2024-10-16T07:23:57.190Z

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Schießt die Alemannia schon in der dritten Minute in Front: Gloria Zarambaud (links), hier im Duell mit der früheren Aachenerin Svenja Streller (Fortuna Köln).
Schießt die Alemannia schon in der dritten Minute in Front: Gloria Zarambaud (links), hier im Duell mit der früheren Aachenerin Svenja Streller (Fortuna Köln). – Foto: Jérôme Gras

Bei Alemannia hat eine neue Zeitrechnung begonnen

Fußball-Regionalliga der Frauen

Die Aachener Regionalliga-Fußballerinnen gewinnen im ersten Spiel unter ihrem neuen, alten Trainer Gökhan Demirci gleich mit 2:1 gegen Vorwärts Spoho Köln.

Der Jubel war gewaltig, und die Steine, die von vielen Herzen plumpsten, waren deutlich zu hören. Dabei hatten die Fußballerinnen von Alemannia Aachen bis in die Nachspielzeit auf die Erlösung warten müssen, als die erst fünf Minuten vorher eingewechselte Paula Simon das 2:1 gegen Vorwärts Spoho Köln erzielte – und damit am achten Spieltag der Regionalliga die ersten drei Punkte sicherte.

Der erste Sieg

Bei Alemannia hat eine neue Zeitrechnung begonnen: Spiel Nummer eins unter Gökhan Demirci – und sogleich der erste Sieg. Zuvor waren die Aachenerinnen sieben Mal ohne Punkte geblieben, hatten das Spiel bei Arminia Bielefeld sogar kampflos verloren, da man keine Mannschaft zusammenbekam. Nach der Trennung von Trainer Andreas Rensch hatte sich dessen Vorgänger Gökhan Demirci, der nach der vergangenen Saison erst einmal aus privaten Gründen pausieren wollte, überreden lassen, wieder für „seine“ Frauen verantwortlich zu zeichnen (wir berichteten).

Und der neue, alte Coach war sehr zufrieden – nicht nur mit der Ausbeute: „Die Mädels haben Charakter und haben auf dem Platz alles gegeben, haben mit Herz und Leidenschaft gespielt. Und unser Plus ist unser Teamgeist. Wir wollten unbedingt gewinnen, und dafür haben wir gekämpft“, lobte Demirci sein Team für einen couragierten Auftritt. „Zwar hatte der Gegner mehr Ballbesitz, aber wir haben die Ordnung sehr gut gehalten, kompakt gestanden und nichts zugelassen.“

Schon in der dritten Minute durften die Aachenerinnen, die zuvor in sechs Spielen nur zwei Treffer erzielt hatten, jubeln: Nach einer Ecke traf Gloriav Zarambaud zum 1:0. „Wir haben in den ersten 15, 20 Minuten sehr gut gespielt und hatten viele Chancen. Und wir haben dem Gegner keinen Raum gelassen, so dass Köln keine klare Chance hatte.“ Ähnlich ging es auch nach der Pause weiter, auch wenn Köln nun versuchte, mehr Druck auszuüben. „Wir hatten erneut, zwei, drei Möglichkeiten, Köln keine aus dem Spiel heraus.“ Bis der Schiedsrichter überraschend auf den Punkt zeigte. „Ich hatte gedacht, es würde Freistoß für uns geben. Nicht nur ich war erstaunt“, hatte Aachens Coach die Szene anders gesehen. Gianna Rackow (64.) trat zum Elfmeter an und glich zum 1:1 aus.

Das brachte die Gäste zurück ins Spiel, doch sie fanden den Weg durch die kompakt stehende Abwehr nicht. „Wir hatten noch drei gute Möglichkeiten, ein Ball prallte an die Latte“, so Demirci, der mit seinem letzten Wechsel Glück hatte. Die Aachenerinnen attackierten den angreifenden Gegner und eroberten den Ball, der gut zu Paula Simon durchgesteckt wurde. Und die Einwechselspielerin legte den Ball an der Kölner Keeperin vorbei ins Tor.

„Wir haben das taktisch richtig gutgemacht“, war der kritische Alemannia-Coach mit dem Ertrag nach nur fünf Trainingseinheiten zufrieden. „Dass die Mädchen taktisch so diszipliniert sind, ist unser großer Vorteil, denn was uns an Kondition und Fitness fehlt, können wir leicht aufbauen.“ Die Zuversicht, den Klassenerhalt in der Regionalliga schaffen zu können, ist deutlich gestiegen. Der sichere Platz elf ist nur zwei Punkte entfernt. „Wenn wir bis zum Winter noch sieben, acht Punkte holen, bin ich sehr optimistisch“, sagt Demirci.

Heimspiel gegen Rahde

Sieben Partien stehen bis zur Winterpause noch aus. Auch am kommenden Sonntag haben die Alemannia-Frauen ein Heimspiel, dann kommt der Tabellenachte SSV Rahde, der zwölf Punkte auf dem Konto hat. Doch Demirci und seine Frauen sind gewarnt: „Rahde hat am Sonntag gegen den Tabellenvierten Bielefeld mit 2:1 gewonnen“, weiß der Coach, dass diese Aufgabe noch ein Stück schwerer wird. „Obwohl auch Spoho Köln gegen uns mit seiner sehr guten Mannschaft angetreten ist.“ Weiter geht es eine Woche später beim Tabellenneunten FC Gütersloh (neun Punkte), ehe am 3. November die U20 des 1. FC Köln zu Gast sein wird, die momentan mit fünf Zählern auf dem rettenden elften Rang steht.

Dieser Artikel kommt von unserem Partner Aachener Zeitung. Noch mehr spannende Portraits, Reportagen, Livesstreams, Interviews und Analysen zu deinen Lieblingsteams in der Region findest du auf http://www.aachener-zeitung.de

Aufrufe: 014.10.2024, 14:45 Uhr
Helga RaueAutor