München - Im Gespräch mit der Münchner Abendzeitung beschreibt Fein die Hintergründe seiner damaligen Vertragsverlängerung als zwiespältig: „Ich hatte Gespräche mit Marco Neppe und Hasan Salihamidzic. Uli Hoeneß hatte sich auch eingeschaltet, um mich zu überzeugen. Ich stand einer Verlängerung aber eher kritisch gegenüber.“
Fein schildert weiter, wie ihm beim FC Bayern regelmäßig Versprechungen gemacht wurden, die jedoch nicht eingehalten wurden: „Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass ich eine Chance bekomme. Als ich in der Bayern-Jugend war, wurden mir oftmals andere Spieler vorgezogen. Auch wurden Versprechungen nicht gehalten. Und das nicht nur einmal, sondern viele Jahre lang. Aber am Ende des Tages hatte ich nicht die Wahl, nicht zu verlängern.“
Fein spricht zudem von gesundheitlichen Problemen, die seine Karriere zusätzlich belastet haben. Während einer Leihphase beim Hamburger SV bemerkte er erste Anzeichen einer Stoffwechselkrankheit, die lange unentdeckt blieb. Rückblickend beschreibt Fein diesen Zustand als „Teufelskreis“, da die Krankheit zu körperlicher Schwäche führte, die er damals durch zusätzliches Training zu kompensieren versuchte. „Man denkt, man ist nicht fit und trainiert deswegen mehr. Dann kommen zu der ganzen Stoffwechselthematik auch Übertrainingserscheinungen. Ich habe da ein Stück weit meinen Körper kaputt gemacht, weil ich nicht wusste, was los war“, erklärt er.
Nach seiner Rückkehr zum FC Bayern stellte sich die Situation für Fein weiterhin als schwierig dar. Neben fehlender sportlicher Perspektive fehlte es ihm auch an Rückendeckung. Besonders der damalige Co-Trainer Hermann Gerland war, laut Fein, kein Unterstützer. Gerland habe sogar öffentlich erklärt, „dass er eigentlich nichts von mir hält“.
Fein fand schließlich mit einer Leihe zum PSV Eindhoven eine sportliche Alternative, wo er auf Spielpraxis und Entwicklung hoffte. Heute spielt der Mittelfeldspieler beim Drittligisten Waldhof Mannheim und betont, dass er sich dort wohlfühlt und erstmals wieder das Gefühl hat, wirklich ankommen zu können.