2024-09-16T07:54:27.160Z

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Brisantes Derby: Das Duell zwischen Kurdistan Düren (l.) und den Sportfreunden.
Brisantes Derby: Das Duell zwischen Kurdistan Düren (l.) und den Sportfreunden. – Foto: Manfred Heyne
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Wenn Spieler ihre Ex-Vereine wiedersehen

Fußball-Landesliga

Die Fußball-Landesligisten Kurdistan Düren und Sportfreunde Düren treffen aufeinander. Für manchen Akteur ist das sowieso schon brisante Derby noch mal ein Stück brisanter.

Am dritten Spieltag kommt es in der Fußball-Landesliga zum Dürener Lokalkampf in Mariaweiler zwischen dem SV Kurdistan Düren und den Sportfreunden Düren. Hier treffen zwei ambitionierte Teams aufeinander, bei denen auf beiden Seiten Akteure aktiv sind, die schon einmal das andere Trikot getragen haben.

Im Tor des SVK steht Tobias Werres, der in seiner Vergangenheit bereits zwei Abschnitte bei den Sportfreunden verbracht hat. Am ersten Spieltag war der Keeper noch aufgrund einer Innenbandzerrung im Knie nicht im Einsatz. Vergangene Woche stand Werres gegen Eintracht Verlautenheide für das Team von Thomas Graf im Kasten.

Lob für den Torwart

„Mir war Tobias bereits als Gegner bekannt. Ich hätte ihn gerne vor Jahren bereits zu mir nach Hambach geholt“, freut sich Graf, dass es jetzt beim SVK eine Zusammenarbeit gibt, und lobt: „ Er liebt es, sich am Spiel zu beteiligen und verkörpert das moderne Fußballspiel. Er ist sehr gut am Ball und für uns eine Option im Aufbau neben der Innenverteidigung oder dem Sechser.“

Das alles kann der SVK, der mit vier Punkten gut in die Liga gestartet ist, auch im Dürener Duell gebrauchen. Für Graf hat sein Team die Favoritenrolle nicht inne: „Wir befinden uns noch im Wachstum, finden gerade unsere Spielidee und Spielkultur. Die Sportfreunde haben da einen kleinen Vorsprung, denn sie sind größtenteils eingespielt.“

Der gegnerische Coach Marcel Demircan sieht sein Team nicht als klaren Favoriten. Keeper Werres kennt Demircan noch als Mitspieler, als der Coach selbst noch in der Defensive der Sportfreunde kickte. „Vor dem Spiel wird es das übliche Fußballgeplänkel geben. Alles Private dann gerne nach dem Spiel.“ In seinem Kader hat er gleich mehrere Akteure mit SVK-Vergangenheit, darunter drei, die in der abgelaufenen Spielzeit noch das Trikot des Gegners trugen.

Sechs Saisons war Andi Ceka bei Kurdistan Düren, bevor er nun seine Schuhe wieder bei seinem Jugendverein schnürt. „Andi tut uns sehr gut. Er ist ein guter Dirigent mit guter Ausstrahlung. Er ist ein cooler Typ aus dem Grüngürtel“, setzt Demircan auf den 32-jährigen Innenverteidiger, der zuvor ein Jahr lang verletzungsbedingt ausfiel.

Wieder da bei den „Jungs aus dem Grüngürtel“ und damit zum dritten Mal in seiner Karriere ist Marc Wollersheim. Privat standen Demircan und Wollersheim immer in Kontakt und als der Stürmer signalisierte, dass es beim SVK nicht weitergehen würde, schlugen die Sportfreunde zu. In den vergangenen beiden Spielzeiten war der 34-Jährige beim kommenden Gegner für rund 75 Scorerpunkte verantwortlich. „Wenn sich jemand wie er für uns so sehr interessiert, dann kannst du das nicht ablehnen“, so Demircan.

Mit Marcel Reisgies gibt es vorne einen weiteren Hochkaräter in der Spitze. Beide haben schon gezeigt, dass es nicht entweder Reisgies oder Wollersheim heißen muss, sie sind auch als Duo gefährlich. Kurz vor Toresschluss wechselte auch Cayan Baysan, der ebenfalls sechs Jahre im defensiven Mittelfeld für Kurdistan Düren ackerte, zu den „Freunden“. Ab Trainingswoche vier hielt sich der ehemalige Jugendspieler der Dürener bei Demircan fit.

Mit sechs Akteuren für zwei defensive Mittelfeldpositionen war dort aber eigentlich kein Bedarf mehr. Dann riss sich aber Dominik Klepgen das Kreuzband. Klepgens Pech war Baysans Glück, denn er bekam den freigewordenen Platz. Um Baysan und seinen Einsatz im Kreis-Champions-Cup gibt es noch ein Kuriosum. Beim Vorbereitungsturnier, das die Sportfreunde zum dritten Mal in Folge gewannen, ist Baysan mit auf dem Siegerbild. Mit einer Gastspielerlaubnis lief er unter anderem im Halbfinale gegen seinen Ex-Verein auf.

Dass sich die Wege trennen würden, war SVK-Coach Graf bewusst, überrascht war er trotzdem über Baysans Einsatz, denn eine Abmeldung des Spielers lag nicht vor. „Wir haben das Halbfinale 0:2 verloren und wir nehmen das sportlich“, hatte Graf vor Ort beim Turnier in Hambach entschieden, die Begegnung um den dritten Platz anzutreten und nicht auf eine Endspielteilnahme zu pochen. Ein Protest hierzu wurde beim Fußballverband aber eingelegt. „Cayans Abmeldung ist nicht an die richtige Adresse gegangen. Wir wussten nichts davon, sonst hätten wir ihn nicht eingesetzt. Selbst wenn wir den Cup noch am grünen Tisch verlieren sollten, fühlen wir uns trotzdem als Turniersieger“, so Demircan.

Beide Trainer sind sich einig, dass diese Partie in der Vorbereitung keine großen Erkenntnisse für Sonntag zulassen wird. Am Sonntag findet in Arnoldsweiler zudem das zweite Dürener Landesligaderby statt. Hier stehen sich Tabellenführer Viktoria Arnoldsweiler und die U23-Mannschaft des 1. FC Düren gegenüber.

Die Partien der Landesliga am kommenden Wochenende:

Rott - Lich-Steinstraß, Kurdistan Düren - Sportfreunde Düren, Arnoldsweiler - 1. FC Düren II, Glesch-Paffendorf - Teveren, Helpenstein - Verlautenheide (alle So., 15.00), Zülpich - Erfstadt-Lechenich, Raspo Brand - Breinig, SV Eilendorf - SC Erkelenz (alle So., 15.30)

Der SV Kurdistan Düren und der VfVuJ Winden haben sich für das Endspiel des Dürener Fußball-Kreispokals qualifiziert. In Hambach setzte sich der SVK im Duell der Landesligisten gegen Viktoria Arnoldsweiler mit 3:1 durch. Die Halbzeitführung der Hausherren durch Takuya Osawa (36.), glich Alexandru Daescu vom Elfmeterpunkt aus (56.). Eine Viertelstunde vor Schluss musste Viktorias Hayato Matsumoto mit Gelb-Rot vom Platz. In Überzahl machten die späten Treffer von Pedro Brigagao (87.) und Inan Naki (90.+1) den Einzug ins Finale perfekt.

Dort trifft der SVK auf den A-Ligisten aus Winden, der überraschend den Türkischen SV Düren zu Hause mit 2:1 besiegte. Dabei ging der TSV nach einem Eckstoß und Flachschuss von Justin Saengersdorf in Führung (52.). Die Windener nutzen zwei Unsicherheiten der gegnerischen Defensive, um die Partie gegen den Bezirksligisten zu drehen. Pascal Zerfas durfte zum Ausgleich mit dem Ball ins leere Tor rennen (64.). Den Siegtreffer erzielte Julian Perse per Heber über den Torwart (87.). Das Finale sowie das Spiel um dritten Platz werden am 3. Oktober in Niederzier ausgetragen.

Dieser Artikel kommt von unserem Partner Aachener Zeitung. Noch mehr spannende Portraits, Reportagen, Livesstreams, Interviews und Analysen zu deinen Lieblingsteams in der Region findest du auf http://www.aachener-zeitung.de

Aufrufe: 05.9.2024, 09:04 Uhr
Sebastian AdrianyAutor