließen die erneute Führung nicht unmöglich erscheinen. Dennoch blieb es bis zur Nachspielzeit beim Unentschieden, ehe Lehder einen letzten planlosen Ball in den linken Teil des Gäste-Strafraums drosch; dort warteten eigentlich nur drei Fortuna-Akteure, die das Spielgerät aber trotzdem völlig unzureichend in Richtung Elfmeter-Punkt klärten, wo der aufgerückte Offenhäuser mit einem abgerutschten Rechtsschuss ins rechte Eck erfolgreich war.
So konnte Waldtrudering einen wichtigen Sieg einfahren, der aufgrund des späten und in seiner Entstehung mehr als zufälligen Siegtors als glücklich bezeichnet werden muss. Andererseits war man in der Anfangsphase des Spiels derart überlegen, dass man die Partie eigentlich schon nach 20 Minuten hätte entscheiden können, wenn nicht müssen. Letztlich zählt aber nur der eingetüte Dreier, auf den es in der kommenden Begegnung gegen Grasbrunn weitere Zähler hinzuzufügen gilt.